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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer
Autoren: Jason Dark
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Leute stoppen oder begreifen können…«
    »Wer oder was ist es denn?«
    Sir Walter Kendrake drehte den Kopf und schaute Jane Collins an. »Dieses Wesen ist ein Vampir…«
    ***
    Er hatte leise gesprochen, und in seiner Stimme hatte ein sehr tiefer Ernst gelegen, so daß Jane nicht mal dazu kam, die Lippen zu einem Lächeln zu verzerren.
    Selbstverständlich wußte gerade sie, daß es diese Wesen, Vampire, Blutsauger oder Wiedergänger gab, denn oft genug hatte sie schon gegen derartige Gestalten gekämpft. Nicht nur sie, auch ihre Freunde John Sinclair oder Suko, und plötzlich sah sie ihre Entführung in einem anderen Licht, auch wenn sie sich mit der Art und Weise nicht einverstanden erklärte.
    »Sie schweigen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Jane hob die Schultern. »Wenn ich ehrlich sein soll, haben Sie mich damit überrascht.«
    »Das dachte ich mir. Ich liebe meine Tochter, Miß Collins.« Die Stimme nahm an Schärfe zu. »Ich liebe sie sehr. Sie ist mein ein und alles auf dieser oft so verfluchten Welt, und ich will nicht, daß ihr etwas geschieht. Ich glaube ihr auch, daß sie von einer derartigen Gestalt bedroht wird. Sie ist ein Opfer geworden, und die Gestalt hat es bereits geschafft, in ihr Zimmer einzudringen. Es war in der Nacht. Sie hat die kalten Totenhände des Wiedergängers gespürt, der ihr drohte, irgendwann ihr Blut zu trinken. Sie können sich vorstellen, daß ich das unter allen Umständen vermeiden will.«
    »Das kann ich.«
    »Gut, dann hätten wir schon eine gemeinsame Basis gefunden.«
    »Nicht so schnell, Mr. Kendrake.«
    Ein Blick, scharf wie ein Messer, wurde ihr zugeworfen. »Heißt das, daß Sie sich noch nicht entschieden haben?«
    »Davon habe ich nichts gesagt. Aber ich frage mich, ob ich die richtige Person für Sie bin.«
    »Keine Bange, Sie sind es. Ich habe mich über Sie erkundigt.«
    »Das finde ich ehrenvoll, Mr. Kendrake, aber Sie gestatten mir sicherlich, daß ich Ihnen noch andere Lösungsmöglichkeiten präsentieren darf.«
    »Nur zu. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.«
    »Daß ich mich auskenne, streite ich nicht ab, aber ich kenne zugleich Menschen, die wesentlich besser sind als ich. Wenn Sie mein Umfeld tatsächlich durchforstet haben, dann werden Sie möglicherweise wissen, von wem ich indirekt schon geredet habe.«
    »Sie meinen John Sinclair und Suko?«
    »Eins zu null für Sie, Mr. Kendrake.«
    »Ich bin stets gut informiert, Miß Collins. Aber vergessen Sie die beiden.«
    »Warum?«
    »Es sind Polizisten.«
    Jane konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Haben Sie etwas gegen sie? Mögen Sie keine Polizisten?«
    »Das hat damit nichts zu tun. Polizisten sind an Gesetze gebunden. Mögen meine Beziehungen in gewissen Etagen auch noch so gut sein, ich kann von keinem Vorgesetzten verlangen, daß er mir seine Männer einfach abstellt. Das müssen Sie doch einsehen, Miß Collins. Deshalb lag es auf der Hand, daß ich auf Sie kam, denn Sie beschäftigen sich ebenfalls mit Dingen, die auch Sinclair nicht fremd sind. Und Sie sind eine Privatdetektivin, die man engagieren kann.«
    »Korrekt, Mr. Kendrake, engagieren, aber nicht entführen. Das ist der Unterschied.«
    Der Mann winkte heftig ab. »Lassen Sie doch diese Wortklauberei. Was wäre denn anders geworden, wenn ich Sie engagiert hätte? Sie hätten womöglich Ihre Freunde mit eingespannt, und sie möchte ich wirklich nicht dabeihaben. Ich bin ein Privatmann, ich kann nicht befehlen, daß die Polizei…«
    »Gut, lassen wir das.«
    »Gern.«
    Jane runzelte die Stirn. »Ich möchte wieder auf Ihre Tochter zu sprechen kommen. Sie wird also bedroht, von wem auch immer, und sie fühlt sich entsprechend schlecht.«
    »Nicht von wem auch immer, Miß Collins. Meine Tochter hat in der Nacht Besuch von einem Vampir bekommen, und dies nicht zum erstenmal. Es wurde immer schlimmer und intensiver. Die ersten Besuche blieben noch ziemlich distanziert, doch dann schaffte es dieser Unhold, in das Zimmer meiner Tochter einzudringen. Er kam an ihr Bett. Er hat sie berührt. Kalte Totenhände glitten über ihren Körper. Wenn Sie bedenken, daß Romana gelähmt ist, können Sie sich auch vorstellen, welche Ängste sie durchlitt. Es muß furchtbar für sie gewesen sein.« Auch Kendrake stöhnte in der Erinnerung dessen, was hinter ihm lag. »Verdammt noch mal, ich liebe meine Tochter, und ich will, daß sie am Leben bleibt und nicht ausgesaugt wird. Sie hat ein Recht zu leben. Sie ist zwar ein Krüppel, wenn ich es brutal
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