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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels
Autoren: Jason Dark
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nichts für sie tun können.
    Aber ich hatte den Zettel aus ihrer Hand geklaubt und den Text gelesen.
    Ich bin ein Engelkind!
    So etwas machte einen Menschen wie mich natürlich mißtrauisch.
    Ich wollte genauer wissen, was dahintergesteckte, denn das roch nach einer gefährlichen Sekte.
    Die Tote hieß Lilian Purdom. Obwohl sie zusammen mit mir in einem Haus lebte, hatte ich sie nie zuvor gesehen. Ich war dann in ihre Wohnung gegangen, um sie zu durchsuchen. In ihrem Zimmer hatte ich Hinweise auf einen Engelkult gefunden und im Schreibtisch einige Bücher, die sich näher mit diesem Thema beschäftigten.
    Leider war es mit nicht gelungen, einen Blick hineinzuwerfen, denn sie waren mir wie aus dem Nichts gestohlen worden. Plötzlich war die Hand dagewesen, hatte mir die Bücher entrissen, aber die Hand hatte sich schließlich aufgelöst, bevor ich nachfassen konnte.
    Sie war ebenso verschwunden wie die Bücher.
    Dieser Fall fiel ab diesem Zeitpunkt in mein Gebiet. Ich machte mich auf die Suche nach Menschen, die Kontakt mit Lilian Purdom gehabt hatten.
    Ich war auf die dunkelhaarige Evita Munoz gestoßen. Sie war so etwas wie eine Freundin gewesen. Ihr hatte Lilian mehr über die Engelkinder erzählt, so daß ich nun wußte, wo sie so etwas wie ein Hauptquartier eingerichtet hatten.
    Nicht in London, sondern weit von dieser Stadt entfernt, in der Einsamkeit der Provinz Cornwall. Die kleine Stadt hieß Temple, was mich natürlich aufhorchen ließ, denn ich dachte sofort an die Templer und konnte mir sogar vorstellen, daß es zwischen ihnen und den Engelkindern eine Verbindung gab.
    Um das herauszufinden, waren wir unterwegs. Nach Möglichkeit wollten wir schon am Nachmittag in Cornwall eintreffen. Wenn alles so weiterlief wie bisher, was das kein Problem.
    Ich wußte nicht, ob ich darüber glücklich sein sollte, daß wir Evita mitgenommen hatten. Einerseits konnte sie leicht in Gefahr geraten, andererseits wäre sie sowieso gefahren. Und zwar allein. Das wäre dann noch schlimmer gewesen.
    Frühstücken mußten wir auch und hielten unterwegs an. Es wurde soeben hell, doch eine Sonne zeigte sich nicht. Nur das dunkle Grau der Wolken verschwand immer mehr, und ein fahles Tageslicht breitete sich dazwischen wie eine Decke am Himmel aus.
    Es war mehr ein Imbiß, an dem wir gehalten hatten. Einige Lastwagenfahrer hockten in dem kleinen, warmen Raum zusammen und schlürften ihren Kaffee. Warmes Essen gab es schon jetzt, und so wurde auch manches Steak von den Kameraden verputzt.
    Wir entschieden uns für Kaffee und belegte Sandwiches, die frisch aus der kleinen Küche kamen.
    Die hübsche Evita mit den rabenschwarzen Haaren, die älter aussah als sie tatsächlich war, gähnte hin und wieder verstohlen. Sie war müde, doch der Kaffee machte sie recht bald munter. So huschte auch ein erstes, schüchternes Lächeln über ihre Lippen. Sie schaute sich um und sah an den Wänden die Plakate, auf denen große amerikanische Trucks zu sehen waren.
    »Sind wir schon weit?« fragte sie.
    »Wir liegen prächtig in der Zeit«, sagte Suko.
    »Dann können wir es schaffen.«
    »Klar. Hast du es so eilig?«
    Evita nickte. »Ja, es drängt mich.« Sie hob die Schultern an wie jemand, der friert. »Ich habe das Gefühl, als wäre dort etwas geschehen.«
    »Was denn?«
    Evita überlegte. »In der Nacht? Ich weiß es nicht. Ich habe nur geträumt. Ich sah Licht im Traum. So ein helles Licht, wie eine strahlende Seele.«
    »Ein Engelkind?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht einmal, wie die Engelkinder überhaupt aussehen.«
    »Denk an Lilian.«
    »Wirklich, John? Sehen alle so aus. Oder gibt es auch andere, die gar keine Menschen mehr sind? Außerdem weiß ich nicht, warum sie sich umgebracht hat. Das tut man doch nicht, wenn es einem gutgeht. Oder was meint ihr?«
    »Da hast du recht«, sagte Suko. »So etwas macht man beileibe nicht.«
    »Könnte es sein, daß die Engelkinder gar nicht so gut sind, wie ihr Name sagt?«
    »Um das herauszufinden, sind wir unterwegs«, erklärte ich ihr.
    »Meiner Ansicht nach muß auch Lilian Angst gehabt haben. Sonst hätte sie nicht so reagiert.«
    »Stimmt, John.« Evita biß in ihr Sandwich-Dreieck und spülte mit Kaffee nach.
    »Hat sie denn nie mit dir darüber gesprochen? Ich weiß, daß ich dich mit der Frage langweile, weil ich sie schon öfter gestellt habe. Möglicherweise ist dir noch etwas eingefallen.«
    »Nein, kaum. Sie war so durcheinander. Da in Temple muß es wohl etwas
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