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0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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teuflischen Theorien zuzuhören. Liege ich da richtig?«
    »Reden Sie weiter, John!«
    »Gut, Sir. Ich frage Sie direkt, ob Sie herausgefunden haben, wo dieser Mensch unterrichtet. Gibt es da eine Schule, ein öffentliches oder ein privates Gebäude, eine alte, entweihte Kirche - so etwas ist ja alles möglich. Mir fällt dazu Tanners Nichte ein, die beinahe ein Opfer dieser Satanisten geworden wäre.«
    »Ist alles richtig, John«, erklärte mein Chef. »Nur weiß ich noch nichts Konkretes, aber unsere Nachforschungen laufen. Ich denke, daß wir im Laufe der nächsten halben Stunde Bescheid bekommen.« Er drückte seine rechte Hand auf die Platte meines Schreibtischs und stemmte sich in die Höhe. »Ich werde zurück in mein Büro gehen. Warten Sie hier. Wir werden ihn kriegen, denn ein Mensch wie er kann sich nicht so verstecken, daß es nicht auffällt.«
    »Das denke ich auch.«
    Sir James verließ das Büro. Ich setzte mich wieder an meinen Platz und schaute Suko über den Schreibtisch hinweg an. »Sieht nicht gut aus, finde ich.«
    Er war nicht so pessimistisch. »Wir hatten schon mal weniger Anhaltspunkte.«
    »Das stimmt. Nur denke ich weniger an die Fakten als an die Folgen.«
    »Die beiden Mädchen.«
    »Ja. Zum einen die Tochter eines Satanisten und zum anderen eine Person, die sich bisher in einer anderen Dimension aufgehalten hat und wahrscheinlich mit dieser Marion Bates seelenverwandt ist.«
    »Nur zu ihr?«
    »Wie meinst du das?«
    »Sie könnte doch auch zu Tillman Bates eine gewisse Beziehung haben. Wer kann schon sagen, wie weit seine Forschungen gediehen sind. Welche Macht ihm der Satan gegeben hat, falls das alles auf diesen Mann zutrifft.«
    »Dann muß Caroline ihn hassen.«
    »Kann sein.«
    »Hätte sie Marion sonst geholfen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Weißt du, daß ich schon daran gedacht habe, Lady Sarah einzuschalten?«
    Ich grinste schief. »Du wirst dich wundern, das ist mir auch durch den Kopf gegangen.«
    »Wenn jemand über seltsame Typen Bescheid weiß, dann sie.«
    »Warte erst mal ab. Ich möchte nicht, daß sie zu neugierig wird und auch anfängt, in diesem Fall herumzustochern. Da kann sie noch so alt werden, sie nimmt keine Vernunft an.«
    Glenda Perkins betrat unser Büro. Sie war an diesem Tag ganz in Braun gekleidet. Ein rehbrauner Pullover, ein dunkelbrauner Rock, und auch die Strümpfe schimmerten braun. Natürlich paßten auch die Schuhe dazu. Alles war Ton in Ton.
    »Habt ihr etwas erreicht?«
    Wir schüttelten die Köpfe.
    »Aber ich.«
    »Was?«
    »Da staunst du, John, wie?« Sie kam näher. Eine Hand hatte sie bisher hinter ihrem Rücken versteckt gehalten. Dann holte sie sie vor. Dünnes Faxpapier flatterte zwischen ihren Fingern. Sie wedelte damit und entzog es mir, als ich zugreifen wollte. »Nicht so schnell, Geisterjäger.«
    »Dann sag schon, was los ist.«
    »Es ist zwar nicht meine Aufgabe, aber wenn man gewisse Paßworte kennt, kann man auf dem Computer spielen und dringt in Gebiete ein, die sehr interessant sein können.«
    »Es lebe der Datenschutz«, stöhnte ich.
    »Vergiß ihn in diesem Fall, John. Ich bin ja auch ein wenig informiert worden, und ich habe mich mal um das Vorleben dieser Ellen Bates gekümmert.«
    »Der Psychotherapeutin«, sagte ich.
    Glenda schüttelte den Kopf. »Das war sie nicht immer. Es gab da eine Zeit, da hat sie einer gewissen Vereinigung angehört. Zwar keiner kriminellen, aber schon einer, die auffiel und von dem Sektenbeauftragten der Regierung als gefährlich eingestuft wurde.«
    »Weiter, Glenda.«
    »Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Ellen Bates gehörte damals einem Hexenzirkel an. Wahrscheinlich hat sie durch ihn ihren Mann kennengelernt. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Ellen heiratete Tillman, und aus dieser Verbindung ging Marion hervor.«
    »Sag nicht, das Hexenkind!«
    »Will ich auch nicht.«
    »Und weiter?«
    »Der Rest ist mir nicht bekannt, aber sie ist deshalb aufgefallen, weil sie zusammen mit anderen eine Kirche stürmte. Die Weiber haben dort gehaust wie früher die Vandalen. Die Polizei hat sich um sie gekümmert und Daten gesammelt.«
    Ich schwieg, weil ich zunächst mit meinen Gedanken zurechtkommen mußte. Damit hatte ich nicht rechnen können. Aber es gab keinen Grund, Glendas Worten zu mißtrauen, nur hatte sich Ellen Bates mir gegenüber nicht offenbart.
    Warum?
    Hatte sie sich nur geschämt, oder hatte sie sich voll und ganz von ihrem Vorleben getrennt?
    »Es ist schade, daß wir sie nicht
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