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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben
Autoren: Unbekannt
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erschien auf die von ihm bevorzugte Weise: durch Teleportation - und natürlich unangemeldet. Plötzlich stand er mitten im Raum, den Körper von dem platten Schwanz gestützt, stemmte die Fäuste in die Hüften und sah sich mit gespreizter Miene um.
    „Der Retter der Maringos und König der Wolpertinger!" seufzte Fellmer Lloyd und schloß ergeben die Augen. „Ich hätte mir denken können, daß man vor dir nicht lange Ruhe hat!"
    Gucky war nicht sicher, ob er die Anrede als schmeichelhaft oder beleidigend einstufen sollte. Mit einem ausgesprochen mißtrauischen Blick bedachte er den Freund, der lässig in seinem Sessel hing - anders konnte man seine Haltung beim besten Willen nicht bezeichnen.
    „Ich nehme nicht an", forschte der Mausbiber, „daß du mich provozieren willst...?"
    „Keineswegs!" Fellmer Lloyd neigte den Kopf leicht zur Seite, als überlege er, ob er es riskieren sollte, sich mit ihm anzulegen. Er entschied sich dagegen. „Darf man erfahren, was der Grund für dein Kommen ist?"
    Gucky grinste spitzbübisch und entblößte dabei einen Teil seines Nagezahns.
    „Ich wollte euch ein wenig auf Trab bringen und zu einem kleinen Spaziergang überreden."
    Ras Tschubai, der es sich auf einer Liege bequem gemacht hatte, blinzelte träge.
    „Laß uns in Frieden", knurrte er. „Wir sind froh, daß wir Zeit zum Ausspannen haben!"
    „Das ist es ja gerade!" ereiferte sich der Mausbiber. „Wir sonnen uns im Nichtstun und pflegen unsere Faulheit! Wir benehmen uns alles andere als normal, anstatt diesen unnatürlichen Einfluß von uns abzuschütteln!"
    „Was schlägst du vor?" fragte Ras gelangweilt.
    „Ich weiß", holte Gucky aus, „daß wir sowohl auf EMschen als auch auf Vulkan einer unbekannten Strahlung oder Ähnlichem ausgesetzt waren, die bei uns Mutanten Müdigkeit verursacht und uns träge macht. Ich weiß aber auch, daß wir diesen Zustand überwinden können, wenn es nur etwas zu tun gibt!"
    „Also...?"
    Über so viel Begriffsstutzigkeit begann der Mausbiber ärgerlich mit den Armen zu fuchteln.
    „Also müssen wir dafür sorgen, daß sich etwas tut! Ich jedenfalls habe beschlossen, dieses Spiel nicht länger mitzumachen."
    Übergangslos bekam Ras große Augen. Mit einer für sein bisheriges Phlegma bemerkenswerten Schnelligkeit richtete er sich auf und stützte sich mit angewinkelten Ellbogen ab.
    „Du hast schon wieder eine Gemeinheit im Sinn!" argwöhnte er. „Du willst zu einer deiner Extratouren starten! - Laß dir eines gesagt sein: Diesmal holen wir dich nicht heraus, wenn du bis zum Hals in Schwierigkeiten steckst!"
    Gucky machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Reg dich nicht auf!" wies er den Verdacht von sich. Nach seinem eigenmächtigen Eingreifen auf Vulkan und dem dafür erhaltenen Rüffel hatte er von Sondereinsätzen dieser Art genug - für die nächsten Tage zumindest. „Ich wollte lediglich anregen, daß man mit Perry reden muß. Er kann nicht ständig in der Peripherie von M3 herumschippern, wenn die wirklich wichtigen Dinge sich im Zentrum des Sternhaufens abspielen. Dort müssen wir hin, dann gibt es auch wieder Arbeit für uns. Man muß Perry das klar machen, versteht ihr!"
    Fellmer grinste anzüglich.
    „Und dazu brauchst du uns?"
    „Nun ..." Der Mausbiber räusperte sich verlegen. „Auf mich ist er zur Zeit nicht gut zu sprechen. Ihr wißt schon, wegen Vulkan..."
    „Schlag dir das aus dem Kopf, Kleiner." Demonstrativ ließ Ras sich auf das Bett zurücksinken. „Daraus wird nichts."
    Für einen Moment war Gucky ernsthaft verärgert über die Reaktion. Er überlegte, ob er den dunkelhäutigen Mutanten telekinetisch anheben und anschließend fallen lassen sollte, dann jedoch schnappte er ein paar Gedankenfetzen auf, die ihn sofort wieder besänftigten. Die Freunde waren einfach zu träge, auch nur die geringste Aktivität zu entwickeln. Wenn von außen nichts an sie herangetragen wurde, womit sie sich beschäftigen konnten, wenn niemand ihnen eine Aufgabe stellte, die ihre Lebensgeister weckte, würden sie ihrer Müdigkeit weiterhin nachgeben.
    Der Mausbiber war sich darüber im klaren, daß auch er dem Bedürfnis nach Ruhe, das er so tapfer unterdrückte, über kurz oder lang Tribut zollen mußte. Oft genug hatte er jetzt schon Mühe, der Versuchung zu widerstehen, sich einfach hinzulegen und zu schlafen - und natürlich durfte er auch nicht ernsthaft erwarten, daß Perry Rhodan so fahrlässig handelte und blindlings einen neuen Kurs bestimmte, nur damit die
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