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0966 - Die Angst der Psychonautin

0966 - Die Angst der Psychonautin

Titel: 0966 - Die Angst der Psychonautin
Autoren: Jason Dark
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davon?«
    »Genug.«
    »Nichts wissen Sie. Aber ich versichere hier allen Ernstes, daß Sie den kürzeren ziehen werden. Es gibt Dinge, davon sollten Leute wie Sie die Finger lassen. Kümmern Sie sich um kleine Dealer oder Parksünder. Damit sind Sie voll ausgelastet.«
    Suko übernahm das Wort. »Zum einen lassen wir uns von Ihnen nicht vorschreiben, um wen oder was wir uns zu kümmern haben. Zum anderen möchten wir wissen, was Sie von dieser Frau wollten. Weshalb haben Sie Thamar entführen wollen?«
    »Entführen? Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Wir durften es beinahe miterleben.«
    »Dann haben Sie sich geirrt. Sie sind es doch gewesen, in deren Wagen sie saß.«
    »Ja. Mit einem Unterschied. Zu uns stieg sie freiwillig ein. Oder hätten wir sie als Gefangene auf dem verdammten Schiff in Ketten hängen lassen sollen?«
    »Wollen Sie mir das auch in die Schuhe schieben?«
    »Davon haben wir nichts gesagt. Tatsache ist nur, daß Thamar in Ketten hing und man sie Ihnen gewissermaßen auf dem Tablett servieren wollte.«
    Er winkte mit seinen gefesselten Händen ab. »Spekulationen, nicht mehr.«
    Das konnte er leider behaupten, und damit würde er möglicherweise auch durchkommen. Es war vertrackt. Wir würden ihn nicht zu packen kriegen, denn hinter ihm stand eine einflußreiche Macht, die sich nicht nur auf die USA beschränkte, sondern durch modernste Technik ihren Einfluß in der gesamten Welt geltend machen konnte. Da mußten ihr die Psychonauten einfach in die Quere kommen.
    Das konnte ich nicht so einfach unterschreiben. Die Psychonauten waren friedliche Menschen. Sie hatten nur eine besondere Abstammung.
    Zudem taten sie niemandem etwas zuleide. Es war für uns schwer vorstellbar, wie sie überhaupt in den Dunstkreis der Organisation hineingeraten waren. Oder vielmehr Thamar.
    »Wohin wollten Sie die junge Frau bringen?« fragte ich. »In Ihr Land, Mr. Baker?«
    »Ich weiß von keiner jungen Frau. Und ich werde Ihnen auch nichts sagen. Sie beide sind für mich bereits Vergangenheit, das sollten Sie sich endlich merken. Wir werden nichts mehr miteinander zu tun bekommen. Es ist vorbei.«
    »Das glauben wir nicht«, erklärte Suko.
    Baker lächelte uns überheblich an. »Was wollen Sie denn schon erreichen?«
    Da schoß Suko unseren letzten Trumpf ab. »Richtig - aus Ihrer Sicht. Aber haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es kam, daß wir beide vier ausgebildete Männer so plötzlich haben überwältigen können?«
    Baker war zwar ein guter Schauspieler, aber kein perfekter, denn seine Augen bekamen schon einen anderen Blick, und die Brauen darüber zuckten leicht. Wahrscheinlich hatten er und seine Kollegen schon darüber gesprochen, aber wir bekamen keine Antwort. Er blieb wirklich stumm, auch wenn Suko noch einmal seine Worte wiederholte.
    Vor der Tür hörten wir Stimmen. Kaum hatten wir die Köpfe gedreht, als die Tür bereits geöffnet wurde. Der Kollege mußte einen Mann im dunkelblauen Anzug hereinlassen, der einen Aktenkoffer in der rechten Hand trug und uns aus dunklen, kalten Augen anschaute. »Das wird jetzt vorbei sein, meine Herren«, erklärte er.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Anwalt. Mein Name ist Sidney Walbrook. Ich vertrete diesen Herrn dort.«
    »Und?«
    »Ich werde kein Einzelverhör zulassen. Bei jedem Satz bin ich dabei, verstanden?«
    Ich grinste etwas schief. »Sparen Sie sich die Mühe, Mr. Walbrook. Wir haben bereits alles erfahren, was wir hatten wissen wollen.«
    Die Aussage verunsicherte ihn dermaßen, daß er sich an Baker wandte.
    »Stimmt das?«
    »Einen Dreck haben sie.«
    »Das ist gut. Ich werde Sie jetzt mitnehmen, Mr. Baker, und dafür sorgen, daß Ihnen die Handschellen abgenommen werden. In spätestens zwei Stunden werden Sie starten können, denke ich.«
    Der letzte Satz wühlte sich wie Säure in meinen Magen. Ich ärgerte mich, aber alles wies darauf hin, daß der Anwalt und die Organisation, die er vertrat, es schaffte, die vier Killer wieder zurück in ihre Heimat zu schaffen.
    Dann hatten wir das doppelte Nachsehen, denn auch Thamar war verschwunden.
    Dieser Fall war uns aus dem Ruder gelaufen, bevor wir noch richtig hatten zupacken können.
    Grußlos verließen wir den Verhörraum und fuhren wieder hoch zu unserem Büro. Keiner sprach ein Wort. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Als Glenda Perkins unsere Gesichter sah, wußte sie sofort, daß wir eine Niederlage hinter uns hatten.
    »Kaffee oder Whisky?« fragte sie.
    »Beides«, sagte
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