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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line
Autoren: Jason Dark
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sagte Leichen-Reiser und fügte noch hinzu: »Dann kann ich ja hier aufräumen…«
    ***
    Candy ging an ihm vorbei, und Eric hielt den Atem an. Sie war einmalig. Noch toller als er sie sich vorgestellt hatte. Vergessen war seine Angst, das Blut aus der Nase, der Terror und der Schrecken, den er erlebt hatte. Jetzt gab es einfach nur Candy.
    Die Haare waren tatsächlich lang und schwarz. Auf ihrem Rücken breiteten sie sich wie ein Fächer aus. Candys lange Beine steckten in hautengen Hosenbeinen. Rotes Leder schmiegte sich um die Haut. Ihr Oberteil bestand aus einem Lackhemd, das den Bauchnabel freiließ.
    Eine Jacke trug sie nicht, diese beiden Kleidungsstücke reichten. Abgesehen von den Schuhen mit den hohen Plateausohlen. Candy ging darin so sicher, als trüge sie weiche Pantoffeln.
    Sie wartete, bis Eric die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Erst dann drehte sie sich um, und Eric bekam Gelegenheit, sie richtig anzuschauen.
    Ihr Gesicht hatte etwas Katzenhaftes. Es mochte an den schrägstehenden Augen liegen, der kleinen Nase und den etwas breiten Lippen. Die Brauen waren so gewachsen, als wären sie auf die Stirn gemalt worden. Die dunkelgrüne Farbe in den Pupillen irritierte Eric, als er sich auf das Gesicht konzentrierte. Hätte sie ihn jetzt angesprochen, es wäre ihm nicht möglich gewesen, eine Antwort zu geben, weil seine Kehle wie zugeleimt war.
    Sein Blick war etwas tiefer gewandert und konzentrierte sich auf den Bereich ihrer Brüste. Obwohl das Lackoberteil nicht eng am Körper lag, sah er, daß sie darunter nackt war. Und jetzt, als sie sich bewegte, stellte er fest, daß die Brüste unter dem Oberteil leicht zitterten.
    »He, Eric, was ist? Warum sagst du nichts? Gefalle ich dir etwa nicht? Hast du dir etwas anderes unter deiner Candy vorgestellt?«
    Er räusperte sich. »Quatsch, Unsinn.« Seine Stimme war noch immer nicht okay. »Ich… verdammt… du… brauchst doch nur in den Spiegel zu schauen, um zu sehen, daß ich dich mir einfach nicht anders vorstellen konnte. Es ist super. Ich habe noch immer den Eindruck, einen Traum zu erleben, ehrlich.«
    »Danke.« Sie schaute sich um. »Du hast eine tolle Wohnung, Eric.«
    »Ja, sie gefällt mir auch.«
    »Wo gehen wir hin? In welches Zimmer, meine ich?«
    »Nun ja, ich könnte da…«
    Sie unterbrach ihn. »Sag nichts. Sag nur, von wo aus wir immer miteinander gesprochen haben.«
    »Das ist gleich hier.«
    »Dann los. Geh du vor.«
    »Ja, okay.« Er setzte sich in Bewegung und ging wie auf rohen Eiern. Sehr nahe strich er an Candy vorbei und nahm auch den Duft ihres Parfüms wahr.
    Er hatte es noch nie gerochen. Es war anders als die Parfüms, die er kannte. Es gab einen Duft ab, der für seinen Geschmack nach wilder Natur duftete, sehr fremd war und aus dem Orient hätte stammen können. Es paßte zu ihr, wie Eric fand, der sich ein wenig schämte, weil er den Schreibtisch noch nicht von seinen Blutflecken gereinigt hatte. Er wollte noch weitere Lampen einschalten, dagegen allerdings hatte Candy etwas.
    »Bitte nicht. Ich mag die Beleuchtung. Sie ist gut. Sie stimuliert mich. Und das möchtest du doch - oder?«
    »Klar.«
    »Hast du auch etwas zu trinken?«
    »Klar. Was möchtest du denn? Harte Drinks?«
    »Auch, aber nicht unbedingt.«
    »Champagner?«
    Ihr Mund zog sich in die Breite. Sie lächelte ihn an. »Ja, das ist ein Wort.«
    »Warte, ich hole ihn aus dem Kühlschrank. Die Küche ist hier unten. Oben wohne ich nur.«
    »Na ja, aber hier gefällt es mir auch.«
    »Danke.«
    Eric Morgan ging in die Küche. Noch immer war ihm sonderbar zumute. Das Gefühl, sich in einem Traum zu bewegen, würde auch weiterhin andauern. Sein augenblickliches Leben erlebte er wie einen Traum. Daß Candy, diese Traumfrau, Realität geworden war, das wäre ihm vor wenigen Stunden nicht in den Sinn gekommen. Er hatte sie immer gern treffen wollen, es war sein heißer Wunsch gewesen. Wie schnell hatte er sich erfüllt. So etwas gehörte nun mal zu den Überraschungen des Lebens. Sie war tatsächlich vorhanden, nicht nur ihre Stimme. Er konnte sie anfassen, streicheln, er würde noch vieles mehr mit ihr tun, und so war der Traum zur Wahrheit geworden.
    Daß dieses letzte Telefongespräch zwischen ihnen bei ihm derartige Spuren hinterlassen hatte, einen brüllenden Schmerz im Kopf und aus der Nase fließendes Blut, das alles hatte er verdrängt.
    Seine Hände waren sehr feucht, so daß die Flasche Champagner, die er aus dem Kühlschrank geholt hatte, ihm fast durch
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