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097 - Die Todestür

097 - Die Todestür

Titel: 097 - Die Todestür
Autoren: Dämonenkiller
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und zwei Aufnahmewagen standen für eine Life-Übertragung bereit. Reporter hatten sich eingefunden, darunter auch der Star-Interviewer des BBC mit dem drahtlosen Mikrofon. Es nieselte.
    Unter den Reportern befanden sich auch zwei Scotland-Yard-Beamte, und weitere hatten sich versteckt. Um fünf Uhr wollte der Entführer erscheinen. Die Scheinwerfer wurden eingeschaltet, weil es schon dämmerte. Die Reporter warteten mit wachsender Spannung.
    Um Punkt fünf Uhr trat eine makabre Gestalt hinter einer dicken alten Eiche hervor. Zwei Scotland Yard-Detektive, die sich ganz in der Nähe versteckt hielten, schworen später, der Mann sei aus dem Nichts gekommen, sei von einer Sekunde zur andern dagewesen.
    Der Unheimliche war groß und kahlköpfig. Er hatte schwarze Augenhöhlen, glühende Froschaugen, ein scharfgeschnittenes Gesicht mit einem wahren Geierschnabel als Nase und lange, dürre Spinnenfinger. Er trug einen braunen Mantel mit auf gestelltem, breitem Kragen.
    Langsam trat er aus dem Schatten.
    „Hier bin ich!" rief er.
    Die Scheinwerfer wurden auf ihn gerichtet, und die Fernsehkameras auf den fahrbaren Stativen surrten. Blitzlichter flammten auf. Scotland Yard hörte jedes Wort über Kleinstmikrofone mit, die die beiden Beamten und ein paar Reporter bei sich trugen. Außerdem konnten die Yard-Leute alles über tragbare Fernsehgeräte verfolgen.
    Die Reporter umringten den Fremden. Aber irgend etwas verhinderte, daß sie ihn berühren konnten. Eine unsichtbare magische Aura teilte starke Schläge aus, wenn ein Reporter sich zu weit vorwagte. Ein paar Fernseh- und Presseleute machten schmerzliche Erfahrungen.
    „Darf ich um Ihren Namen bitten?" fragte der BBC-Interviewer.
    „Luguri", sagte der Unheimliche.
    Im Hintergrund raunte jemand: „Mann, was für eine Galgenvogelvisage! Der könnte Nosferatu und Dracula das Fürchten lehren."
    Luguri verbarg seine scheußlichen Hände in den weiten Ärmeln seines Mantels und zeigte grinsend seinen Unterkieferzahn.
    „Sie haben also die Kinder in Ihrer Gewalt?" fragte der Interviewer und brachte das Mikrofon so nahe an Luguri heran, wie er konnte, ohne einen Schlag zu bekommen.
    „Das will ich meinen", sagte Luguri. „Alle dreizehn habe ich sie, die kleinen Scheißer."
    Er sagte das auf eine abstoßende Weise.
    „Sie haben Komplicen?"
    „Das meiste mache ich allein", antwortete Luguri. „Ich bin das Oberhaupt bei der ganzen Sache." „Und Sie zeichnen auch für den Tod von Dr. Charles Merrywether verantwortlich?"
    Blitzlichter zuckten auf. Die Reporter lauschten gierig auf jedes Wort. Aufnahmegeräte liefen.
    „Aber natürlich!" sagte Luguri. Es machte ihm nicht das geringste aus, vor Millionen Zuschauer ein Mordgeständnis abzulegen.
    Der Interviewer war verwirrt.
    „Können Sie uns Näheres über sich sagen, Mr. Luguri? Sind Sie Engländer?"
    „Ob ich Engländer bin?" Luguri wollte sich ausschütten vor Lachen. „Ich habe schon Furcht und Schrecken verbreitet, als es England noch gar nicht gab."
    „Was bezwecken Sie mit dieser Entführung?"
    Luguri richtete sich hoch auf. Seine Augen glühten stärker. „Mir geht es einzig und allein um Dorian Hunter. Bis jetzt hat er sich geweigert, meine Forderungen zu erfüllen. Die Kinder müssen dafür büßen. Sie müssen hungern und werden bis aufs Blut gepeitscht - alles wegen Dorian Hunter." Luguri kicherte satanisch. „Wollen Sie einmal eine Kostprobe hören?"
    Niemand wußte, woher es kam. Kindergeschrei. Es klang, als hätten die armen Kinder entsetzliche Schmerzen.
    Erregte und empörte Aufschreie von den Reportern wurden laut.
    „Greift den Kerl!"
    „Das ist unmenschlich! So ein Scheusal!"
    „Sie werden noch viel schlimmer werden, wenn Dorian Hunter sich weigert!" rief Luguri. „Sie werden sogar sterben, wenn er nicht nachgibt. Nur Dorian Hunter kann die Kinder retten."
    Er breitete die Arme aus. Ein Scotland-Yard-Beamter und ein Reporter sprangen auf ihn zu, auf die Schläge nicht achtend, die sie erhielten.
    Luguri lachte laut.
    Ein Blitz zuckte auf, und es gab einen Knall. Ein grünes magisches Feuer erfaßte die beiden mutigen Männer und fraß sich in ihre Körper, zehrte sie auf.
    Das Brüllen der Unglücklichen klang schrecklich. Dann waren nur noch ihre Knochen da, die klappernd zu Boden fielen.
    Luguri aber war verschwunden. Sein Mantel sackte in sich zusammen und blieb auf dem Boden liegen.
    Die Reporter schrien durcheinander, und Scotland-Yard-Beamte und Polizisten stürzten von allen Seiten
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