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1036 - Die Psychonauten-Hexe

1036 - Die Psychonauten-Hexe

Titel: 1036 - Die Psychonauten-Hexe
Autoren: Jason Dark
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gedrängt und auch zu der Woche Urlaub, die beide gemeinsam verbringen wollten.
    Urlaub?
    Dahinter setzte Harry Stahl ein großes Fragezeichen. Er wollte daran nicht so recht glauben, denn zu bestimmend hatte Dagmar reagiert. Sie hatte unbedingt in diesen Ort fahren wollen und war nicht davon abzubringen gewesen. Als wäre jemand da, der ihr dies eingehämmert hätte.
    Harry war nicht auf den Kopf gefallen. Er hatte des öfteren bei Dagmar nachgefragt und leider keine konkrete Antwort erhalten.
    Dabei wollte er Dagmar nicht einmal Absicht unterstellen, denn sie kam selbst nicht damit zurecht. Sie hatte einfach Urlaub machen müssen , und das in einem ganz bestimmten Ort.
    In Oberstdorf!
    Drei Tage waren sie jetzt hier. Noch keine lange Zeit. Sie hatten tagsüber eine wunderbare Zeit erlebt. Sie waren gewandert oder in den Ort gegangen. Sie hatten es sich einfach gut gehen lassen und ein herbstliches Wetter genossen wie es schöner einfach nicht sein konnte. Ein wolkenloser, strahlend blauer Himmel über einer Landschaft, die von mächtigen Bergen und sattgrünen Almen geprägt wurde. Dazwischen lagen die verschieden großen Orte ebenso wie die kleinen Seen, deren Ufer zum Verweilen einluden.
    Eine wunderschöne Welt. Der perfekte Urlaub. Kühe statt Karibik, wie es so schön hieß, und Harry Stahl hätte eigentlich zufrieden sein müssen. Er war es nicht, und das lag einzig und allein an seiner Partnerin Dagmar Hansen.
    Sie und er gingen den gleichen Berufen nach. Sie arbeiteten für die Regierung. Nicht für den BND, auch nicht für das BKA, einfach nur für die Regierung. Dort kümmerten sie sich um Fälle, die sehr rätselhaft waren und mit normalen Ermittlungsmethoden nicht gelöst werden konnten. Da hatten die beiden schon viele Erfahrungen sammeln können, und besonders Harry Stahl war froh gewesen, daß es letztendlich so gekommen war.
    Nicht immer war es dem ehemaligen Kommissar aus Leipzig so gut gegangen. Zwar hatte er nach der Wende seinen Job zunächst behalten können, weil er kein Stasi-Mann gewesen war. Nur hatte esdas Schicksal nicht eben gut mit ihm gemeint. Durch dämonische Intrigen hatte er seinen Job verloren und auf der Straße gestanden.
    Gute Freunde, wie John Sinclair und Bill Conolly hatten ihm über die verdammte Durststrecke hinweggeholfen, denn der Job als Privatdetektiv hatte ihm so gut wie kein Einkommen gebracht.
    Auch diese Zeit war vorbeigegangen. Das Schicksal hatte es wieder günstig mit ihm gemeint, aber auch Harry selbst hatte dazu einiges beigetragen, und so war ihm das Angebot gemacht worden, für die Regierung zu arbeiten. Er tat in Deutschland im Prinzip das gleiche wie John Sinclair in England. Er jagte hinter unerklärlichen Phänomenen her. Nur sah er sich nicht als Geisterjäger, und auch seine Vorgesetzten hätten diesen Ausdruck nie benutzt.
    Wer sie waren, wußte er nicht. Ihm war nur bekannt, daß sie irgendwo in Bonn saßen. Gab es einen neuen Auftrag, wurde er telefonisch benachrichtigt oder es kam zu einem Treffen an einem neutralen Ort. Dort erfuhr Harry zwar den Namen seines Gegenübers, doch er wußte, daß es nie der richtige war.
    Während eines Einsatzes hatte er auch seine Kollegin Dagmar Hansen kennen und lieben gelernt. Wobei er zugeben mußte, daß Dagmar eine besondere Frau war, denn sie besaß das Dritte Auge, und sie entstammte einer alten Rasse, den Psychonauten, denen schon vor Tausenden von Jahren das Wissen der Welt zuteil geworden war.
    Dagmar war etwas Besonderes. Ein Mensch wie es ihn nur selten gab. Das alte Erbe schlummerte in ihr, und es zeigte sich hin und wieder auch deutlich nach außen hin. Deshalb glaubte Harry, daß dieser ungewöhnliche Urlaub mit ihrem Dasein als Psychonautin zusammenhing, obwohl ihm bisher die Beweise fehlten.
    Dagmar hatte darauf gedrängt, nach Oberstdorf zu fahren. Sie mußte davon überzeugt gewesen sein, etwas zu entdecken, aber sie hatte sich sehr zurückgehalten.
    Harry hatte ihr Fragen gestellt. Nie direkt, sondern mehr von hinten herum.
    Als Antwort hatte er stets ein Achselzucken erhalten und nur einmal einen Satz. »Es ist noch nicht soweit.«
    »Wird es denn kommen?« hatte er gefragt.
    Wieder hatte die Antwort nur aus dem Anheben der Schultern bestanden.
    Tagsüber, wohlgemerkt. In den Nächten war es anders gewesen, und sie wiederum gaben Harry Anlass zur Sorge. Er erinnerte sich daran, wie oft Dagmar erwacht war und gestöhnt hatte. Sie hatte auch hin und wieder Worte gemurmelt, doch sie waren einfach
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