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0907 - Das Weltraumbaby

Titel: 0907 - Das Weltraumbaby
Autoren: Unbekannt
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Die anderen waren in ähnlicher Weise beschäftigt.
    „Die Übergabe erfolgt ohne Bedingungen", fuhr Rhodan hartnäckig fort. „Sie erhalten die SOL mit allem toten und lebenden Inventar. Wir erheben auch keinen Anspruch mehr auf SENECA oder die von dem Rechner gespeicherten Informationen."
    Es war, als spreche er gegen eine Wand. Hinter sich hörte er das Scharren von Douc Langurs Greifklauen.
    Der Forscher bewegte sich unruhig.
    „Haben Sie mich nicht verstanden?" fragte Rhodan ärgerlich.
    Gavro Yaal hob den Kopf. Es war, als bereite ihm diese Bewegung unendlich viel Mühe.
    „Doch", murmelte er kaum verständlich. „Wir haben Sie verstanden, und wir danken Ihnen."
    „Worauf warten Sie dann noch? Sie hatten es doch vorher so eilig!"
    „Wir haben Zeit", erwiderte Yaal bitter. „Sehr viel Zeit. Wir werden die nötigen Vorbereitungen treffen.
    Sie können solange an Bord bleiben."
    Rhodan starrte den Solaner mißtrauisch an.
    „Niemand wird Sie belästigen", setzte Yaal hinzu. „Das verspreche ich Ihnen."
    Rhodan blieb unschlüssig stehen, bis Douc Langur ihn von hinten am Ärmel zupfte. Da wandte er sich ab und verließ die Zentrale.
     
    *
     
    „Die bereits vorgenommenen Schaltungen werden zurückgenommen", erklärte Romeo auf Rhodans Frage. „Die Lage normalisiert sich. Die SOL wird in drei Stunden startbereit sein."
    „Gut", antwortete Rhodan ungeduldig. „Aber ich fürchte, das kann die Solaner jetzt auch nicht aufmuntern.
    Was ist mit diesen Leuten los? Erst schäumten sie über vor Freudejetzt wandeln sie tieftraurig und wie in Trance einher. Ist etwas Besonderes geschehen?"
    „Nein", versetzte Romeo knapp.
    „Was ist mit diesem Raumbaby?" fragte Rhodan unbeeindruckt weiter. „Ist dieser Begriff SENECA bekannt?"
    „Er ist bekannt."
    „Aha. Darf ich vielleicht auch noch erfahren, welche Informationen zu diesem Komplex vorliegen?"
    „Als Raumbaby", hob Romeo an, „bezeichnen die Solaner das noch ungeborene Kind von Helma Buhrlo."
    Rhodan wartete vergeblich darauf, daß der Roboter weitersprach. Romeo, dieses absurd wirkende Maschinenwesen, dem man im Zeitalter robotischer Perfektion kaum zugetraut hätte, auch nur die einfachsten Handlangerdienste erfolgreich ableisten zu können, blinkte den Terraner mit seinen zahlreichen bunten Lampen an und rührte sich nicht von der Stelle.
    „Warum hat man dem Kind diesen seltsamen Namen gegeben?" fragte Rhodan resignierend.
    „Es ist kein Name", korrigierte Romeo sofort. „Nur eine Bezeichnung."
    „Dann wüßte ich gerne, was auf diese Weise bezeichnet werden soll."
    Keine Antwort.
    Rhodan seufzte.
    „Das Verhalten der Solgeborenen in den letzten Tagen", sagte er gedehnt, „steht mit diesem Kind in Zusammenhang. Ich nehme an, daß von Seiten SENECAS dagegen nichts einzuwenden ist. Bis vor kurzem waren die Solaner schier aus dem Häuschen vor Freude, jetzt hat sich die Stimmung ins Gegenteil verkehrt. Ich nehme an, daß die Geburt des Raumbabys unmittelbar bevorsteht. Oder nein - nicht unmittelbar, denn die Solaner messen dieser Sache so viel Bedeutung bei, daß sie das Kind sicher nicht während der Reise zur Welt kommen lassen wollten. Wie ich diese Menschen jetzt einschätze, hatten sie die Absicht, zum kritischen Termin in ihrem geliebten Leerraum zwischen den Galaxien Station zu machen."
    Er stockte.
    „Jetzt wird mir einiges klar", murmelte er. „Sobald die Solaner von meiner Rückkehr erfuhren, haben sie sich ans Rechnen gemacht. Nun hat es eine Verzögerung gegeben. Romeo - was ist mit dem Kind passiert? Oder ist es die Mutter? Sind die beiden krank?"
    „Die Möglichkeit läßt sich nicht ausschließen."
    Rhodan starrte den Roboter an.
    „Weißt du es wirklich nicht?" fragte er scharf. „Oder weichst du mir nur aus!"
    „SENECA kann gar nichts wissen", mischte Douc Langur sich plötzlich ein. „Die Solgeborenen haben Helma Buhrlo auch vor dem Rechner verborgen."
    „In den letzten Stunden", erklärte Romeo fast gleichzeitig, „wurden verschiedene Fragen an SENECA gerichtet, die darauf schließen lassen, daß Helma Buhrlo in Gefahr schwebt. Es scheint, als wären die Ärzte der SOL in diesem Fall hilflos. Sie wagen sich nicht an die Mutter heran. Offenbar haben sie Angst, das Kind zu gefährden."
    Rhodan holte tief Luft, dann beherrschte er sich. Er war bereit, den Solanern eine Art verminderter Zurechnungsfähigkeit zuzubilligen. Er ging sogar noch weiter: Für die Solaner war dieses Kind so ungeheuer wichtig, daß sie
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