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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds
Autoren: Jason Dark
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tief im Boden steckte.
    »Zufrieden?« fragte ich. Meine Stimme hatte leicht krächzend geklungen. Ich war nicht gerade die Ruhe selbst.
    »Ja, sehr.«
    »Und die Schatten?«
    »Sie kommen.«
    »Hast du sie gesehen?« fragte ich.
    Er nickte. »Sie beobachten uns. Sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.«
    »Aber sie werden mich angreifen, denke ich, um mich ebenfalls verschwinden zu lassen.«
    »Ja, das schon.«
    »Dann wäre alles umsonst?«
    »Das hoffe ich nicht. Ich bin auch noch da. Sie, die Schatten, sind keine Menschen, John. Sie sind Reste, und das Rad der Zeit wird auf sie anders reagieren als auf dich. Davon bin ich überzeugt. Aber es kommt, das gebe ich auch gern zu, in diesem Fall auf eine bestimmte Sekunde an, und damit auf mich.«
    »Danke.« Mein Grinsen fiel unsicher aus. »Dann liegt mein Schicksal in deiner Hand.«
    »So kannst du es sehen.«
    Ich schwieg. Meine Haltung war nicht eben die beste. Ich spürte das Ziehen in den Armen ebenso wie das Zittern in den Oberschenkeln meiner gespreizten Beine. Der Schweiß lag auf meinem Gesicht und dem Körper wie eine Creme.
    Vor mir bewegte sich der Rote Ryan. Er wartete auf die Schatten und suchte sie auch gleichzeitig. Dabei stand er sehr dicht am Rad, um es so rasch wie möglich anfassen zu können.
    »Sie sind da, John!«
    »Wo?«
    »Rechts und links. Du kannst sie nicht sehen, aber sie haben sich sehr deutlich gezeigt. Sie kommen jetzt von zwei Seiten auf dich zu. Sie werden dich holen wollen. Drück uns die Daumen.«
    »Wie irdisch zu sprichst.«
    »Man lernt hinzu.«
    Ich grinste verbissen, als ich meinen Kopf ein wenig nach rechts drehte und tatsächlich zwei dieser Schatten erkannte. Mit ihren dunklen Hüten wirkten sie beinahe lächerüch, aber das waren sie auf keinen Fall.
    Ebensowenig wie die beiden Schatten an der linken Seite, die leicht über den lavaähnlichen Boden glitten und immer näher kamen. Um den Roten Ryan kümmerten sie sich nicht. Der reagierte und hob sehr langsam seinen rechten Arm an.
    Ich war schon beruhigt, als ich sah, daß seine Finger den Rand des Rads umspannten.
    Von meinem Kreuz spürte ich nichts, obwohl die Zeichen auf ihm mit den anderen identisch waren. Da fehlte einfach das Verbindungsglied zwischen ihnen.
    »Sie sind da«, hauchte mein Freund.
    »Gut!« würgte ich hervor.
    Dann spürte ich sie. Etwas streifte mich. Vor meinen Augen verdunkelte sich für einen Moment der Blick. Ich sollte eine Beute der Schatten werden und für immer verschwinden.
    Ryan! dachte ich, wenn du mich jetzt im Stich läßt, dann…
    Der Ruck.
    Ich bekam ihn mit, kippte plötzlich nach links und wußte, daß sich das Rad der Zeit drehte…
    ***
    Jane konnte genau erkennen, wo sie getroffen hatte. Beide Kugeln waren in den widerlichen Körper des Kobolds hineingejagt, und hatten zwei Löcher gerissen. Sie lagen nicht weit voneinander entfernt, aber dann geschah etwas, was Jane erstaunte und sie nicht begreifen konnte.
    Die Kugellöcher leuchteten auf. In ihnen tanzte plötzlich ein grünes Licht, als wäre jemand dabei, von der Rückseite mit einer Taschenlampe gegen den Körper zu leuchten.
    Der Kobold stürzte zu Boden. Die Aufschlagwucht der Geschosse hatte dafür gesorgt. Jane konnte es noch immer nicht begreifen, daß diese Gestalt tatsächlich Guywano sein sollte. Wie konnte er sich nur so widerlich und häßlich machen.
    Und er lachte.
    Ja, er lag auf dem Boden, lachte Jane aus, denn die beiden Treffer hatten ihn nicht getötet. Die Kugeln mußten durch den Balg hindurchgefahren sein, steckten irgendwo deformiert im Boden, und der Kobold stand wieder auf.
    Es ging blitzschnell.
    Er riß dabei die Arme hoch. Das Maul stand offen. Im Rachen produzierte er die Worte, die für Jane nur schwer zu verstehen waren.
    »Ich bin Guywano, ich bin der Mächtige, ich bin der Herrscher, ich kann mehr als alle anderen.«
    In diesem Augenblick stieß jemand die Haustür auf.
    Jane schaute hin.
    »Nein!« rief sie, denn sie konnte nicht glauben, wer ihr da zu Hilfe gekommen war.
    Geirrt hatte sie sich nicht. Es war tatsächlich Suko, der mit schlagbereiter Dämonenpeitsche auf der Schwelle stand…
    ***
    Kugeln aus der Beretta brachten nichts. Das hatte Suko gewußt, und deshalb wollte er die Dämonenpeitsche einsetzen. Er dankte auch seinem Glück oder dem Schicksal, daß die Tür nicht abgeschlossen gewesen war, so hatte er das Haus betreten können und mit einem Blick erfaßt, was hier geschehen war.
    Er sah die nackte Muriel Shannon
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