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1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch
Autoren: Unbekannt
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verschwunden?" fragte sie dann.
    Die Positronikerin lächelte gequält. „Vielleicht hat sich Franzlin verzählt? Er hat schließlich über einhundert von den Dingern zusammengeflickt. Oder wachsen lassen.
    Jedenfalls kann es leicht zu einem Irrtum gekommen sein. Ich verstehe den Chef nicht, daß er wegen einer bloßen Vermutung einen solchen Aufstand macht."
    „Vielleicht ist Marcel nur einfach sorgfältig", meinte Adelaie.
    Verta Cholm zog die Augenbrauen hoch. „Du magst ihn wohl, wie?" Sie kicherte etwas albern. „Das ging uns allen am Anfang so. Aber er ist ein eingefleischter Einzelgänger, für den es nur seine Arbeit Und seine Freizeitgestaltung gibt. Du hast keine Chance."
    „Jedenfalls mag ich ihn mehr, als du Franzlin magst."
    „Oh!" Die Positronikerin lenkte schnell ein. „Ich möchte keinen Streit entbrennen lassen. Ich wollte dich nur auf die tatsächlichen Umstände aufmerksam machen."
    Sie ging schnell weiter und lächelte noch einmal zurück.
    Als wenig später Boulmeester auftauchte, erfuhr Adelaie sehr schnell, was es mit den tatsächlichen Verhältnissen auf sich hatte. Sie war überrascht, wie herzlich sie begrüßt wurde. Der Chef wirkte weder nervös noch aufgebracht. Auf das Verschwinden der Polizeicomputerzelle kam er erst auf Adelaies Frage zu sprechen.
    „Es ist sicher", erklärte er ihr, „daß eins von den Mikros weg ist. Ein Behälter, in dem genau zehn der Zellen lagen, ist geöffnet worden. Jemand muß sich unbefugt Zutritt verschafft haben. Der Behälter war geöffnet, und es waren nur noch neun Zellen drin.
    Die Geschichte ist etwas rätselhaft, aber ungefährlich. Die bisher entwickelten Polizeicomputerzellen funktionieren noch nicht."
    „Wirst du den Vorfall der LFT melden?"
    „Das ist bereits geschehen. Du brauchst dir keine Gedanken darüber zu machen. Jetzt geht es an die Arbeit. Es ist noch viel an der Molekularstruktur der eigentlichen Computerbrutzellen zu erforschen, und das steht auf der Tagesordnung."
    Adelaie und Boulmeester betraten das Labor des Chefs. Der Raum war etwa 50 mal 80 Meter groß und mit Geräten aller Art gefüllt. Zwei Assistenten arbeiteten bereits hier.
    Boulmeester zeigte ihr zunächst die angrenzenden Räume. Es gab hier eine eigene Positronik, ein komplettes klinisches Labor, mehrere Klima- und Strahlenkammern und einen Raum zur Züchtung von Bakterienkulturen.
    Die wichtigste Ausrüstung des Hauptlabors bestand in drei positronischen Rastermikroskopen, die eine Vergrößerung submikroskopischer Materie in einem Maß erlaubten, so daß Einzelmoleküle fiktiv dargestellt werden konnten.
    Boulmeester und seine Assistenten nahmen sich viel Zeit, um Adelaie in alles einzuweisen.
    Daß es außer Arbeit noch andere Dinge gab, merkte die junge Laborantin erst, als Boulmeester sie darauf aufmerksam machte, daß ihre Arbeitszeit von sechs Stunden verstrichen war.
    Sie lächelte verlegen.
    „Es freut mich", sagte der Kybernetiker, „daß du dich voll in die Arbeit hineinkniest.
    Das ist im Augenblick sehr wichtig. Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Es können jederzeit neue Computerbrutzellen an einem anderen Punkt der Milchstraße auftauchen. Es wäre nicht auszumalen, wenn sie einen der kosmischen Basare angreifen und lahmsetzen würden.
    Eine andere Frage. Was machst du in deiner Freizeit?"
    Er erntete einen überraschten Blick.
    „Ich gehe gern auf Jagd, wie ...", begann sie. Wie du, wollte sie sagen. Dann aber beendete sie den Satz: „Wie viele Terraner."
    „Dafür benötige ich mehr Zeit." Ein bedauerndes Lächeln zog über Marcel Boulmeesters Gesicht. „Wenn Franzlin die richtigen Polizisten entwickelt hat, komme ich gern darauf zurück. Wie wäre es, wenn wir heute Abend gemeinsam ein gemütliches Restaurant aufsuchen würden und anschließend irgendwo ein kleines Spielchen machen? Wenn ich wir sage, meine ich natürlich auch Mortimer."
    Er sah ihr sofort an, daß sie zustimmen würde.
    „Ich werde Mortimer überreden", antwortete sie lächelnd.
     
    *
     
    „Viren, Vishna und Verdammte", fluchte Quiupu, als er den Inhalt des eiförmigen Behälters unter dem Molekularsensor betrachtete. „Was habe ich mir denn da geangelt?"
    Er befand sich in seinem Labor. Wie üblich, war er allein. Den von Perry Rhodan genehmigten Mehrzweckroboter hatte er deaktiviert, weil er auch hier eine Überwachungsvorrichtung vermutete. Die terranische Technik war ihm noch zu wenig bekannt.
    Der Ärger des kosmischen Findelkinds war berechtigt. Das,
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