Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0965 - Die Sporenschiffe

Titel: 0965 - Die Sporenschiffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ausgelöst, der die Sporenschiffe auf den Plan rief?
    Diese Theorie war so unrealistisch oder glaubwürdig wie alle anderen. Wie auch immer, solche Uberlegungen führten zu nichts.
    Bevor Roi die Kommandozentrale verließ, hatte er seinen Vater gefragt: „Warum nutzt du die Wartezeit nicht, um dich weiterhin mit Laires Auge zu beschäftigen? Nachdem nun alle sieben Schlüssel in ihm integriert sind, muß es das Geheimnis der Materiequelle preisgeben. Wir sind doch an den Koordinaten, die Pankha-Skrin uns gegeben hat."
    „Was?" hatte Perry verwirrt gefragt und so zu erkennen gegeben, daB er mit den Gedanken überall anders als bei der Materiequelle war. „Ach so, ja, zuerst muß diese Situation geklärt werden. Und dann werde ich die Mutanten hinzuziehen. Ich komme allein nicht weiter."
    „Du resignierst zu schnell, Perry", hatte Roi seinem Vater noch vorgeworfen, bevor er die Kommandozentrale verließ.
    Die Atmosphäre auf der BASIS war spannungsgeladen. Aber .das war nicht erst seit dem Auftauchen der Sporenschiffe so. Auch schon vorher hatte Roi das Gefühl gehabt, daß irgend etwas in der Luft lag. Oberflächlich gesehen, schien alles in bester Ordnung an Bord zu sein. Aber dem war nicht so.
    Pankha-Skrin schien sich damit abgefunden zu haben, daß Perry von Laire dessen Auge bekommen hatte.
    Aber es zeugte nicht von gesunder Einsicht, daß der Quellmeister sich mit seinen Artgenossen in der Loower-Kolonie abkapselte. Von Baya, dem terranischen Mädchen, das die loowerische Entelechie beherrschte, wußte er, daß Pankha-Skrin sich immer noch Chancen ausrechnete, in den Besitz des Auges zu kommen.
    Welchen Grund hatte eigentlich Laire, sich zurückzuziehen und so zu tun, als gehe ihn alles andere nichts mehr an. Bereute er seinen Entschluß, Perry sein Auge überlassen zu haben?
    Laire und Pankha-Skrin konnte man ihre Haltung noch zubilligen, denn sie befanden sich jeder in einer Extremsituation. Aber was war mit ihm selbst? Er stand nicht unter Druck.
    Und doch war da diese Unrast, dieses Gefühl der Unausgegorenheit, die Ahnung von einer Ohnmacht in einer Stunde der Bewährung.
    Er war nicht allein mit diesen melancholischen Empfindungen, die vielleicht der Ungewißheit entsprangen, die auf allen Linien herrschte. Er wollte die Vorzeichen nicht überbewerten, aber warum, zum Beispiel, ging Demeter ihm aus dem Weg?
    Beim Verlassen der Kommandozentrale fing Ras Tschubai ihn ab.
    „Ich und die anderen Mutanten sind in einer seltsamen Verfassung", sagte er und verfiel dann in Schweigen.
    „Ich weiß", sagte Roi. „Wir fühlen alle ähnlich, aber keiner von uns kann sich artikulieren. Ich kenne keinen, dem es nicht ebenso ergeht."
    Der Teleporter schüttelte den Kopf.
    „Mit uns Mutanten ist es etwas anderes, das heißt, ich müßte mich eigentlich ausklammern. Ich fühle mich nicht nutzlos."
    „Wer fühlt sich nutzlos?"
    „Ich vermute zumindest, daß das der Grund ist", sagte Tschubai. „Davon sind vor allem die Alt-Mutanten betroffen. Und natürlich Ribald Corello. Für einen Mutanten mit seinen Fähigkeiten dürfte es besonders schlimm sein, keine Verwendung für sie zu haben."
    „Bahnt sich eine Krise an?"
    „Nein, keine Krise. Aber es wäre sicher gut, wenn die Alt-Mutanten das Gefühl bekämen, daß sie nicht nutzlos sind."
    „Ich werde mich für sie verwenden", versprach Roi Danton.
    Es mochte schon etwas Wahres daran sein, daß einst unentbehrliche Personen auf trübsinnige Gedanken kamen, wenn sie auf einmal glaubten, aufs Abstellgleis abgeschoben worden zu sein. Das war natürlich nicht der Fall, aber wer konnte schon in die Para-Psyche von Mutanten sehen?
    Roi war nicht einmal in der Lage, sich selbst zu erkennen. Er war sich noch nicht einmal schlüssig, wohin er wollte, und war leicht erstaunt, als er sich in der xenologischen Abteilung wiederfand. Noch überraschter war er allerdings, daß er hier Payne Hamiller traf.
    „Die Kollegen aus der xenologischen haben mich bei einem Problem zu Rate gezogen", sagte der kurzsichtige Wissenschaftler fast entschuldigend. „Es betrifft die Bilder, die Bull uns von Drink sieben geschickt hat.
    Die Aufnahmen von dem Fötus."
    „Was ist damit?" fragte Roi.
    Hamiller schaltete einen Bildschirm ein, der in zwei Hälften unterteilt war. Links war eine Restlichtaufnahme des in einer Plazenta zusammengerollten Ungeborenen zu sehen. Die rechte Bildhälfte zeigte einen muskulösen und wohlproportionierten Hünen. Roi wußte, daß es sich dabei um die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher