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1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet
Autoren: Unbekannt
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Dutzenden von Wirbeln in alle Richtungen wuchsen, unterstrichen die Aufregung des kosmischen Findelkinds.
    „Was ist denn los, Virenfreund?" Jen Salik lächelte vertrauensvoll.
    „Ich werde sabotiert." Quiupu fuchtelte wild mit den Armen. „Meine Arbeit wird sabotiert, alles wird sabotiert. Weiß einer von euch, wie das ist, wenn man auf Schritt und Tritt verfolgt wird? An jeder Ecke steht einer und beobachtet, was ich mache. Mein Labor ist von Spionkameras verseucht. Schließlich habe ich einen Auftrag, und der ist bestimmt nicht von geringer Bedeutung. Wie kann ich etwas zustande bringen, wenn mir ständig jemand auf der Pelle sitzt? Das ist unmöglich, sage ich euch, und so geht es nicht weiter."
    „Vielleicht will man verhindern", sagte Alaska trocken, „daß du uns noch so ein Geschenk machst, wie es das Monster war."
    „Ich gebe zu, daß dieser Versuch ein Fehlschlag war." Quiupu beruhigte sich etwas.
    „Aber ich habe die Fehler erkannt. Insofern war es doch richtig, dieses Experiment zu wagen. Aber jetzt ist eine vernünftige wissenschaftliche Forschungsarbeit nicht mehr möglich. Ich muß mich bei meiner Arbeit konzentrieren, sonst kommt es wirklich so weit, daß noch ein Unglück geschieht. Versteht ihr das?"
    Die letzten Worte brüllte er wieder heraus. Dann aber setzte er sich in den angebotenen Sessel.
    Er murmelte etwas in seiner unverständlichen Heimatsprache. Die Anwesenden konnten nur das Wort Vishna verstehen, sonst nichts.
    „Also", sagte er dann ruhig auf Interkosmo. „Was ist der Grund für mein Erscheinen?"
    „Ich gebe zu", begann Rhodan, „daß unsere Vorsichtsmaßnahmen vielleicht etwas zu stark waren. Das mußte aber sein, Quiupu, und wenn du in aller Ruhe darüber nachdenkst, wirst du mir beipflichten. Aber vergessen wir das, denn das, was wir beschlossen haben, wird auch dieses Problem beseitigen." Quiupus Augen funkelten unruhig. Er schien dem Terraner nicht so recht glauben zu wollen.
    „Wir haben beschlossen", fuhr Rhodan fort, „dir eine neue Chance für ein Experiment zu geben. Wir möchten dich bitten, einen Teil des Viren-Imperiums aufzubauen. Du erhältst alle Hilfsmittel und eine beliebige Anzahl von Mitarbeitern. Unsere einzige Bedingung ist, daß der Versuch nicht auf der Erde stattfindet, sondern auf einer Welt, auf der du nach Herzenslust experimentieren kannst, ohne jemand zu gefährden."
    „Ihr mißtraut mir also", antwortete Quiupu zerknirscht.
    Perry Rhodan blickte kurz zu Salik, denn er hatte erwartet, daß Quiupu jetzt einen Freudensprung machen würde. Der Ritter der Tiefe war ebenfalls verblüfft.
    „Keiner mißtraut dir, Quiupu", sagte er. „Wir müssen vorsichtig sein. Das ist der ganze Grund. Ich dachte, du würdest dich über dieses Angebot freuen."
    „Freude hilft mir und uns nicht weiter. Im übrigen habe ich mit einem solchen Schritt gerechnet und mir schon eine passende Welt für das Viren-Experiment ausgesucht. Euer Angebot ehrt mich, aber ich weiß schon jetzt, daß euch die Tränen kommen werden, wenn ich meine Forderungen auf den Tisch lege."
    Rhodan runzelte die Stirn. „Du bekommst Personal und technische Ausrüstung. Genügt das nicht?"
    „Doch, doch. Das Personal kannst du bezahlen. Die Ausrüstung wohl kaum." Quiupus Ärger war jetzt verflogen. Er sprach wieder ganz sachlich. „Ihr dürft euch das nicht so einfach vorstellen, ein Viren-Imperium aufzubauen. Das Vorhaben ist komplexer und schwieriger, als ihr euch denken könnt. Das Viren-Imperium bestand vor Urzeiten. Was glaubt ihr, ist der Grund, weswegen es bis heute niemand geschafft hat, auch nur einen Teil davon wieder zu errichten?"
    „Es muß wohl daran liegen", meinte der Transmittergeschädigte, „daß diese Biester so winzig sind."
    „Unsinn!" Quiupu war ehrlich entrüstet. „Du willst dich über mich lustig machen."
    Saedelaere hob abwehrend beide Arme.
    „Für meine Maschinchen", fuhr Quiupu fort, „ist es völlig egal, ob sie groß oder klein sind.
    Das Vorhaben ist etwa so schwierig wie der Versuch, eine Millioen Buchstaben so vom höchsten Hochhaus in Terrania zu werfen, daß unten genau der Text des Buches der Kosmischen Hanse entsteht."
    „Aber du willst es versuchen?" fragte Rhodan.
    „Natürlich. Ich muß einen Beitrag leisten."
    „Einen Beitrag?" Der Terraner wurde hellhörig. „Was meinst du damit?"
    Quiupu seufzte. „Du hast keine Vorstellung vom Viren-Imperium, Perry. Das macht alles etwas kompliziert. Ich selbst weiß ja auch nicht alles und muß
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