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1025 - Ich töte jeden Sinclair!

1025 - Ich töte jeden Sinclair!

Titel: 1025 - Ich töte jeden Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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Alter bin ich nicht informiert.« Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her. »Das ist schon spannend.«
    »Angst haben Sie nicht?« fragte ich.
    »Nein. Wovor denn? Vor ihm?«
    »Kann doch sein. Er ist schließlich fremd. Sie wissen nicht, was auf Sie zukommen könnte.«
    Karen runzelte die Stirn. »Habe ich da nicht einen negativen Tenor aus Ihrer Frage hervorgehört?«
    »Das ist möglich.«
    »Ja, ja«, sagte sie und lachte. »Sie sind Polizist. Das können Sie nicht leugnen. Aber wollen Sie als John Sinclair einen Namensvetter verdächtigen?«
    »Können Sie für jeden die Hand ins Feuer legen?«
    »Nein.«
    »Dann haben Sie sehr viel Vertrauen gezeigt, in einem fremden Haus auf eine Ihnen fremde Person zu warten.«
    »Ich dachte nur an das Treffen vor fünf Jahren, John. Da hat alles anders ausgesehen. Es gefiel mir gut, und niemand ist dort gewesen, der mir etwas getan hat. Ich habe diese Tage tatsächlich genossen und möchte es auch wieder tun.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Suko.
    Karen hatte jegliche Scheu verloren. Sie rieb mit beiden Händen über ihren Bauch und sagte: »Jetzt könnte ich sogar einen Schnaps zur Verdauung vertragen.«
    »Was nehmen Sie?« fragte ich.
    »Irgend etwas mit Kräutern.«
    Ich winkte der Bedienung, die sehr schnell bei uns am Tisch war.
    Als ich nach dem Kräuterschnaps fragte, da nickte sie sehr schnell.
    »Ja, den haben wir. Er stammt aus der Umgebung und wird ebenso gern getrunken wie unser Whisky.«
    »Gut, dann bringen Sie uns einen.«
    »Gern.«
    »Und auch die Rechnung.«
    »Oh«, sagte Karen. »Bin ich eingeladen?«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Ein Familienmitglied lade ich gern ein, Karen.«
    »Auch wenn wir nur weit entfernt verwandt sind. Falls überhaupt«, schränkte sie noch ein.
    Als ich ihr Lächeln sah, wußte ich, worauf sie hinauswollte. »Da wir ja so gut wie verwandt sind«, sagte ich, »könnten wir auch Bruderschaft trinken.«
    Ihre Augen strahlten plötzlich. »Ja, das meine ich auch. Meinen Namen kennt ihr ja.«
    »Du die unseren auch.«
    Wir prosteten uns zu. Karen verdrehte die Augen, als der Schnaps durch ihre Kehle in den Magen rann. »Das tut gut«, flüsterte sie.
    »Damit kann man leben.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das ist stark.«
    Etwas scheu schaute ich auf die Uhr. Der Nachmittag war dahin, wir hatten bereits frühen Abend, aber noch war es hell. Trotzdem wollte ich nicht zu lange hier in der Gaststätte blieben, und das sagte ich Karen auch.
    »Drängt es dich denn so sehr zum Haus hin?«
    »In gewisser Weise schon.«
    »Dann willst du auch deinen Namensvetter kennenlernen?«
    »Ich bin gespannt auf ihn.«
    Sie hob die Schultern. »Wenn er nur eine Zeit gesagt hätte, aber das konnte oder wollte er nicht. So kann man nichts anderes tun, als auf ihn zu warten und zu hoffen, daß alles gutgeht.«
    »Was sollte denn schlecht gehen?«
    »Ich weiß es nicht. Das Leben bietet ja oft genug gewisse Überraschungen.«
    »Da hast du allerdings recht.« Ich schaute sie direkt an. »Kannst du dir wirklich nicht vorstellen, wer dich angerufen hat?«
    »Nein.«
    »Erinnerst du dich nicht an die Stimme?«
    »Ich habe sie noch nie gehört. Auch nicht bei dem Treffen vor fünf Jahren. Da ist mir wirklich nichts in Erinnerung geblieben, dann hätte ich es euch gesagt.« Sie schwieg für eine Weile und sagte dann:
    »Es kommt mir nicht so locker vor, wie wir hier sitzen«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Wie meinst du das?« fragte Suko.
    »Das kann ich nicht so genau sagen. Ich habe den Eindruck, als würde euch etwas bedrücken. Ihr habt ein Problem. Ihr seid Polizisten und womöglich nicht grundlos hier oder nur zum Spaß. Liege ich da richtig?«
    »Beschäftigt dich denn ein Verdacht?« fragte ich.
    »Ich weiß es nicht. So genau jedenfalls kann ich das nicht sagen. Es ist mehr ein Gefühl. Ich habe auch die Gäste hier beobachtet. Sie starren oft genug zu uns rüber. Dann habe ich den Eindruck gehabt, als wären ihre Unterhaltungen nach unserem Eintritt leiser geworden. Das muß nicht stimmen, aber…«
    Ich wiegelte ab. »Das ist durchaus möglich, aber hier in Lauder hat man eben nicht gern Fremde. Man begegnet ihnen schon mit Mißtrauen.«
    »Bist du denn fremd, John?«
    »Nicht direkt.«
    »Eben.«
    Für Karen war das Thema erledigt. Für uns auch, denn es wurde die Rechnung gebracht, die ich übernahm. Dann standen wir auf.
    Ja, es war genau zu merken, daß man uns unter Kontrolle gehalten hatte. Die Leute schauten zu uns, wenn auch versteckt, aber sie
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