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1060 - Der Planet Vulkan

Titel: 1060 - Der Planet Vulkan
Autoren: Unbekannt
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Ausdringen seiner Gedanken zu verhindern, entschloß er sich, allen Fragen zuvorzukommen.
    Ras war inzwischen aus seinem Halbschlummer erwacht und wirkte noch phlegmatischer als zuvor. Aus müden Augen blickte er Gucky an und murmelte: „Neuen Witz auf Lager, Kleiner? Dann erzähle ihn, bevor ich wieder einschlafe."
    „Die Sache ist todernst!" behauptete Gucky. „Wir stehen kurz vor dem sittlichen Totalzerfall, vor einem Zusammenbrechen jeglicher Moral an Bord dieses Sundenschiffes, das in seinem Innern Leidenschaften birgt, die nicht mehr länger gebändigt werden können ..."
    Ras hatte mit offenem Mund zugehört und den Mausbiber wie ein Gespenst angestarrt.
    Dann richtete er sich plötzlich auf und streckte abwehrend beide Hände aus und rief: „Aufhören! Du bist wohl restlos übergeschnappt? Was soll der Unsinn?"
    Gucky verlor nichts von seinem würdigen Ernst, während sich Fellmer das Grinsen nur mit äußerster Anstrengung verkniff.
    „Richte deine Worte an Sir Pantine, du ahnungsloser Unwissender! Was weißt du von dem, was sich in den Räumen dieses stählernen Riesen anzubahnen droht? Nichts, überhaupt nichts! Aber du sollst es sogleich erfahren, obwohl auch du dieser Gattung Homo sapiens angehörst, die ihre Existenz nur durch die Tolerierung fleischlicher Gelüste sichert und..."
    „Er ist verrückt geworden", unterbrach ihn Ras und warf Fellmer einen hilfesuchenden Blick zu. „Ich hätte nie gedacht, daß der Basaltbrocken eine solche Wirkung zeigen würde."
    Gucky war nicht beleidigt. Nun grinste er sogar von einem Ohr zum anderen, als er auf Ras zuwatschelte und sich ungeniert auf den Bettrand setzte.
    „So etwa, wie ich es jetzt gesagt habe, würde sich unser Kommandant ausdrücken. Stell dir vor, er ließ mich zu sich kommen, nur um mir mitzuteilen, daß ein gewisser Narktor einer gewissen Nikki aufmunternde Blicke zugeworfen hat. Nun, was meinst du dazu, Ras?"
    Jetzt wirkte Ras ratlos.
    „Blicke zugeworfen? Ich verstehe nicht..."
    „Ich auch nicht! Und da soll ich herausfinden, was dahintersteckt."
    „Pantalini ist ein hervorragender Kommandant, aber manchmal spinnt er wirklich", murmelte Ras. „Daß er sich um derartige Harmlosigkeiten kümmert, stimmt mich nachdenklich. Sollst du den beiden nachspionieren?"
    „So ungefähr", gab Gucky zu. „Aber ich denke nicht daran!"
    „Richtig, Kleiner! Es geht uns nichts an. Außerdem ..."
    •Er verstummte plötzlich und beobachtete den Mausbiber, der neben ihm saß und plötzlich einen ganz starren Blick bekam. Auch Fellmer wurde aufmerksam. Er fragte, nachdem er selbst geespert hatte: „Du hast einen Mentalblock, so ganz plötzlich. Hast du vielleicht doch die beiden Missetäter dabei erwischt, daß sie sich vertraulich zublinzeln?"
    Gucky gab keine Antwort. Er schien Fellmers Worte überhaupt nicht gehört zu haben.
    Langsam erhob er sich, den Blick noch immer in eine unbekannte Region gerichtet. Als sei er von einem Augenblick zum anderen blind geworden, wankte der Ilt auf die Tür zu, ehe er abrupt stehenblieb - und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Perry Rhodan hatte die Ruhepause genutzt und sich in seine Kabine zurückgezogen. Er wußte, daß die DAN PICOT das Ergebnis des Erkundungsflugs der DERBY abwartete, ehe neue Anordnungen notwendig wurden.
    Seine Gedanken kreisten um das Geheimnis der Porleyter, deren letzte Basis hier im Sternhaufen M3 liegen mußte. Wahrscheinlich hing auch der Basaltbrocken von EMschen damit zusammen, wenn sein Rätsel bisher auch nicht gelöst werden konnte.
    Das Summen des Interkoms unterbrach seine Überlegungen. Ein wenig unwillig aktivierte er das Gerät. Das Gesicht von Ras Tschubai erschien auf dem kleinen Schirm.
    „Du, Ras?"
    „Es ist etwas Seltsames geschehen, Perry, und ich dachte ..."
    „Was ist es? Wo steckst du?"
    „Im Gang vor deiner Tür. Fellmer ist auch ..."
    „Dann kommt 'rein!" unterbrach ihn Rhodan und schaltete ab.
    Die Tür öffnete sich automatisch. Die beiden Mutanten betraten fast gleichzeitig die Kabine. Die Tür schloß sich wieder.
    „Nehmt Platz, Freunde. Was gibt es?"
    „Gucky ist verschwunden", kam Fellmer gleich zur Sache. „Keine Gedankenimpulse, nichts. Er war mit uns zusammen, als er plötzlich seinen starren Blick bekam - und ohne jede Erklärung entmaterialisierte. Wir haben nicht die geringste Ahnung ..."
    „Ihr müßt doch wissen, worüber ihr vorher gesprochen habt."
    „Wir nehmen an, da besteht kein Zusammenhang", mischte Ras sich ein. „Es waren wirklich
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