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1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie
Autoren: Unbekannt
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einmal ahnte, mit den Androiden in einem Zusammenhang zu stehen schienen.
    Rhodan sah, daß die sechs elastischen Plastikscheibenpaare auf der Unterseite der Nuguun-Keels sich zu bewegen begannen. Die Dargheten waren in ihre Überlebensgeräte, die entfernt an die terranischen SERUN-Raumanzüge erinnerten, zurückgekehrt.
    „Wir sind bereit", sagte Kerma-Jo.
    „Gut", sagte Rhodan. „Dann wollen wir so schnell wie möglich anfangen. Vielleicht gelingt es uns wirklich, Kontakt mit jenen rätselhaften Mentalquellen herzustellen, die in den konservierten Gegenständen zu stecken scheinen."
    „Die Unbeschreibliche Kraft wird uns beistehen", sagte Kerma-Jo.
    Rhodan forschte nicht nach, was damit gemeint war. Nach allem, was er bisher wußte, gab es für die Dargheten eine höhere Macht, eine Art Super-Materiesuggestor, der mit Hilfe der Elektronen die gesamte Materie des Universums beherrschte und sie nur zu dem Zweck agieren ließ, um immer mehr Informationen zu speichern und schließlich allwissend zu werden.
    Aber das war darghetische Kosmologie, wenn nicht gar Religion, und weil Rhodan wußte, wie empfindlich manche Intelligenzen reagierten, wenn man sie in Diskussionen über religiöse Problematik verstrickte, verzichtete er auf jede Frage.
     
    3.
     
    Die Geschichte...
    Der Abschied von den Welten der Fünf-Planten-Anlage besaß etwas Endgültiges, obwohl alle Verantwortlichen nach Kräften bemüht waren, einen eher gegenteiligen Eindruck entstehen zu lassen. Und die meisten von Clynvanth-Oso-Meghs Artgenossen gebärdeten sich auch, als brächen sie nur zu einer kurzen Reise auf.
    Bisher war der große Plan ohne nennenswerte Zwischenfälle verwirklicht worden. Die Aktionskörper befanden sich auf den dafür vorgesehenen Welten. Erneut stand eine Flotte von Raumschiffen bereit, die diesmal jedoch eine lebende Fracht zu den verschiedenen Planeten des Kugelsternhaufens bringen sollte.
    Oso hatte die letzten Tage auf Schanad in einem Zustand zugebracht, den man eigentlich nur als apathisch bezeichnen konnte. Die ganze Zeit über war er von dem Gefühl bedrängt worden, irgend etwas unternehmen zu müssen, aber je stärker sich dieser Drang entwickelt hatte, desto hilfloser war er sich vorgekommen.
    Der Grund war, daß es niemand gab, an den er sich mit seinen Sorgen und Nöten wenden konnte.
    Der Plan wurde von allen akzeptiert und gutgeheißen!
    Manchmal fragte sich Oso, ob er nicht ganz richtig im Kopf war, daß er mit seinen Gedanken so sehr außerhalb der Gemeinschaft stand. Er wußte jedoch, daß jemand, der über die Möglichkeit nachdachte, geistesgestört zu sein, in der Regel psychisch gesund war.
    Mittlerweile erschien ihm der Plan absurd.
    Ein Individuum konnte in seinem Leben anhalten, zurückblicken und sich fragen, wie alles weitergehen sollte. Es konnte sich zurückziehen und darüber nachdenken, welche Qualität die Antworten besaßen, die es bisher auf die Fragen des Lebens gefunden hatte.
    Das wäre Oso ganz natürlich erschienen.
    Aber ein ganzes Volk?
    Es war, als würde ein ganzes Volk plötzlich den Atem anhalten und beschließen, erst dann weiterzuatmen, wenn alle Antworten auf die Fragen der Evolution gefunden waren.
    Ein solches Volk, dachte der Wasserrechtler mit aufkeimendem Grauen, würde ersticken.
    Clynvanth-Oso-Megh befand sich in seiner Unterkunft und war damit beschäftigt, die wenigen persönlichen Habseligkeiten zusammenzupacken, die er auf der bevorstehenden Reise mitnehmen würde. Er gehörte zu einer Gruppe, die zu einem Planeten im Randgebiet des Kugelsternhaufens gebracht werden sollte. Die Gruppe war siebzehn Personen stark. Oso kannte die sechzehn anderen, aber er vermied jeden Kontakt mit ihnen.
    In Gedanken unternahm er jetzt immer häufiger Erinnerungsreisen nach Khrat, wobei nicht zu übersehen war, daß dabei unbewußte Sehnsüchte eine große Rolle spielten.
    Vielleicht bin ich noch nicht soweit wie alle anderen! dachte er manchmal. Es war ja möglich, daß ihm der tiefere Sinn des ganzen Planes verborgen blieb.
    Er warf sein Bündel auf einen Tisch und schaute sich in seiner Unterkunft um. So richtig heimisch war er hier niemals geworden, so daß es eigentlich keinen Unterschied machte, ob er hier oder woanders lebte.
    Aber darauf kam es ja auch nicht an.
    Er begann mit einer ruhelosen Wanderung durch den Raum, wobei ihm so verrückte Gedanken wie der nach einer Flucht durch den Kopf gingen. Schließlich ergriff er sein Bündel und verließ die Unterkunft. Im Korridor
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