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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stimmte nur zum Teil, denn inzwischen hatte Laire mich ja aus diesen Vorbereitungen entlassen. Mir fiel einfach keine bessere Antwort ein.
    „Ich bin Neerad", entgegnete das merkwürdige Echsenwesen. „Das hier ist meine Frau Ladee, das ist mein ältestes Kind, Becca ..." Er fuhr fort, eine Reihe fremdartig klingender Namen herunterzuleiern, von denen ich mir nur die allerwenigsten merken konnte.
    „Bereitest du dich ebenfalls auf einen Sprung auf die andere Seite vor?" fragte ich ihn, als er, völlig außer Atem, endlich innehielt.
    „Auf was für eine andere Seite?"
    Jenseits der Materiequelle."
    „Ich bin ein Diener der Kosmokraten", erklärte er mir.
    Seine Gefährtin rückte dichter an ihn heran und stieß ihn derb in die Seite.
    „Er ist der größte Narr, der jemals das Licht des Universums erblickt hat", stellte sie richtig. „Anstatt sich um seine Familie zu kümmern, läßt er sich auf die wildesten Abenteuer ein."
    „Bist du etwa ein Vilthaner?" erkundigte ich mich.
    „Ja", bestätigte er. „Gleichzeitig bin ich Herr über die unbotmäßigste Sippe, die man sich vorstellen kann.
    Diese Familie erweist mir nicht den nötigen Respekt."
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. Er wirkte naiv und schlitzohrig zugleich, auf jeden Fall machte er einen durchaus sympathischen Eindruck.
    „Hast du davon gehört, welches Schicksal diese Station erleiden wird?" fragte ich ihn.
    „Man wird sie so bald wie möglich von hier abziehen", versetzte er.
    „Und was geschieht dann mit dir und deiner Sippe?" forschte ich.
    „Das weiß ich nicht."
    „Sagte ich nicht, daß er der gröBte Narr ist, den ...", begann Ladee, aber ich ließ sie den Schwall ihrer Beschimpfungen nicht zu Ende führen.
    „Schon gut", unterbrach ich sie hastig. „Neerad, du bist ein Wesen dieses Universums. Kannst du dir vorstellen, auf der anderen Seite der Materiequelle zu leben?"
    Ich hatte den Eindruck, ihn mit dieser Formulierung zu überfordern, denn er senkte den Kopf und sah gequält aus.
    „Hat man dir in Aussicht gestellt, diese Station verlassen zu dürfen?"
    „Nein", sagte er.
    „Man kümmert sich also nicht um dein Schieksal. Hältst du es nicht für besser, wenn wir uns zusammentun und überlegen, wo wir uns verstekken können, bis alles vorbei ist? Hier befindet sich alles im Umbruch."
    „Das habe ich ebenfalls schon bemerkt", erklärte er. „Bevor Kemoauc und der Stählerne verschwanden, hätten sie mich fast vergiftet."
    „Berauscht war er!" giftete Ladee.
    Ich hörte kaum hin. Daß Neerad den Namen des letzten der sieben Mächtigen erwähnte, erstaunte mich, denn es bedeutete, daß er ihn gesehen hatte.
    „Der Stählerne hieß zweifellos Samkar", vermutete ich.
    „Ja", bestätigte Neerad sofort. „Er brachte Kemoauc auf die andere :Seite der Materiequelle. Danach kehrte Samkar zurück. Viel mehr weiß ich nicht, denn ich litt unter den schrecklichen Folgen einer Vergiftung."
    „Es ist möglich, daß weitere Gefahren drohen", warnte ich ihn, denn ich wollte ihn unter allen Umständen dazu bewegen, mich zu einem geeigneten Versteck zu führen. „Wie gut kennst du dich hier in der Station aus?"
    Er reckte sich stolz.
    „Wie in einem Juller-Wald!"
    Mir fiel auf, daß er sich angestrengt bemühte, mir stets nur jene Körperteile zu zeigen, bei denen die Panzerung komplett war. Man hätte denken können, dieser Bursche schämte sich seiner bloßen Stellen.
    „Einen Augenblick!" unterbrach Ladee energisch. „Du kennst diesen Fremden, der aussieht wie die Mächtigen, erst seit wenigen Minuten, und schon laßt du dich wieder auf unsichere Sachen ein. Wir sollten unseres Weges gehen und uns nicht um ihn kümmern."
    „Ja, ja!" meinte er zögernd.
    „Ansonsten wirst du nichts als Ärger bekommen", prophezeite sie.
    Er breitete die Arme aus.
    „Du siehst, wie die Sache steht", bedauerte er. „Ich hätte dir wirklich gern geholfen, aber ich muß auch an meine Familie denken."
    „Mein lieber Freund", sagte ich. „Du stehst gewaltig unter dem Pantoffel."
    Was immer der Translator aus diesen Worten machte, die Übersetzung schien Neerad tief zu treffen. Er plusterte sich regelrecht auf und sagte erregt: „Das wollen wir doch einmal sehen."
    „Halt deinen Mund!" verwies Ladee ihn streng und verpaßte ihm eine Kopfnuß.
    Sofort wurde er wieder kleinlaut.
    „Wir wollen nicht unfreundlich erscheinen", wandte sich seine Gefährtin an mich. „Es ist möglich, daß du in Schwierigkeiten bist, und die Tatsache, daß du ein

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