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1055 - Vampire, Karina und wir

1055 - Vampire, Karina und wir

Titel: 1055 - Vampire, Karina und wir
Autoren: Jason Dark
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sich auch, denn er wollte in seinem Innern das Feuer spüren. Die Wärme breitete sich aus, stieg hoch, und er atmete mehrere Male tief durch, um für Ruhe in seinem Innern zu sorgen.
    Welch einen Horror hatte er sich in sein Haus geholt! Es gab nicht nur den Vampir Versini, drei andere hielten sich auch noch versteckt, um auf bessere Zeiten zu warten. Das Haus war groß genug.
    Sie konnten sich überall verteilen, und Costello kicherte unmotiviert, als er daran dachte.
    Vielleicht war das der Beginn einer anderen Zeit. Bald würde es keine normalen Menschen in seiner Umgebung mehr geben, sondern nur Vampire. Er wußte nicht, ob er sich mit dieser Vorstellung anfreunden konnte oder sie ablehnen sollte.
    Es war einfach so anders als sonst. Früher war er derjenige gewesen, der die Befehle gegeben hatte. Dann hatten seine Leute gespurt. Es hatte ihm auch nichts ausgemacht, Mordbefehle zu geben.
    Das gehörte eben zu seinem Geschäft.
    Jetzt waren die Vorzeichen andere. Er stand nicht mehr allein. Er hatte sich einen Partner zugelegt, der zwar nicht in seiner Nähe hauste, sich aber im Hintergrund hielt. Eine mächtige Person, ebenfalls ein Vampir und nicht nur ein normaler Blutsauger, sondern jemand, der seine eigene Vampirwelt erschaffen hatte. Von dort aus regierte er und nannte sich König der Blutsauger.
    So sahen die Dinge aus.
    Er konnte sie nicht mehr beeinflussen, aber er würde versuchen, Mallmann auf einen anderen Weg zu bringen. Dazu brauchte er den Kontakt mit ihm.
    Das war ihm kaum möglich, denn Dracula II diktierte hier die Bedingungen.
    In seine Gedanken hinein passierte etwas, das seine Pläne völlig aus dem Rahmen warf. Er hatte noch daran gedacht, sich um Franco und Karina zu kümmern, als von einem Augenblick zum anderen die gesamte Stromversorgung zusammenbrach.
    Es wurde dunkel!
    ***
    Karina Grischin mußte schnell, sogar sehr schnell sein. Ihr Vorteil war, daß sie wußte, wann die Versorgung zusammenbrach. Nicht aber Franco. Er war davon völlig überrascht worden.
    Nicht eine Sekunde lang blieb die Frau auf der Stelle stehen. Sie wußte ungefähr, wo sie nach ihren Waffen suchen mußte. Sie kannte auch ihre Wohnung und hoffte deshalb, trotz der Dunkelheit nicht über Möbelstücke zu stolpern.
    Das wütende Fluchen des Mafioso hörte sie hinter ihrem Rücken.
    Er hatte noch mit der Überraschung zu kämpfen, während sie sich bereits auf dem Weg befand.
    Das Fenster malte sich schwach ab. Es war nicht so finster, daß sie die Hand nicht vor Augen gesehen hätte, denn Konturen machte sie schon aus.
    Ein Hechtsprung brachte sie über einen Sessel hinweg. Sie prallte auf, rollte sich ab und wußte, daß die Waffen nicht mehr weit entfernt lagen. Halb liegend suchte sie danach. Arme und Hände glitten in kreisförmigen Bewegungen über den Teppich hinweg.
    »Du verdammtes Miststück, ich hole dich!« Die Stimme war gefährlich nahe hinter Karina aufgeklungen. Die Zeit, nach einem der Revolver zu suchen oder sogar beide zu finden, blieb ihr nicht mehr. Sie mußte umdenken und sich umstellen.
    Karina zog die Beine an. Sie wollte herumfahren, aber Franco war schon da.
    Aus der schützenden Dunkelheit heraus sprang er sie an. Er hechtete auf sie zu. Diesmal nahm er seine Hände als Waffen, aber auch damit konnte er ihr das Genick brechen.
    Das hier war kein Training mehr, das war ein Kampf auf Leben und Tod. Sie schrie auf, um sich zu befreien, und der andere Körper befand sich noch in der Luft, da hatte sie die Beine angezogen und stemmte sie sofort weg.
    Beide Füße erwischten einen relativ weichen Widerstand. Es war die Magengegend des Killers. Sie hörte ihn stöhnen, dann richtete sich sein Körper durch den Schwung auf, bevor er nach hinten kippte.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand Karina wieder auf den Beinen. Sie wollte und durfte nicht nachlassen, denn jetzt war sie die Angreiferin und brachte den ersten Tritt an.
    Er streifte Franco.
    Der zweite traf besser. Sie hörte dieses harte und zugleich leicht dumpfe Geräusch des Aufpralls, sah den Körper des Mannes über den Boden wirbeln. Er prallte irgendwo gegen. Riß etwas um, wahrscheinlich einen der kleinen Beistelltische, packte ihn gedankenschnell und schleuderte ihn liegend auf die Russin zu.
    Karina konnte nicht mehr ausweichen. Sie riß die Arme hoch, wehrte das Ding ab, aber dann kam Franco.
    Diesmal erwischte es sie. Im hellen Tageslicht hätte ihr der Treffer womöglich den Kopf abgerissen. In der Dunkelheit hatte der Mann
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