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1014 - Der Seelenkompaß

1014 - Der Seelenkompaß

Titel: 1014 - Der Seelenkompaß
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Und warum nicht?«
    Die Antwort gab Warren auf seine Weise. Er lächelte sogar verlegen, um Jane in Sicherheit zu wiegen und sie abzulenken. Das schaffte er tatsächlich, denn Jane sah die Pistole erst, als die Mündung auf ihren Körper zeigte.
    »Einen falschen Laut, und du bist tot.«
    Die Detektivin schaffte es, ihr Erschrecken zu verbergen. Sie schüttelte den Kopf. »Bitte, was soll das?«
    »Reingehen!«
    »Gut.« Sie schaute auf die Waffe und nickte. »Es bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig.«
    »Eben.«
    Warren kannte sich aus. Als ehemaliger Polizist hatte er nichts vergessen. Er hielt Jane unter Kontrolle und schaffte es auch noch, die Tür zu schließen. Er ließ sie vor sich her bis ins Wohnzimmer gehen, blieb ihr dabei dicht auf den Fersen und umfaßte sie dann, als sie das Wohnzimmer betreten hatte, blitzschnell mit dem linken Arm, den er um ihre Kehle legte. Die Pistole hielt er in der rechten Hand und drückte ihr die Mündung gegen den Kopf. Dabei preßte er ihr noch ein Knie in den Rükken und brachte sie so in Schräglage.
    »Wer immer du auch bist«, flüsterte er, »aber hier habe ich das Sagen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Wo steckt Sinclair?«
    Jane dachte an Johns Zustand und daran, daß er kaum in der Lage war, sich zu wehren. »Ich weiß es nicht. Er ist nicht da. Wir waren für heute verabredet, aber er ist noch nicht gekommen.«
    »Soll ich das glauben?«
    »Ja.«
    Er trat ihr in den Rücken. Jane stöhnte unter dem plötzlichen Schmerz auf und hatte Mühe, Luft zu bekommen. »Er ist da, das spüre ich genau. Und ich will von dir wissen, wo ich ihn finden kann, sonst werde ich dich erschießen.«
    »Tun Sie es doch. Als ehemaliger Polizist sollten Sie wissen, was auf Mord steht.«
    »Nur wenn man den Täter findet.«
    »Und Sie halten sich für besser, wie?«
    »Ich habe lernen können.«
    »Gut, dann lernen Sie noch etwas hinzu.«
    »Rede nicht. Wo steckt er?«
    »Im Bad.«
    »Ach ja?«
    »Sie können ja nachschauen.« Jane hatte etwas lauter gesprochen, aber nicht zu laut, damit sie nicht auffiel. Allerdings hoffte sie, daß John alles verstanden hatte.
    »Nein, nicht ich. Wir beide. Und wenn wir ihn dort nicht finden, werde ich dich erschießen und auf Sinclair warten. Du bist nur Ballast, verstehst du?«
    »Ich weiß.«
    »Wo finde ich das Bad?«
    »Ich werde Sie führen.«
    Warren hielt Jane noch immer fest. Der Griff tat ihr weh.
    Natürlich war John nicht im Bad, das wußte wie. Bald würde es auch dieser Warren wissen. Stellte sich die Frage, wie er dann reagierte? Würde er seine Drohung wahrmachen?
    Ihr wurde kalt, während der Mann sie weiterschob. Angst stieg in ihr auf. Der Kerl hatte einen verdammt entschlossenen Eindruck gemacht.
    Die Wohnung war nicht groß, der Weg zum Bad praktisch nur ein Katzensprung, aber jetzt kam ihr die Strecke noch geringer vor, und sie fluchte innerlich über sich selbst, weil sie das Zittern nicht unterdrücken konnte.
    Die Tür war nur angelehnt. Kurz davor zerrte Warren seine Geisel zurück. »Jetzt kommt es darauf an. Wenn ich nicht denjenigen finde, den ich hier suche, bist du verloren. Dann ist alles vorbei.«
    »Ich weiß.«
    »Er steckt also im Bad?«
    »Ja, warum fragen Sie? Wollen Sie alles noch mehr in die Länge ziehen, verdammt?«
    »Nur so. Stoß die Tür auf!«
    Das tat Jane. Die Tür glitt nach innen, der Blick war frei, aber es war kein John Sinclair zu sehen.
    Vor ihnen lag ein menschenleerer Raum, und Jane spürte, wie Warren zusammenzuckte. »Du hast mich verarscht!« zischte er dicht an ihrem rechten Ohr. »Du hast mich belogen, du hast mich… verdammt, ich werde dich auslöschen.« Er rammte ihr wieder das Knie in den Rücken und ließ sie gleichzeitig los.
    Jane taumelte in den quadratischen Raum hinein. Sie rutschte aus, sie konnte sich auch mit den gestreckten Händen nicht halten, aber ihren Fall abfangen.
    »Dreh dich um!«
    Er stand in der Tür, wie Jane wenig später sah. Böse Augen, in denen eine erschreckende Kälte leuchtete. Die Pistole in seiner Hand kam Jane Collins riesengroß vor.
    »Es ist für dich vor…«
    Er schrie, taumelte, seine Waffe bewegte sich zur Seite, zielte ins Wohnzimmer und einen Moment später erwischte ihn der nächste Handkantenschlag, der ihm die Pistole aus der Hand schleuderte.
    Als er sich stöhnend gedreht hatte und hochschaute, sah er einen Mann, der nur mit Jeanshose und Unterhemd bekleidet war.
    »Sinclair«, ächzte Warren.
    ***
    »Sehr gut«, sagte ich. Zwei
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