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0910 - Planet der Telepathen

Titel: 0910 - Planet der Telepathen
Autoren: Unbekannt
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eingestellt, Kalus. Die Jagd ist zu Ende."
    „Aber, Tanjer! Das Urteil..."
    „Ist aufgehoben, und zwar von der Mehrheit des Rates. Du warst während der Abstimmung auf der Jagd, aber deine Stimme hätte an dem Beschluß auch nichts geändert."
    „Aber..."
    „Außerdem konnte Blaker ein erstes positives Ergebnis vorlegen. Er ist überzeugt, daß ein Mittel entwickelt werden kann, mit dem sich die genetische Veränderung durch die Sterilisationsstrahlen neutralisieren läßt.
    Die Organuntersuchung des Fremden brachte ihn auf die richtige Spur. Auch sein Blut gab Hinweise. Du siehst also, daß uns der Fremde geholfen hat."
    Kalus spürte die Last seiner Niederlage, die er selbst verschuldet hatte. Um seinen Ehrgeiz zu befriedigen, hatte er seinen Willen durchsetzen wollen.
    Er hatte verloren.
    Ohne ein Wort des Abschieds verließ er Tanjer und kehrte ins Forschungsinstitut zurück. Farkos, den er telepathisch in sein Büro bestellt hatte, erwartete ihn bereits. Erregt berichtete er diesem von der ebenfalls abgeschirmten Unterredung und schloß: „Ich bin nun restlos davon überzeugt, daß der Femde sich im Kundschafter verborgen hält, und zwar mit Wissen Tanjers, unseres obersten Rates. Er deckt Chworch und die anderen. Das ist Verrat!"
    „Was willst du dagegen unternehmen?"
    „Wir werden den Start verhindern, Farkos!"
    Der Biologe .ging langsam in dem Raum auf und ab, dann blieb er vor seinem Vorgesetzten stehen.
    „Es tut mir leid, Kalus, aber ich weigere mich, gegen den Beschluß der Mehrheit zu handeln. Die anderen im Institut denken genauso. Laß den Kundschafter starten, damit ist das Problem gelöst."
    Kalus sah ihn zornig und enttäuscht an.
    „Du auch, Farkos? Weißt du, was du mir zu verdanken hast?"
    „Ja, ich habe es, nicht vergessen, aber das berechtigt dich nicht dazu, mich als deinen Sklaven zu betrachten. Du hast niemanden mehr auf deiner Seite und stehst allein da. Chworch strahlte auf der Informationsfrequenz eine Mentalsendung aus, die der ganzen Angelegenheit ein anderes Gesicht gab. Der Fremde vertraute uns, als er zu uns kam, und..:"
    „Wir haben ihn zu uns herabgeholt!"
    „Trotzdem vertraute er uns, was nun doppelt zählt. Das Universum aber kann nur dann von Bestand sein und alles Leben in ihm, wenn Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruht und..."
    Wieder unterbrach Kalus: „Das sind Chworchs sinnlose Sprüche, Farkos! Hast du sein Gift auch schon geschluckt?"
    „Es ist Medizin, kein Gift, Kalus! Alle Sceddors haben das begriffen, nur du nicht. Du bist allein, ich sage es noch einmal."
    Kalus konnte sich nicht mehr beherrschen. Mit einer wütenden Handbewegung schickte er den Biologen aus dem Zimmer. Er setzte sich und brütete vor sich hin, bis ihm ein teuflischer Gedanke kam.
    Und wenn er dabei auch den Tod fand, er wollte der Sieger sein.
    Mit einem Ruck erhob er sich und begann damit, seinen Plan auszuarbeiten.
     
    *
     
    Die Startvorbereitungen waren abgeschlossen. Kör unternahm einen letzten Inspektionsgang durch das Schiff, von einigen Technikern und Spezialisten begleitet. Für ihn war die Stunde der Entscheidung gekommen.
    Seine Begleiter verteilten sich im Schiff, er selbst begab sich in die Robotzentrale. Mit einem Spezialschlüssel, den nur er besaß, öffnete er den Sicherheitsdeckel der Programmierungseinheit und nahm die Schablone heraus. Blitzschnell schob er die neue hinein und verschloß den Deckel wieder. Die alte Schablone verschwand in der Rocktasche.
    Sein Blick fiel auf das Versteck.
    „Gute Reise", murmelte er mit abgeschirmten Gedanken.
    Für Sekunden beneidete er den Fremden, der andere Welten gesehen hatte und neue sehen würde. Einst waren auch die Sceddors zu den Planeten geflogen, aber das war schon lange her. Seitdem jedes einzelne Leben so kostbar geworden war, gab es keinen Weltraumflug mehr. Nur noch die unbemannten Kundschafter verließen Sceddo.
    Abrupt wandte er sich um und kehrte zu den anderen zurück, die ihren Inspektionsgang gerade beendeten.
    Zusammen mit ihnen verließ er das Schiff, um die Antriebsdüsen einer letzten Überprüfung zu unterziehen.
    Wenig später begann die Liftplatte, auf der das Schiff stand, langsam nach oben zu steigen. In der Decke öffnete sich die Abdeckung, und dann schob sich der zweihundert Meter hohe Kundschafter hinaus in die laue Luft der einsetzenden Abenddämmerung.
    Seine abgerundete Spitze deutete gegen die ersten Sterne, die am Himmel sichtbar wurden.
    Noch zwei Stunden bis zum automatisch
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