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096 - Kreuzfahrt des Grauens

096 - Kreuzfahrt des Grauens

Titel: 096 - Kreuzfahrt des Grauens
Autoren: Earl Warren
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angestrahlt. Das blaue Licht ließ sein Gesicht kalt und dämonisch erscheinen.
    „Sie können an Bord kommen!“ rief er. „Sie können. Ich, Eduardo Diaz, der größte aller Zauberkünstler und Magier, habe es möglich gemacht. Komm, Henri DeVries! Komm an Bord und erfülle unseren Pakt!“
    Die Galeone stieß mit der Breitseite an die Bordwand der Marcos III. Enterhaken flogen herüber und verbanden die beiden ungleichen Schiffe miteinander. Die Passagiere und die Mannschaft der Marcos III wichen vor den Schreckensgestalten zurück.
    Viele flüchteten sich in die Kabinen und verriegelten die Tür. Andere liefen hin und her und wußten nicht, was sie tun sollten. Wieder andere standen wie gebannt in Erwartung des Schrecklichen, das auf sie zukommen sollte.
    „Wartet ab, was geschieht!“ rief Martin, so laut er konnte. Yanakawa, Sue und Harriet standen neben ihm. Inspektor Dolezal, seine beiden Mitarbeiter und eine Gruppe von Schiffsoffizieren und Besatzungsmitgliedern waren in der Nähe. „Wir können im Moment nichts tun.“
    Das stimmte. Wie eine Klette hing die Galeone, deren Bordwand nur anderthalb Meter niedriger war als die der Marcos III, an dem weißen Passagierschiff.
    „Ja, wartet ab“, rief der Kapitän ins Megaphon. „Laßt ihnen genügend Platz. Diaz, kommen Sie her und erklären Sie, was das zu bedeuten hat.“
    Schon waren die ersten Horrorgestalten über die Reling geklettert. Ein paar Frauen kreischten im Hintergrund.
    Harriet zitterte beim Anblick der entsetzlichen Gesichter.
    „Ihr dürft sie nicht an Bord lassen“, sagte sie. „Sie werden uns alle umbringen.“
    „Ich weiß noch gut, welche unheimlichen Kräfte die Mumie in der Kabine von Diaz hatte“, antwortete Martin. „Die meisten Männer an Bord sind von so panischer Angst erfaßt, daß sie keine Hand gegen die Schreckensgestalten erheben können. Vielleicht gehen sie von selbst wieder.“
    „Wenn sie es nur täten!“
    Henri DeVries, der verfluchte, unselige Korsar, stand nun an Deck der Marcos III. Fünfundzwanzig seiner dämonischen Piraten umgaben ihn.
    Eduardo Diaz trat nun dem verfluchten Korsaren entgegen.
    „Ich habe meinen Teil des Paktes erfüllt, Henri DeVries“, rief er. „Erfülle du nun den deinen.“
    „Was ist das für ein höllischer Spuk?“ rief Inspektor Dolezal. „Sagen Sie uns, was hier vorgeht, Diaz.“
    Diaz wandte sich ihm zu.
    „Mit Vergnügen, Inspektor. Auf diesen Tag habe ich mein Leben lang gewartet. Ich bin der mächtigste und größte aller Magier, und mit dem Wissen und den Kenntnissen des Lao Han Minh werde ich der Herr dieser Welt. Die Mächte der Finsternis werden mir helfen, sie zu beherrschen.“
    „Sie wollen also mit Lao Han Minh Kontakt aufnehmen“, sagte der Inspektor. „Dazu haben Sie DeVries und sein Geisterschiff beschworen?“
    Diaz nickte.
    „Ja, es ging nicht anders, denn Lao Han Minh ist bis in alle Ewigkeit an die Geistergaleone gekettet. Ich trieb lange Jahre Studien und machte viele Versuche. Den Teufel Schinsang selber beschwor ich, und von ihm erfuhr ich, wo und zu welcher Zeit ich die Galeone des verfluchten Korsaren treffen könne. Daraufhin nahm ich an dieser Kreuzfahrt teil. Es gelang mir, Henri DeVries durch Beschwörungen und Zauberriten an Bord der Marcos III zu bannen, doch zuerst war der verfluchte Korsar von einem wilden Haß gegen mich beseelt und versuchte sogar, mich zu töten.“
    Diaz wandte sich Martin und Yanakawa zu.
    „Sie waren Zeuge. Ich beschwor dann wiederum Schinsang. Auf manche meiner Forderungen erteilte er mir einen abschlägigen Bescheid. Aber in einigen Dingen half er mir. Er ermöglichte es, daß ich in den Laderäumen ungefährdet mit Henri DeVries und einigen seiner Mannschaft reden konnte, ohne von ihnen angefallen und getötet zu werden.“
    „Dabei wurden Sie von dem Steward und den beiden Matrosen überrascht, und die drei Männer mußten sterben?“ sagte der Kapitän.
    „Ja, sie durften nicht am Leben bleiben und erzählen, was sie gesehen hatten. DeVries erklärte sich schließlich bereit, mir eine Annäherung an Lao Han Minh zu erlauben. Ich will seine Geheimnisse wissen. Meine Beschwörungen und dämonischen Riten werden den Mund des Weisen öffnen, der wie die Piraten zum ewigen, widernatürlichen Leben verdammt ist. Lao Han Minh hat bitter bereut, daß er damals den Pakt mit dem Teufel einging, um Rache zu nehmen. Doch für ihn ist es zur Reue zu spät.“
    Wie zum Beweis dieser Worte begann die noch immer ans Ruder
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