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105 - Der Ruf nach Freiheit

105 - Der Ruf nach Freiheit

Titel: 105 - Der Ruf nach Freiheit
Autoren: Stephanie Seidel
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groß.
    »Verflucht!«, brüllte er und sprang aus der Deckung. Auf der anderen Seite des Hafens waren zwei vollbesetzte Ruderboote unterwegs. »Die Freki! Sie versuchen auf die Freki zu kommen!«
    Luuk rannte zum Kreuzmast, legte die Hände um den Mund und brüllte: »Shennan! Kiaran! Die Steuerbordkanonen raus! Hoch mit den Leuten! Macht Platz an Deck! Los, los!« Sein Atem flog, als er sich Endro zuwandte. »Schnapp dir unsere Männer am Pier! Sie sollen rüberlaufen zur anderen Hafenseite - ich versenke die Freki , und wenn die Sklaven an den Strand zurück schwimmen…« Der Hoggad suchte nach Worten.
    »Schlag sie tot!«
    Endro stürmte los. Sein Bruder half der Mannschaft an den Kanonen. Die Drottning war mit vier Geschützen bestückt: Vorderlader auf Hartholzlafetten, je zwei an Backbord und Steuerbord. Sie konnten unter geübten Händen fast minütlich einen Schuss abfeuern - und Luuks Mannschaft war geübt!
    Innerhalb kürzester Zeit waren Pulver und Munition an Deck geschafft und die Stückpforten geöffnet. Luuk sandte ein Stoßgebet an Nimrökk und M'anagar. Die Götter der Hoggads antworteten ihm mit einer steifen Brise aus Ost. Der Nebel verwirbelte über dem Wasser, die Freki verlor ihre Deckung.
    Luuk ließ die Geschütze ausfahren.
    Als Munition dienten massive eiserne Rundkugeln.
    Vierpfünder. Luuk sah hinüber zur anderen Hafenseite, während Shennan und Kiaran schon darauf warteten, die Lunten in Brand zu setzen.
    Luuk war ein Seemann - er hasste den Gedanken, ein Schiff versenken zu müssen. Selbst wenn es nur ein armseliger Kahn wie die Freki war. Aber mehr noch hasste er die Sklaven, die dafür verantwortlich waren, allen voran den Mann aus Thul'Izela. Sigur stand am Bug des Einmasters und zog den Klüver auf, als wäre es eine tägliche Routine. Luuk knirschte mit den Zähnen vor Wut. Die Freki konnte jeden Moment ablegen.
    »Feuer!«
    Shennan und Kiaran beugten sich vor. Funken sprühten, als die Lunten abbrannten.
    Ein Brummen im Nebel wurde laut. Über der Mitte des Hafens stieß ein massiger Körper durch die Wolken. Die Hoggads entdeckten ihn und kreischten auf.
    »Das Insekt! Es lebt!«
    Rumms. Ein doppelter, ohrenbetäubender Knall erschütterte die Drottning . Ihre Steuerbordkanonen machten einen Satz zurück. Zwei Kugeln flogen auf die Freki zu.
    Zu kurz gezielt! Einige Speerlängen vor dem kleinen Boot schossen zwei Wasserfontänen in die Höhe.
    Das stählerne Monsterinsekt kam im Sturzflug herunter und verharrte zwischen Drottning und Freki . Zwei kurze Rohre erhoben sich aus seiner Oberseite.
    »Nachladen! Los, los, los!«, brüllte Luuk, ohne das Insekt aus den Augen zu lassen. Es musste doch abstürzen, wenn es ohne Flügelschlag in der Luft stehen blieb! Aber mit Orguudoos dunklen Mächte schien es die Natur überlisten zu können.
    Die Hoggads wussten nicht, wie ihnen geschah, als das Gleißen begann. Aus den beiden Rohren schossen fingerdicke Lichtstrahlen und bohrten sich knapp unter der Wasseroberfläche in die Seite die Drottning . Sie wurde der Länge nach aufgeschlitzt.
    Dampf wölkte in dicken Schwaden auf. Wasser sprudelte sturzbachartig herein. Das Schiff sank wie ein Stein. Seine Besatzung sprang über Bord, um sich ins Wasser und auf den Pier zu retten.
    Das vermeintliche Rieseninsekt - der EWAT - drehte ab, wasserte nahe der Freki und ging längsseits.
    »Schade um das schöne Schiff!«, sagte Sigur zur Begrüßung, als Matt in der Schleuse des Flugpanzers erschien. Er streckte die Hand aus, um dem Commander an Bord zu helfen.
    »Wir hätten es nicht im Kampf Mann gegen Mann einnehmen können«, entgegnete Matt bedauernd und wechselte an Bord über. »Die Freki ist zwar weder schön noch groß - aber zumindest können sie euch nicht folgen.« Er nickte Sigurs Männern zu, und sie applaudierten ihren Rettern. Auch Aruula, Rulfan und Dave kamen auf die Freki , um sich zu verabschieden.
    »Lass dich noch mal drücken!«, sagte Sigur und riss Dave McKenzie an sich, dass dieser ächzend nach Luft schnappte.
    Dann wandte er sich an Aruula. »Du bist so schön wie mutig. Ohne dich hätten wir es nicht geschafft«, sagte der Isländer und verbeugte sich vor der Barbarin. Aruula errötete. »Ich tat nur, was eine Kriegerin tun muss«, wiegelte sie ab.
    Rulfan stand ein wenig abseits, die Arme verschränkt.
    »Na, was denn!« Sigur boxte ihm eine Faust auf die Rippen.
    »Sag jetzt bloß nicht, dass ich dir fehlen werde! Sonst fange ich noch an zu heulen, und wie sieht das
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