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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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sein«, meinte Suko.
    »Oder eine Kreatur der Finsternis.«
    Jane starrte mich an. »Meinst du?«
    »Wir müssen alles in Betracht ziehen, auch die Tatsache, daß er möglicherweise ein Geistwesen ist, das menschliche Gestalt angenommen hat. So etwas gibt es. Ich denke da an unsere Erfahrungen mit gewissen Engeln. Engel, die auf Abwege geraten sind, die über lange Zeiträume verschwunden waren, die eigentlich erst die Existenz der Kreaturen der Finsternis wieder hochgespült hat. Jedenfalls schafft es dieses Wesen, sich auf zwei Ebenen zu bewegen, und das kann verdammt ins Auge gehen.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß er mir als normalstoffliche Gestalt erschienen ist, als ich durch den Tunnel schwebte. Da war er ebenso feinstofflich wie ich, denn ich habe ja auf meinen eigenen Körper geschaut.«
    »Jane hat recht«, sagte Suko »Er kann sich beherrschen, und er kann sich gleichzeitig in zwei Welten bewegen. Denk mal nach. Da sitzt jemand in einer Anstalt, ist sowieso schon abgeschottet, schottet sich aber gleichzeitig noch vor den geringen Vergünstigungen ab. Warum tut er das? Weil er mit sich selbst zufrieden ist und auf einer anderen Ebene seinen Auslauf hat.«
    Jane trommelte mit den Fingern auf das Blech des Rovers. »Und wo sollen wir ihn stellen? Bisher ist ja alles in die Hose gegangen.« Jane sprach mit einer Stimme, in der so etwas wie Genugtuung mitschwang.
    »Wenn man dich so hört«, sagte ich, »könnte man glauben, daß du auf die andere Alternative spekulierst.«
    »Kann sein.«
    »Ach, das möchte ich aber genauer wissen.«
    »Wir würden es nur herausfinden, wenn einer von uns stirbt, John.«
    Ich starrte sie an. Auch Suko schaute direkt in ihr Gesicht, in dem sich nichts bewegte.
    »Bitte?«
    »Du hast mich genau verstanden, John. Wenn einer von uns stirbt und dann reanimiert wird, könnte es in der Zwischenzeit zu einer Begegnung mit ihm kommen.«
    »Schön. Und wer soll sich opfern?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber es müßte unter der Aufsicht eines Fachmanns geschehen.«
    »Du warst ja schon irgendwie tot«, sagte Suko.
    »In der Tat, und ich möchte es auch nicht wieder erleben. Aber es ist nur ein Vorschlag meinerseits, eine Möglichkeit, das weiß ich. Wichtig ist jetzt, daß wir von hier verschwinden und Rod Cresswell zu einem Arzt schaffen.«
    Da hatte sie recht. »Kümmere du dich darum«, bat ich sie und stieg in den Wagen.
    Was Jane gesagt hatte, ging mir nicht aus dem Kopf. Es kam mir vor wie eine geistige Fessel. War das eine Alternative? Würden wir ihn so herbeilocken können? Würde Nathan spüren, daß ein Astralleib den Körper verlassen hatte?
    Es konnte sein, mußte aber nicht. Aber es mußte gewährleistet sein, daß der »Tote« wieder durch die moderne Medizin zurück ins Leben gerufen wurde.
    »So nachdenklich?« fragte Suko, als er sich auf den Beifahrersitz hockte.
    »Ja, das bin ich.«
    »Dir geht Janes Vorschlag nicht aus dem Kopf, wie?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Dir denn?«
    »Nein.«
    »Dann würdest du das Risiko eingehen?«
    »Du auch?«
    »Ich habe dich gefragt.«
    »Es wäre ein Experiment.«
    Ich schaute gegen die Scheibe und entdeckte mein eigenes Gesicht verschwommen darin. »Irgendwann habe ich mal in der Schule mitbekommen, daß ein Experiment eben ein Experiment ist und keine hundertprozentige Sicherheit bietet.«
    »Wie alles im Leben.«
    »Klar.«
    »Wir haben ja noch Zeit, darüber nachzudenken«, sagte Suko und zeigte ein Lächeln.
    »Nicht mehr lange«, murmelte ich.
    Jane hatte ihren Schützling zum Wagen geführt. Der Mann fror trotz der Schwüle.
    Ich stieg noch einmal aus und holte aus dem Kofferraum eine Decke, die ich Cresswell umhängte, als er neben Jane auf dem Rücksitz seinen Platz gefunden hatte.
    Er bedankte sich mit leiser Stimme. Ich schaute ihm ins Gesicht. »Was ist mit den Schmerzen?«
    »Sie lassen sich ertragen.«
    »Wir werden Sie trotzdem jetzt zu einem Arzt fahren. Ich denke, daß wir im nächsten Ort einen finden.«
    »Bestimmt.«
    Ich nahm wieder hinter dem Lenkrad Platz und startete. In unserer Umgebung rührte sich nichts. Es war still, es gab keine Bewegung, wir hörten nichts, und trotzdem hatten wir das Gefühl, nicht allein zu sein.
    Irgendwo lauerte Nathan.
    Aufgeben würde er nicht. Ich konnte nur hoffen, daß er sich auf uns konzentrierte und andere, unschuldige Menschen außen vorließ, denn wir waren seine Feinde, die er vernichten mußte.
    Hoffentlich hatte er das
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