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1025 - Ich töte jeden Sinclair!

1025 - Ich töte jeden Sinclair!

Titel: 1025 - Ich töte jeden Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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ausschließlich um die Namen Ian und Luke Sinclair. Waren sie mir wirklich noch nicht untergekommen?
    Nein, ich erinnerte mich nicht.
    Ich dachte an Henry St. Clair, meinen Vorfahren, auch an Geraldine Sinclair, die Schwertkämpferin. Alles Menschen aus der Vergangenheit, und daran hakte ich mich fest. Der Name Sinclair war in der Tat durch die Schatten einer Vergangenheit belastet. Es gab den Sinclair Clan mit dem eigenen Wappen, und es existierte auch so etwas wie ein schottischer Ursprung, der sich bis in die heutige Zeit erhalten hatte. Im Nordosten Schottlands existierte die Sinclair Bay.
    Ich kannte diese windige Ecke und wußte, daß es in der Nähe von Wick noch die Ruinen von Sinclair Castle gab. Bisher hatte ich damit nicht viel zu tun gehabt, nun aber drehten sich meine Gedanken um diesen einsamen Landstrich, in dem es viel Heide, Wolken und Wind gab, aber wenige Menschen.
    Suko fiel meine Nachdenklichkeit auf. Lachend sagte er: »Mach dir nicht zu viele Gedanken, John. Möglicherweise läuft alles ganz anders und in eine Richtung, an die wir noch nicht gedacht haben.«
    »Das kann alles sein. Irgendwo traue ich meinem eigenen Namen nicht mehr. Ich müßte mich wirklich mal ein Jahr vom Dienst suspendieren lassen, um eine konkrete Ahnenforschung zu betreiben.«
    »Du und suspendieren?«
    »Warum nicht?«
    »Du würdest doch vor Langeweile vergehen, wenn es bei deinen Forschungen mal hakt. Schließlich kenne ich deine Ungeduld.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.«
    Wir steckten mal wieder im Verkehr fest. Autos über Autos. Ich wußte auch nicht, wohin die Leute wollten. Wenn ich in die Gesichter der Fahrer und Beifahrer hinter den Scheiben schaute, da zeigten die wenigsten einen entspannten Ausdruck. Nicht wenige der Insassen waren fremd in London. Sie schauten gespannt in ihre aufgeschlagenen Karten und unterhielten sich miteinander.
    Wer als Tourist nach London kommt, sollte es möglichst ohne Fahrzeug in Angriff nehmen und auch auf einen Leihwagen besser verzichten. Viele taten es zwar, aber nicht viele genug. Und wer diese Stadt nicht kennt, kann sich leicht verfahren und wird zu einem Verkehrshindernis. Wir standen noch, als wir über das Autotelefon angerufen wurden.
    Ich hob ab und meldete mich mit einem knappen »Sinclair!«
    »Glenda hier.«
    »Wie schön. Was gibt es?«
    »Ich wollte nur wissen, wo ihr seid.«
    »Nicht mehr am Tatort.«
    »Dann kommt bitte schnell zurück.«
    »Können vor Lachen. Wir stecken in einem Stau fest. Sind aber nicht mehr weit entfernt.« Mir war schon der Klang ihrer Stimme aufgefallen. Glenda hatte ziemlich gepreßt geklungen. »Was gibt es denn?«
    »Das werdet ihr gleich hören.«
    »Bitte, Glenda, ich…«
    »Nein, bis später.« Sie legte auf, und ich bekam Sukos nachdenklichen Seitenblick mit.
    »Ärger?«
    »Ich glaube schon. Glenda wollte nichts sagen, das wiederum ärgert mich.«
    »Vielleicht durfte sie nicht.«
    »Möglich. Diktat von Sir James. Aber es scheint schon dringend zu sein.«
    Suko winkte ab. »Mit der Sirene kommen wir auch kaum weiter. Hier ist es einfach dicht.«
    Ich enthielt mich einer Antwort, weil ich es selbst war. Wir kamen zwar weiter, aber wir krochen im Schneckentempo voran. Fahren – halten, der übliche Stop-and-Go-Verkehr, gegen den wir ebenso machtlos waren wie die anderen Fahrer.
    Daß ich schwieg, war für Suko beredt. »Du denkst, wie ich dich kenne, über Glendas Botschaft nach.«
    »Stimmt genau. Ich frage mich, ob ihr Anruf etwas mit unserem Fall zu tun gehabt hat.«
    »Das hätte sie dann ruhig sagen können.«
    »Meine ich auch.«
    »Da sie es nicht getan hat, kann der Zug auch in eine andere Richtung gefahren sein.«
    »Was ganz Neues, meinst du?«
    »Ja.«
    »Wenn das zutrifft, sollten wir uns die Arbeit wirklich teilen.«
    »Abwarten und Glendas Kaffee trinken.«
    »Ob der mir noch schmeckt?«
    »He, das hört sich ja an, als hättest du gewisse Vorahnungen.«
    »Irgendwo schon.«
    Suko hob die Schultern und fuhr weiter. Es ging jetzt etwas besser voran. Wir blieben auch auf dem Rest der Strecke von Staus verschont. Zudem fanden wir noch einen freien Parkplatz in der zu kleinen Tiefgarage des Yards und konnten aufatmen.
    »Demnächst gehen wir zu Fuß«, sagte Suko beim Aussteigen.
    Zum Büro allerdings fuhren wir mit dem Fahrstuhl hoch. Ich hatte es eiliger als Suko, in mir brannte es. In der letzten Minute war ich nervöser geworden und betrat deshalb vor meinem Freund Glendas Vorzimmer. Das Öffnen der Tür hatte
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