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1054 - Die Leibwächterin

1054 - Die Leibwächterin

Titel: 1054 - Die Leibwächterin
Autoren: Jason Dark
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sagte Wladimir.
    »Na wunderbar.« Karina schaute mich an. »Und was sagen Sie zu meinem neuen Job?«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Kennen Sie Costello, wie Wladimir andeutete?«
    »Leider ja. Er ist kein Chorknabe und so etwas wie der Pate von London. Das schon über Jahre hinweg. Wir haben ihn leider nicht aus dem Verkehr ziehen können.«
    »Vielleicht liege ich falsch, John, aber das ist nicht Ihr eigentlicher Job gewesen?«
    »Nein, das nicht. Nur hat sich Costello früher mit den Mächten der Finsternis verbündet. Ich weiß nicht, ob es heute noch so stark der Fall ist, doch aus dem Sinn lassen möchte ich es nicht. Er hat einmal an der schwarzmagischen Macht geleckt, und sein Durst wird bestimmt nicht gestillt worden sein. So sehe ich die Dinge, Karina.«
    »Ja, ich habe mich innerlich bereits darauf eingestellt.« Sie schmunzelte. »Als ich Wladimir von meinem Job erzählte, da war er Feuer und Flamme. Er dachte sofort an Sie, John, und an die Probleme, die Sie mit Costello hatten.«
    Da sie nicht mehr weitersprach und ihre Worte in einem bestimmten Tonfall ausklingen ließ, übernahm ich das Reden. »Sie gehen also davon aus, daß Costello Ihnen vertraut?«
    »Bestimmt.«
    »Und Sie bleiben auf unserer Seite?«
    »Das habe ich Wladimir versprochen.«
    Ich wiegte den Kopf. »Ich möchte Sie nicht belehren, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber es wird verdammt schwer sein, Kontakt zu halten. Sie werden von Mißtrauen umgeben sein. Man wird Sie beobachten, und ich denke mir auch, daß Sie möglicherweise an nicht legalen Aktionen beteiligt sein werden. Sie arbeiten nicht als Undercover-Agentin, sondern auf eigene Rechnung. Sie können also von meiner Organisation keine Rückendeckung erwarten.«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Und trotzdem wollen Sie uns Informationen zukommen lassen, wenn es sich ergibt.«
    »Ja!«
    »Warum, Karina? Was ist der Grund?«
    Plötzlich schimmert wieder die Härte in ihren Augen, die ich schon auf dem Friedhof gesehen hatte. »Der Grund ist mehr als einfach, John. Ich hasse diese Verbrecher. Ich hasse sie, wie man sie nur hassen kann. Verstehen Sie?«
    »Ich denke schon.«
    »Wladimir wird Ihnen sicherlich erzählt haben, wie er mich kennenlernte«, flüsterte sie mir zu. »Es war eine verdammt beschissene Situation. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Mir ging es alles andere als gut, und es ist Wladimir gewesen, der mich aus dem Dreck gezogen hat. Er hat, und das ist nicht übertrieben, mir das Leben gerettet. Und diese Dankbarkeit hört nicht auf. Tut mir leid, so bin ich eben. Wenn ich etwas dazu beitragen kann, daß die verdammten Verbrechen und deren Initiatoren gestoppt werden können, dann bin ich dabei. Da arbeite ich meine Dankbarkeit gewissermaßen ab.«
    »Das verstehe ich.«
    »Akzeptieren Sie es auch? Und akzeptieren Sie mich, John?«
    »Voll und ganz.«
    Sie schaute mir in die Augen. Ich wußte, daß es ein Test war, und hielt dem Blick stand. Wir hörten, wie sie aufatmete. »Ja«, sagte sie.
    »Ich glaube auch Ihnen.« Sie streckte mir über den Tisch hinweg die Hand entgegen. »Ich heiße Karina.«
    »John«, sagte ich und gab den Händedruck diesmal zurück.
    Wladimir Golenkow hatte seinen Spaß. »Dann können wir ja alle zufrieden sein. Schade nur, daß wir keine Zeit zum Feiern haben.«
    »Das stimmt.« Karina schaute auf ihre Uhr. »Ich muß mich beeilen. Meine Maschine startet früher als deine. Wäre nicht gut, wenn wir in einem Flieger zurückfliegen. Ich werde in London abgeholt.«
    Ich stand auf, als auch Karina sich erhoben hatte.
    Wir umarmten uns. »Und du weißt, wie du mich erreichen kannst?«
    »Klar doch.« Sie deutete gegen ihren Kopf. »Wladimir hat mir alles, was wichtig ist, erzählt. So weiß ich auch, mit wem du zusammenarbeitest. Ich kenne deine Freunde und auch deine Feinde.«
    Sie schlug mir gegen die Hand. »Mach’s gut, John.«
    »Du auch.«
    »Warte noch«, sagte Wladimir, als sie gehen wollte. »Ich bringe dich hinaus.«
    Ich blieb am Tisch in der Kantine zurück. Gedankenverloren leerte ich die Dose Wasser. Dabei horchte ich in mich hinein und fragte mich, ob ich Angst um Karina haben mußte. Wahrscheinlich schon. Mochte sie auch noch so gut ausgebildet sein, gegen eine Kugel aus dem Hinterhalt war sie nicht gefeit. Zudem war Logan Costello ein verdammt mißtrauischer Zeitgenosse. Das mußte er in seiner Position auch sein. Der kleinste Fehler konnte Karina zum Verhängnis werden und sie in den Tod treiben.
    Diese Frau hatte
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