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1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?

Titel: 1 Ranch des Schicksals - Warum bist du so kühl, Geliebte?
Autoren: Kathleen Eagle
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ab, doch an seinen aufgerichteten Ohren konnte man sehen, dass er bereits das Terrain erkundete. Man musste ihm nur Zeit lassen.
    Als der Mustang sich beruhigte, den Kopf senkte und im flach getrampelten Gras herumschnüffelte, betrat Logan behutsam den Roundpen und schloss den Kreis wieder. Wortlos folgte Mary seinem Beispiel. Logan war schon jetzt beeindruckt von der Fähigkeit seiner Partnerin, auf seine stummen Signale zu achten.
    Mary wusste aus eigener Erfahrung, dass Tierausbilder nicht bei der Arbeit gestört werden durften. Nichts war so beunruhigend und verwirrend für das Tier wie das Gerede eines Dritten. Was es bestimmt immer sehr langweilig machte, ihr bei der Arbeit zuzusehen.
    Anders bei Logan. Er tat nicht viel und sprach kein Wort, aber seine Bewegungen waren absolut faszinierend. Groß gewachsen und schlank, bewegte er sich mit einer natürlichen Anmut und Geschmeidigkeit. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Pferd.
    Bewundernd beobachtete Mary das Spiel seiner Muskeln unter dem Hemd und sein attraktives Gesicht. Natürlich hatte Letzteres keinerlei Wirkung auf das Pferd, aber sie selbst war wie hypnotisiert.
    Nachdem er erste Bekanntschaft mit dem Pferd geschlossen hatte, füllte Logan ein Heunetz mit Alfalfa von seinem Kombi und schob einen verzinkten Wassertrog unter dem Zaun hindurch.
    Mary holte den Plastikeimer, den sie im Gepäckraum des Pferdeanhängers entdeckt hatte, und ging zum Bach. Im Vorbeigehen warf sie Logan ein Lächeln zu. „Ich hole rasch einen Eimer Wasser.“
    Er bot ihr an, das Wasser den Hügel hochzutragen, drängte sich jedoch nicht auf, als sie ihm versicherte, es allein zu schaffen.
    Nachdem sie das Wasser in den Trog gefüllt hatte, teilte sie Logan mit, dass sie jetzt Feuerholz besorgen würde. Er machte sich über ihren Einsatz lustig, aber sein Lächeln dabei war so ansteckend, dass es ihr nichts ausmachte.
    Herumalbernd machten sie ein Feuer und aßen mit Appetit das Brot, das Logans Schwester ihm morgens mitgegeben hatte, nachdem er für sie einen verstopften Abfluss gereinigt hatte. Lächelnd wechselten sie einen Blick, als sie hörten, wie ihr Mustang aus dem Trog trank. Als sich die Dämmerung über den Zeltplatz senkte, atmete Mary glücklich den Duft von Pferdeschweiß ein, der aus ihrer Decke hochstieg.
    Sie würde nachher zwar über und über mit Pferdehaar bedeckt sein, doch die Aussicht von hier war wirklich einzigartig – vor allem der Anblick des langen, schlanken und sich entspannt auf einen Ellenbogen stützenden indianischen Cowboys vor ihr, der schwarzen Kaffee aus einem blauen Emaillebecher trank. Als Soldatin hatte sie viele Männer kennengelernt, doch Logan war irgendwie anders. Auf jeden Fall war sein Anblick sehr erregend …
    „Wem gehört dieses Land hier eigentlich?“, fragte sie spontan. „Sally oder meinem Vater?“ Logan sah sie erstaunt an. „Ich war früher nie hier draußen“, fügte sie entschuldigend hinzu.
    „Wirklich nicht?“
    Schweigend schüttelte sie den Kopf. Nach der Unterzeichnung ihres Vertrages bei der Armee hatte sie ungeduldig die Tage gezählt, bis sie South Dakota endlich von oben sehen würde. Klar war ihr immer bewusst gewesen, dass es hier sehr schön war, aber vor ihrem ersten Flug nach Fort Leonard Wood war sie nie von zu Hause weggekommen. Neue Gegenden zu entdecken, war ihr als sehr reizvoll erschienen.
    „Das hier ist Indianerland“, erklärte Logan. „Wer es nutzt, ist eigentlich egal.“
    „Mein Vater würde hier bestimmt seine einflussreichen Freunde zur Jagd einzuladen“, sagte sie. „Hier gibt es doch wilde Tiere, oder?“
    „In einem Teil des Gebiets schon“, antwortete Logan. „Aber es ist längst nicht groß genug, wenn Sie mich fragen. Wir könnten erheblich mehr Wildnis gebrauchen.“
    „Und sind stattdessen dabei, das Wilde zu zähmen.“ Mary warf einen Blick in Richtung Mustang. „Dieses Pferd da zum Beispiel.“
    „Sie haben sein Schicksal selbst besiegelt, als sie es aussuchten.“
    „Aber Sie sind derjenige, der ihn zähmt. Bei der Armee sagen wir immer, dass das Schicksal vieler von nur wenigen Menschen abhängt.“
    „Hast du das gehört?“, rief Logan dem Pferd über die Schulter zu. „Wir reden gerade über deine Brüder und Schwestern.“
    „Glauben Sie wirklich, dass das Zähmen von wilden Tieren eine gute Sache ist?“
    „Natürlich glaube ich das. Schließlich verdiene ich meinen Lebensunterhalt damit.“ Langsam setzte Logan sich auf und reckte die Schultern in
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