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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE
Autoren: Volker Krämer
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erfreulicherweise kein Widerstand regte - kein Man in Black war zu sehen. Die Gefangenen, die den beiden hierher gefolgt waren, begannen mit den erbeuteten Waffen die Schlösser aufzubrennen, doch Zamorra und der Uskuge hatten nur Augen für eine ganz bestimmte Zelle. Zamorra identifizierte die Ewigen-Ziffern: Das hier war Zelle neunzehn, also ließ Laertes noch einmal seine Magie sprechen, bis die Tür aufsprang.
    Das Innere der Zelle lag in tiefer Dunkelheit, doch Laertes und Zamorra schalteten ihre Leuchten ein, die in den Rüstungen eingebaut waren. Zamorra stieß die Luft ruckartig aus seinen Lungen, als er sah, in welchem Zustand die beiden Gefangenen waren, die hier auf dem kahlen Boden lagen, als hätte man sie hier achtlos hingeworfen und vergessen. Doch dem war nicht so - Tan Morano lag in Agonie, doch dicht bei ihm fand Laertes einen Becher, in dem man noch deutlich Reste von dem erkennen konnte, was einmal sein Inhalt gewesen war.
    »Blut… gerade genug, um ihn nicht vergehen zu lassen, aber zu wenig, um zu Kräften zu kommen.« In Laertes Stimme schwang kein Mitleid mit, sondern eine nüchterne Betrachtung der Dinge. Mitleid konnte auch Zamorra nicht empfinden, denn Morano war ein eiskalter Mörder, wenn es seinem Vorteil nutzen konnte.
    Der Parapsychologe kniete sich neben Ted Ewigk auf den Boden. Er legte ein Ohr direkt vor Ewigks Mund. »Er atmet nur ganz flach. Verdammt, was haben die mit ihm angestellt?«
    Laertes nahm eine flüchtige Untersuchung an Ted vor. Flüchtig, aber ausreichend, um eine Art Diagnose stellen zu können.
    »Sie haben ihn unter Drogen gesetzt. Barbiturate, nehme ich an. Oder ein vergleichbares Zeug, das die DYNASTIE für gewöhnlich benutzt. Die geringste Überdosierung kann zu Atemstillstand führen - und Ted ist nicht weit davon entfernt. Es geht ihm mehr als nur übel. Wir müssen die beiden hier raus bringen.«
    Vom Gang her drangen Schreie bis hinein in die Zelle. Laertes und Zamorra blickten einander an. Keine Frage - die Men in Black hatten sich nun neu formiert und griffen die entflohenen Gefangenen massiv an. Wahrscheinlich wurden sie von den Ewigen angeführt, die hier stationiert waren. Ein Ewiger mied den direkten Kampf, solange es möglich war, doch hier handelte es sich ja eindeutig um eine Ausnahmesituation, bei der auch die Mitglieder der DYNASTIE alle Vorsicht über Bord werfen mussten.
    »Schaffst du es, die beiden gleichzeitig zur Jacht zu bringen?« Zamorra wagte einen vorsichtigen Blick nach draußen. Sie kamen!
    Laertes nickte. »Keine Sorge, ich bin schnell wieder zurück. Pass auf dich auf.« Er drückte Zamorra sein erbeutetes Strahlengewehr in die Hand. Dann warf er sich den abgemagerten Morano über die Schulter und fasste Ewigk bei den Armen. Ein leichtes Flimmern - dann waren die Drei verschwunden.
    Zamorra steckte seinen Handblaster in ein Fach seiner Rüstung und fasste das Gewehr mit beiden Händen. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass er die Zeit lebend überstand, bis Laertes zurückkehrte.
    Ein zweiter Blick in den Gang hinein zeigte Zamorra, wie unausgewogen dieser Kampf ablaufen würde - ein Dutzend Gefangener sahen sich gut und gerne dreißig Men in Black gegenüber, die von zwei Ewigen angeführt wurden; sie waren bis an die Zähne bewaffnet, während die Entflohenen maximal sechs Schusswaffen ins Feld führen konnten.
    Das würde nicht lange dauern, da war der Professor sicher. Seine Rüstung bot ihm keinen Schutz gegen die Strahlen - dazu war sie ja auch nicht konzipiert worden. Das böse Summen der Strahlbahnen wurde laut. Todesschreie füllten den Gang. Die Ewigen hatten kein Interesse daran, die Gefangenen nur zu paralysieren.
    Sie ließen die Men in Black tödliche Schüsse abgeben.
    Und Zamorra fürchtete, dass Laertes zu spät kommen könnte.
    Zu spät für den Professor…
    ***
    Vinca von Parom saß seiner Frau gegenüber.
    Er hörte die Worte, die sie sprach, doch noch war er sich nicht sicher, ob Lakir ihm da die Wahrheit unterbreitete… oder ob die Medikamentensucht ihr Bewusstsein bereits fest in den Griff genommen hatte. Den Würgegriff, der nur ein Ziel hatte - er wollte Lakir verderben.
    Vorsichtig meldete Vinca seine Zweifel an.
    »Du bist sicher, dass du dies alles wirklich erlebt hast? Lakir, ich sorge mich…«
    Sie ließ ihn nicht ausreden, sondern fasste spontan nach seinen Händen, viel schneller, als Vinca sie ihr hätte entziehen können. Der Mann, auf dessen Stirn nach wie vor das Motiv einer Wurzel
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