Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
können.
    »Hier ist Amy. Du hast ein paar Mal mit meiner Kollegin Amabel telefoniert. Aber die ist jetzt länger krank und so rufe ich dich an. Ich mach's dir zum gleichen Preis, das ist ja mal klar, bloß, dass ich noch viel geiler bin. Das verspreche ich dir, Honey.«
    Cynthia wollte sich kringeln vor Lachen. Wenn die Typen glaubten, einer Professionellen auf den Leim gegangen zu sein, waren die meisten schnell wieder weg. Aber auch, wenn sie zu Besuch kamen und Cynthia Teufelin zum ersten Mal persönlich erlebten. Bereits ihr Aussehen schreckte die meisten dieser Spießer bereits ab. Aber die Nummer mit dem Flachlegen war der große Hit.
    Gott sei Dank kamen nur selten welche von den Typen vorbei. Eine männermordende Bestie war ihre Mum sicher nicht. Und das war auch gut so.
    Nein, ein Zamorra war unter den kontrollierten Kontakten nicht gewesen. Aber Cynthia wusste, dass Onkel William in Frankreich bei einem Typen arbeitete, der so hieß. Sie hatten nur selten Kontakt mit Onkel William und so würde es ihre Mum sicher nicht für möglich halten, dass sie das mit diesem Zamorra wusste. Sie hatte ja schließlich nie besonders großes Interesse an ihrem steifen, langweiligen Onkel gezeigt.
    Ein Zufall war das sicher nicht. Aber warum tauchte Onkel Williams Arbeitgeber plötzlich hier auf? Nachdem ihre Mum nach langer Zeit wieder mal zwei Mal kurz hintereinander mit ihrem Bruder telefoniert hatte. Und warum spielten Zamorra und ihre Mutter diesen Mist von wegen alter Freundschaft und so vor?
    Damit er ein paar Tage hier bleiben kann, na logo. Aber was will er hier? Ob das was mit dem Mord an Myrtle zu tun hat? Vielleicht ist er 'n Privatdetektiv oder so was?
    Cynthia setzte sich auf, nahm ihren Laptop und gab Zamorra de Montagne in die Suchmaschine ein. Sie bekam 458 Einträge.
    »Wow«, murmelte sie und betrachtete fasziniert sein Bild. »Das ist er tatsächlich. Parapsychologe. Wahnsinn. Das sind doch die Typen, die in den Filmen Geister und Dämonen jagen. Der ist garantiert wegen dem Mord hier. Oder hat ihn Mum angerufen, weil sie mein Telefongespräch mit Jane belauscht hat? Das ist doch krass. Warum muss sie mir immer nachschnüffeln?«
    Das Mädchen beschloss zu lauschen, denn sie fand das Ganze hoch interessant. Heute Abend waren Mum und dieser Zamorra bei Sir Iain eingeladen. Der hockte sich mit seinen Gästen immer in den Blauen Salon. Und da hatte sie alle Möglichkeiten, etwas mitzubekommen.
    Hoffentlich versucht dieser Paradingsbums nicht, mir die Sache zu versauen. Sonst zeige ich dem mal, was es heißt, sich mit einer richtigen Teufelin anzulegen…
    Cynthia wartete, bis die Gelegenheit günstig war. Dann ging sie zum Haupthaus hinüber und huschte durch die trübe beleuchteten Treppenhäuser und durch einsame Zimmer. Sie wusste genau, wie man sich ungesehen auf Dumbarton Courte bewegen konnte. Der Blaue Salon lag im zweiten Stock ganz am Westende. Der große Kachelofen darin war in zwei weitere Zimmer hineingebaut und hatte früher alle drei auf einmal geheizt. Er wurde allerdings schon seit 200 Jahren nicht mehr benutzt, weil eine Sutherland darin angeblich ihr Neugeborenes bei lebendigem Leib verbrannt hatte und man die Totenruhe des Kindes nicht stören wollte.
    Cynthia hatte diese Geschichte noch nie sonderlich beeindruckt. Schon als Kind hatte sie den Ofen beim Spielen als Haus benutzt. Denn wenn man im Nebenraum des Blauen Salons eine bestimmte Kachel heraus nahm, konnte man bequem in das Innere kriechen. Und schon hörte man alles, was in den drei Räumen gesprochen wurde, wenn auch etwas dumpf.
    Cynthia entfernte die nur provisorisch eingesetzte Kachel problemlos. Ihr Herz schlug nun hoch oben im Hals. Dann leuchtete sie mit ihrer Taschenlampe hinein und zwängte sich in das Innere des Ofens. Er war so hoch, dass sie bequem aufrecht stehen konnte. Und er besaß einen Durchmesser von mindestens fünf Metern. Es roch muffig, auf dem Boden lagen zwei Puppen, mit denen sie hier immer gespielt hatte.
    Das Mädchen hörte Stimmen aus dem Blauen Salon. Es ging zur entsprechenden Wand und drückte sein Ohr dagegen. Die Taschenlampe stellte es mit dem Knauf auf den Boden und ließ sie an, denn der Ofen war vollkommen zugemauert, niemand würde das Licht sehen.
    Dieser Zamorra sprach gerade. Eine angenehme Stimme hatte er ja, das musste sie ihm lassen. Cynthia sah die Veränderung aus den Augenwinkeln. Plötzlich flimmerte das Licht hinter ihr. Und wurde heller. Rötlich?
    Sie fuhr herum. Ihre Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher