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1014 - Der Seelenkompaß

1014 - Der Seelenkompaß

Titel: 1014 - Der Seelenkompaß
Autoren: Jason Dark
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Sie bitte ihre Pflicht.«
    »Ist ja schon gut. Manche Menschen haben eben keinen Humor.«
    »Kommt darauf an, was man darunter versteht. Aber dieser Humor ist mir bei dem neuesten Fall vergangen.«
    Er ging und klemmte sich vor den Computer. Einen Freund hatte ich mir heute nicht geschaffen.
    Ich ließ den Mann arbeiten und richtete mich auf eine längere Wartezeit ein. Von meinem Sitzplatz aus konnte ich den Bildschirm beobachten, vor dem der Kollege hockte. Informationen erschienen auf dem Monitor. Lange Zahlenreihen oder Namen, so genau konnte ich das nicht erkennen, aber zu meiner Überraschung dauerte es nicht einmal acht Minuten, bis sich der Kollege drehte und mir zuwinkte.
    »Hier habe ich Ihren Soulman.«
    Ich holte mir einen Stuhl und rollte auf den Monitor zu. Neben dem Mann blieb ich sitzen, den Blick auf den Monitor gerichtet. Dort las ich mehrere Namen. All diese Soulman waren mal im Laufe der Zeit mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.
    »Da haben wir einen Sänger, der sich so nannte. Den kannte ich sogar. Er wurde dann wegen Heroinbesitzes verknackt.«
    »Fällt weg.«
    »Dieser Soulman«, er deutete auf den zweiten von oben, »kam aus der Karibik und hat sich an kleine Kinder herangemacht.«
    »Vergessen Sie ihn.«
    Wir gingen die Reihe durch. Es war interessant, zu erfahren, was diese Typen alles angestellt hatten, aber kein Soulman war dabei, wo ich zugestimmt hätte.
    »Und?« fragte der Kollege.
    »Ich bedanke mich für Ihre Mühe.«
    Er lachte. »War das nichts?«
    »So ist es.«
    »Dann tut es mir leid.«
    »Nein, es muß mir leid tun. Das ist ja mein Problem, nicht das Ihre. Vielen Dank noch.«
    »Gern geschehen.« Er schaute mir nach, als ich ging, das spürte ich. Mit dem Lift fuhr ich nach oben zu dem Büro, das sich Suko und ich teilten. Im Vorzimmer residierte Glenda Perkins, die mich mit einem Nicken begrüßte und mir folgende Worte sagte: »Man erwartet den Herrn bereits.« Sie deutete auf die Tür zu unserem Büro.
    »Wer denn?«
    »Sir James und Suko.«
    Ich trat näher an Glenda heran. »Gibt es Ärger?«
    »Wieso?«
    »Wenn beide…«
    Sie tippte gegen meine Brust. »Das gibt den Ärger, den du dir eingebrockt hast.«
    »Ich bin unschuldig.«
    »So siehst du gerade noch aus.«
    »Danke, ich weiß Komplimente immer zu schätzen. Bis gleich mal.« Danach öffnete ich schwungvoll die Tür zu unserem Büro und stellte fest, daß mein Platz besetzt war.
    Sir James hatte es sich darauf bequem gemacht, und er blickte demonstrativ auf seine Uhr, als er mich sah. »Das ist aber spät geworden. Ich habe schon in der Anstalt anrufen lassen. Man erklärte mir dort, daß Sie bereits unterwegs wären. Sind Sie in einen Verkehrsstau geraten, John?«
    »Nein, Sir. Weder Verkehr noch Stau.«
    Suko hatte Mühe, sich das Lachen zu verbeißen. Sir James dagegen räusperte sich unwillig.
    Ich holte mir einen Stuhl und setzte mich. »Wir haben ein Problem, Sir.«
    »Das dachte ich mir. Ich hörte, daß Sie Zeuge eines rätselhaften Todesfalles gewesen sind und nicht haben eingreifen können.«
    »Das stimmt.«
    »Bitte, wir hören.«
    Das taten Sir James und Suko auch. Sie hörten zu und waren beide erstaunt über das, was sie erfuhren. Da wir unter uns waren, hatten wir es uns abgewöhnt, ungläubige Fragen zu stellen. Jeder nahm die Berichte des anderen als Faktum hin.
    »Ein Seelenräuber also«, stellte Sir James fest. »Jemand, der die Seelen der Menschen raubt.«
    »In der Tat.«
    Der Superintendent hob die Schultern. »Und Sie haben nur diesen Begriff als Anhaltspunkt? Nichts sonst?«
    »Leider, Sir. Auch in der Fahndung habe ich nichts über diesen Soulman herausfinden können.«
    »Das ist bitter.«
    »Und es hat vier Tote gegeben?« fragte Suko.
    »Ja.«
    Sir James lief leicht rot an. »Mich ärgert besonders, daß die Direktoren die vier Todesfälle unter den Tisch haben fallen lassen. Das macht mich mißtrauisch.«
    »Man wollte einen Skandal vertuschen.«
    »Und die Ärzte haben mitgespielt«, sagte Suko.
    »Richtig«, bestätigte ich. »Sie diagnostizierten bei den Toten den berühmten Herzinfarkt.«
    »Der ja wohl nicht infrage kommt, John, wie Sie selbst erlebt haben. Darauf baut sich die nächste Frage auf. Wo wollen Sie beginnen? Wie wollen Sie anfangen?«
    »Keine Ahnung. Ich bin ratlos.«
    »Aber du warst ein Zeuge«, sagte Suko.
    »Stimmt.«
    »Der einzige bisher. Die anderen sind doch ohne Zeugen gestorben oder nicht?«
    »Nein, nicht alle.«
    »Leben die Zeugen denn noch?«
    »Der
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