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0907 - Das Weltraumbaby

Titel: 0907 - Das Weltraumbaby
Autoren: Unbekannt
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sich noch vor wenigen Stunden ganz anders zur Übergabe der SOL geäußert hatte.
    Es stimmte - der Zeitpunkt war gekommen, und jede weitere Verzögerung würde das Verhältnis zwischen Solgeborenen und Terranern noch verschlechtern. Aber so eilig war es denn doch nicht.
    Yaal fiel trotzdem auf Rhodans Köder herein.
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen", stammelte er. Er war völlig verwirrt, und man sah es ihm an. Bull und Kanthall, die Gavro Yaal oft genug von einer ganz anderen Seite her kennengelernt hatten, genossen in völliger Übereinstimmung diesen Augenblick.
    „Es war nicht freundlich gemeint, Yaal!" fuhr Rhodan scharf dazwischen. „Sagen wir lieber, ich bin es leid, mich mit Ihnen zu streiten. Gehen wir?"
    „Sir!"
    „Wir möchten eine richtige Feier daraus machen", sagte Gavro Yaal kleinlaut. „Sie müssen das doch verstehen. So lange haben wir gewartet - soll wirklich alles so formlos sein? Es ist ein Augenblick von höchster Bedeutung für uns. Die Stunde Null, sozusagen."
    Perry Rhodan runzelte die Stirn, und der Solgeborene fuhr hastig fort: „Wir wollen den größten Lagerraum festlich herrichten. Alle Solgeborenen sollen miterleben können, wie Sie die SOL übergeben. Und Sie sollen eine richtige Rede halten, Rhodan, nicht nur ein paar Worte. Man wird Ihnen auch zuhören, dessen bin ich mir sicher! Sie sind auf der SOL herzlich willkommen."
    „Das ist etwas anderes", sagte Perry Rhodan mit einem so herzlichen Lächeln, daß Reginald Bull fast geneigt war, Mitleid für Gavro Yaal zu entwickeln. „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich nehme Ihre Gastfreundschaft gerne in Anspruch. Kommen Sie, ich freue mich schon darauf, diese zwei Tage in der SOL verbringen zu können. Wissen Sie, man hängt ja auch an so einem Schiff, das verstehen Sie doch sicher?"
    Gavro Yaal verstand nur zu gut. Und er hätte sicher gerne einiges von dem, was er so unbedacht gesagt hatte, zurückgenommen. Aber dazu war es zu spät. Wenn er jetzt versuchte, den Terraner von seinem Vorhaben abzubringen, schöpfte dieser vielleicht erst recht Verdacht.
    „Ja", murmelte er. „Gehen wir."
    Als sie den Aushang schon erreicht hatten, sah Rhodan sich kurz um, und Reginald Bull nickte ihm zu.
    „Bodenloser Leichtsinn!" murmelte Jentho Kanthall leise. „Warum nimmt er niemanden mit? Diesen Solgeborenen ist doch jetzt nicht zu trauen. Die sind einfach übergeschnappt!"
    „Haben Sie noch nicht genug von unserem letzten Besuch?" fragte Bull.
    „Ich meinte nicht mich", wehrte Kanthall ab. „Sondern - nun, Gucky zum Beispiel! Drüben auf der SOL ist er recht beliebt, wie es scheint, und er könnte auch am besten aufpassen..."
    „Das Aufpassen", sagte Reginald Bull nachdenklich, „können Sie Perry getrost auch überlassen. Mit den Solgeborenen wird er fertig. Ich glaube auch nicht, daß sie es wagen, ihm zu nahe zu treten."
    „Aber?"
    Bull zuckte die Schultern.
    „Sie haben es ja selbst gesehen und gehört. Irgend etwas ist merkwürdig. Was das ist - woher sollte ich das wissen? Was, um alles in der Welt, hat der achtzehnte Dezember zu bedeuten. Das ist wohl die wichtigste Frage."
    „Sie müßte sich leicht beantworten lassen. Es muß an diesem Tag etwas geben, was für die Solgeborenen bedeutsam ist. Warum fragen wir nicht die Computer ab?"
    „Das ist bestimmt sinnlos", murmelte Reginald Bull. „Das heißt drüben in der SOL hätten wir vielleicht Erfolg. Es muß etwas sein, was sich allein auf die SOL bezieht. Diese Leute würden keinem Ereignis aus der Geschichte der Terraner solche Bedeutung beimessen."
    „Warten wir es ab", seufzte Jentho Kanthall resignierend. Er sah sich nach Roi Danton um. Rhodans Sohn schien in das Studium wyngerischer Schiffsbewegungen vertieft zu sein. In Wirklichkeit träumte er wahrscheinlich von Demeter. Auch das war im Augenblick unwichtig. Mochte er noch ein Weilchen träumen. Sie hatten Zeit. Und das war bedrückend, denn in Wirklichkeit mochte jede Sekunde, die hier in der BASIS in trügerischem Frieden verging, in der fernen, riesenhaften PAN-THAU-RA die Entscheidung über Leben und Tod bringen - nicht nur für die knapp dreihundert Menschen, die dort zurückgeblieben waren, sondern auch für die Bewohner unzähliger Planeten in vielen Galaxien. Sogar für die Heimatwelt der Menschen, die untätig in der BASIS darauf warten mußten, daß die junge Königin eines hochentwickelten Insektenvolks sich erholte und imstande war, die Ansken in der PAN-THAU-RA zum Frieden zu
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