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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W
Autoren: Larry Brent
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so, dass Mornas Kopf sich genau unter
dem Fallbeil befand. Die Guillotine machte einen alten Eindruck, als stamme sie
aus der Zeit der französischen Revolution, in der die Henkersknechte nicht mal
mehr Zeit hatten, die Klingen vom Blut der Gerichteten zu säubern. Die schmale
Hand des Fremden lag auf dem Auslösemechanismus. Da ging ein wilder,
markerschütternder Schrei durch das Gewölbe.
    » Neeeiiin !«
    Eine Gestalt jagte heran. Der unheimliche Henker war eine Sekunde
verwirrt. Das reichte! Der Mann flog heran wie ein Wirbelwind. Er spreizte
seine Arme, warf die beiden Geistergirls, die sich ihm in den Weg stellen
wollten, zurück, dass sie gegen die rauen , feuchten Kellerwände klatschten.
    Unruhe im gesamten Kellerbereich! Stimmen und Schritte. Der Tisch
auf Rollen erhielt einen Stoß, dass er wegsauste. Der
Mann, der Morna hatte töten wollen, bekam durch die Liege noch einen Schlag in
die Seite. Er taumelte, riss den Hebel herunter und
konnte seinen Sturz nicht mehr verhindern. Er kippte nach hinten, und das
Fallbeil sauste herab. Es fiel so, dass es dem
unheimlichen Henker genau den Kopf abschlug.
     
    ●
     
    Der Mann, der wie ein Wirbelsturm aufgetaucht war und eingegriffen
hatte, war niemand anderes als Larry Brent alias X-RAY-3. Er flog förmlich um
die im Keller aufgestellte Guillotine herum der Liege entgegen, auf der Morna
gefesselt und geknebelt lag. Und noch während er mitsamt der Liege gegen die
hinterste Kellerwand knallte, geschah noch etwas Merkwürdiges.
    Einen Moment war der ganze Keller in gleißendes Licht getaucht,
als würde sich eine lautlose Explosion ereignen. Geblendet schlossen Morna und
Larry und die mit ihm ins Haus eingedrungenen beiden Beamten die Augen. Die
Lichtflut war grell, schmerzte in ihren Augen und währte nur zwei, drei
Sekunden. Ein vielstimmiger Schrei war zu hören. Dann wurde es dunkel. Als die
Augen der Anwesenden sich wieder an die Fackelbeleuchtung gewöhnt hatten, sahen
sie das Ungeheuerliche.
    Die Guillotine war verschwunden. Auf dem Boden an der
Stelle, wo das Fallbeil herabgesaust war, lag eine seltsame, sich windende
Masse. Sie hatte nur noch ganz entfernt eine menschliche Form, zerfloss und zerfiel weiter. Der Fremde mit der sanften
Stimme! Larry Brent, der Morna Ulbrandsons Fesseln hastig löste und die
Schwedin in die Arme nahm, stand ernst vor den Resten dessen, was mal kein
Mensch gewesen war. Der breiige Leib löste sich auf in lange, graue Streifen
und trocknete dann völlig ein. Der Namenlose, der irgendwann auf die Erde
gekommen war, der hier eine fremdartige und für ihn möglicherweise typische
Entwicklung durchmachte, war nicht mehr. Mit ihm und dem rätselhaften Licht
waren auch seine Geschöpfe vernichtet.
    Die hohlen Körper, nur noch papierene Hüllen, lagen
zusammengesackt an den Wänden. Mit Larry Brent, der umgehend nach seiner
Ankunft mit dem Helikopter am Einsatzort mitten auf dem freien Platz auf dem
verwilderten Gelände gelandet war, waren Kommissar Merkert und ein Polizist in
das einsame Haus gelaufen. Wieder war Hans-Peter Rösch auslösender Faktor
gewesen. Er war in dem Moment zu den beiden Beamten zurückgelaufen, als der
Hubschrauber landete.
    Der Junge hatte ihnen zugerufen, dass die schöne blonde Frau sterben sollte. Sie brauche doch Hilfe. Larry
Brent, der alle bisherigen Informationen geheimnisvoll und seltsam fand, hatte
wie gewohnt keinen Moment gezögert, keine unnütze Frage gestellt. Diesmal - das
war ihnen allen klar - war er wirklich im letzten Augenblick gekommen. Zwei
Sekunden später hätte es Morna Ulbrandson nicht mehr gegeben
...
     
    ●
     
    Die eben geschehenen Dinge und das, was davor lag, ließen sich
einigermaßen rekonstruieren. Nun wurde einiges klar. Im Keller stieß Merkert
auf die Leiche eines Mannes namens Rolf Weritz . Der
rote VW Golf von der Straße gehörte ihm. Dort fand man seine Wagenpapiere.
Gisela Haisen konnte befreit werden. Sie stand unter
einem Schock und musste sich in ärztliche Behandlung
begeben.
    Die drei Geisterfrauen, die in diesem unterirdischen Verlies sich
während der Ereignisse aufhielten, waren verwelkt und zerfallen. Ihre Leichen
hatten sich aufgelöst wie der Körper des Außerirdischen. Für Larry Brent und
Morna Ulbrandson gab es in dieser Beziehung keinen Zweifel mehr. Eine fremde
Macht war im Spiel gewesen. Und sie stand in Verbindung mit den Vorgängen in Ondomas - damals wie heute.
    Das Haus von la Mama war von dem Außerirdischen, der sich
eine menschliche
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