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102 - Borro, der Zombie

102 - Borro, der Zombie

Titel: 102 - Borro, der Zombie
Autoren: Larry Brent
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unter den
Lianen und dem dichten Blattwerk verborgen. Äste hatten sich im Lauf der
Jahrhunderte in die Mauer gebohrt, Moos und Schlingpflanzen wuchsen in dichten
Schichten über dem Gestein.
    Noch nie zuvor war Bob an dieser Stelle gewesen. Er
sah sich um. Wie ein halb freigelegter Schacht führte dieses Loch in das
Mauerwerk, und es sah ganz so aus, als wäre dieser Gang in der Vergangenheit so
etwas wie ein Tunnel gewesen.
    Dieser war nicht mehr völlig dicht, überall tropfte
es. Der heftige Regen unterspülte die Steine und schwemmte vereinzelt die Erde
heraus. Das überdachte Loch stellte eine Gefahr da. Die Steine bewegten sich.
    Doch der Polizist sah nach draußen und bemerkte das
nicht.
    Er wischte sich über sein klatschnasses Gesicht,
zündete sich eine Zigarette an, machte drei tiefe Züge.
    Da löste sich ein Stein. Bob hörte nicht, wie er
herausbrach. Der große Quader streifte seinen Hinterkopf und krachte zwischen
seine Schulterblätter. Er verdrehte die Augen. Die Zigarette entfiel seinen
schlaffen Fingern. Lautlos brach er zusammen.
     
    ●
     
    Die Hotelanlage war noch großartiger, als es in den
Prospekten zum Ausdruck kam.
    Und das wollte etwas heißen.
    Um das Haupthaus gruppierten sich schmucke Bungalows
im Dschungelhütten-Stil. Zwischen ihnen und dem Haupthaus verlief ein breiter
Weg. Dahinter war ein großzügiger Swimmingpool, in dem klares, blaues Wasser
schimmerte. Nur einen Steinwurf entfernt sah man einen weißen Sandstrand und
das endlose Meer.
    Larry Brent war mit seiner Unterkunft zufrieden.
    Unmittelbar nach seinem Eintreffen machte er sich
frisch und ging hinüber in die Bar. Von hier aus hatte man einen hervorragenden
Blick über den Swimmingpool. Es hatte zu regnen angefangen, und es wurde
schnell ein handfester Wolkenbruch daraus.
    Im Nu war die Sonnenterrasse wie leergefegt, dafür
herrschte um so lebhaftere Betriebsamkeit in der Bar. Aus verborgenen
Lautsprechern tönte anheimelnde Musik. Rundum gingen die Lichter an, während es
draußen immer dunkler wurde.
    Die Gäste des Hotels waren fast vollzählig versammelt.
Larry genoß einen kühlen Drink und ließ sich auf einen Flirt ein. Das fiel ihm
nicht schwer. Die Auserwählte war vierundzwanzig, hatte kastanienbraunes Haar
und kam aus Deutschland. Wie Larry war auch Helga Körtner erst heute in Malindi
eingetroffen, und so wie er wollte auch sie an einer Fotosafari teilnehmen, die
fast die Hälfte ihres Urlaubs dauern würde.
    Sie verbrachten einen netten Abend.
    X-RAY-3 erzählte von New York, und die Deutsche von
Frankfurt, wo sie lebte.
    Zu ihrem Erstaunen wußte Larry Brent ebenfalls viel
über die Stadt am Main und erzählte vom Römer, von der Paulskirche und dem
Goethe-Haus.
    Gemeinsam machten sie nach dem Regen noch einen
Spaziergang an den Strand.
    Die Luft war warm, und nichts erinnerte mehr an das
abendliche Gewitter.
    Kurz nach elf Uhr suchten X-RAY-3 und Helga Körtner
ihre Bungalows auf.
    Sie wohnten praktisch Tür an Tür.
    »Gute Nacht!« Larry nickte Helga Körtner zu.
    »Bis morgen dann. Haben Sie Ihre Kameraausrüstung
schon einsatzbereit?«
    »Nein. Damit beschäftige ich mich jetzt noch. Filmen
Sie auch?«
    »Ja, natürlich. Das bringt mehr als nur Dias.
Hoffentlich laufen uns genügend Elefanten und Nashörner über den Weg. Ich bin
da ein bißchen skeptisch.«
    »Sie werden mehr Gelegenheit zum Filmen und
Fotografieren haben, als Sie denken, Helga. Vielleicht haben Sie gar nicht
genügend Material dabei.«
    Sie würden in der Tat viele Tage unterwegs sein. Außer
dem Tsavo-Nationalpark schloß diese Safari auch einen zweitägigen Aufenthalt im
Kilimandscharo-Wildreservat ein. Hier in rund eineinhalbtausend Meter Höhe lag
ein Park, von dem aus man die drei mit ewigem Schnee bedeckten Gipfel des Fünftausenders sehen konnte.
    »Das alleine kostet Sie einen Film!« meinte Larry
Brent abschließend. Er ging zwei Schritte zur Seite, während die junge Deutsche
die Tür zu ihrem Bungalow aufschloß. Dem Bungalow gegenüber näherte sich in
diesem Augenblick ein junges Paar, das Helga Körtner am Abend schon in der Bar,
beim Tanz und beim kalten Büfett gesehen hatte.
    Freundlich grüßten sie sich.
    Helga blickte Larry Brent nach, der in seinem Bungalow
verschwand.
    Nach langer Zeit hoffte X-RAY-3 endlich mal all das
vergessen zu können, was hinter ihm lag.
    Er war nach Afrika gekommen, um Urlaub zu machen.
Schon lange freute er sich auf diese Safari. Als er sich zum Schlafen legte,
nachdem er alles für
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