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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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deren Kokon sich selbst zerstört hatte.
    Der Plan , den die Herrscher voran treiben wollten, war schwer - wie van Zant es ausgedrückt hatte - ins Stottern geraten. Dennoch bedeutete er eine Gefahr für die bewohnten Welten. Merlin hatte es klar ausgedrückt: »Der Plan, wenn er denn perfekt initiiert wird, könnte Schutz vor einer Gefahr bieten, die ihr euch heute noch nicht einmal im Ansatz vorstellen könnt. Doch er droht schon in seinen Anfängen zu scheitern - und das könnte in seiner Konsequenz den Beginn einer endlosen Nacht für die Galaxis bedeuten.«
    Von welcher Gefahr hatte er gesprochen? Meinte er die Angst , die angeblich neu erweckt worden war, und die nun die Galaxis bedrohte? Gab es sie denn überhaupt? Zamorra wusste, dass es sie zumindest gegeben hatte, was einen gewaltigen Exodus von Galaxie zu Galaxie zur Folge gehabt hatte. Ein kleiner Teil der von dieser ominösen Angst-Gefahr bedrohten Welten hatte die Elite ihrer Völker in Raumschiffen in Sicherheit gebracht - geschützt und gedeckt von den sogenannten Schwarzen Flammen , den mächtigsten Magiern der Völkergemeinschaft. Sie waren nie wieder zu den anderen gestoßen…
    Aber über einen unbekannten Zeitraum hinweg war die alte Gefahr gebannt worden. Die Flüchtenden hatten sich eine neue Heimat gesucht - die Milchstraße. Aus ihrer Mitte heraus mussten sich die Herrscher entwickelt haben, die heute im Zentrum der Angst schalteten und walteten. Genau diesen Ort galt es zu finden, denn nicht erst seit Merlins Worten war Zamorra klar, dass der Plan gestoppt werden musste, denn ob er funktionierte oder nicht - das Ergebnis würde Finsternis, Leid und Tod über die Welten der Milchstraße bringen. So oder so…
    Die Männer stoppten vor der medizinischen Entwicklungsabteilung. Nicole Duval und Rola DiBurn erwarteten sie dort bereits. Van Zant gab seiner Lebensgefährtin einen flüchtigen Kuss.
    »Sehr nett von dir, Zamorra zu erzählen, wo ich trainiere. Wirklich - sehr nett.«
    Rola lächelte den großen Mann an, der sich gerne einmal bärbeißig gab.
    »Er hätte dich sicher auch ohne meine Hilfe gefunden. Außerdem weißt du genau, wie ich zu deiner Enthaltsamkeit in Sachen weiße Städte stehe. Ich seh es dir an, jeden Tag. Du fürchtest dich vor dem Augenblick, in dem man dich holen kommt. Aber Armakath wird dich nicht so einfach frei geben. Du bist nach wie vor Krieger der weißen Städte. Wenn sie dich brauchen, dann werden sie dich auch finden. Ist es da nicht besser, selbst Einfluss auf dies alles zu nehmen?«
    Artimus antwortete nicht. Natürlich war ihm klar, dass Rola die Wahrheit sprach. Sie lag sehr richtig mit seinen Ängsten. Die jedoch gingen noch ein Stück weiter: Er war aktiv im Band der Speere gewesen, dem Zusammenschluss all der Krieger, die sich von den Zielen der Herrscher distanzierten. Das mochte nicht unentdeckt geblieben sein. Vinca von Parom, der so etwas wie der Anführer dieser Vereinigung war, hatte bereits Anschläge auf sein Leben mit knapper Not überstanden. Artimus jedoch hätte nicht gewusst, wie er sich in so einer Situation verhalten musste. Wie konnte man sich gegen die Macht der Herrscher wehren? Wahrscheinlich gab es diese Option für einen Krieger überhaupt nicht.
    Doch diese Gedanken verdrängte er in diesem Augenblick. Zamorra brauchte seine Hilfe. Vielleicht… wenn die Position der Knotenwelten erst einmal bekannt war, vielleicht konnte man so das Zentrum der Angst finden? Aber was dann? Nein, Artimus wollte seine Phantasie hier nicht die Möglichkeiten durchspielen lassen.
    Der Raum, in den sie von Robert Tendyke geführt wurden, erfüllte alle Kriterien, die man an eine Entwicklungsabteilung stellen konnte. Kurz gesagt: Hier herrschte das systematische Chaos. Das erschien als ein Widerspruch in sich, doch die Wissenschaftler und Techniker, die hier zu arbeiten pflegten, fanden sich perfekt in diesem durcheinander von Terminals, Arbeitsplattformen, Werkzeugen und Werkstücken zurecht. Zumindest meistens.
    Inmitten dieses Wirrwarrs prangte das Ergebnis all der Tage und Nächte, die ein komplettes Team hier verbracht hatte. Ein Computertomograph - kurz CT genannt.
    ***
    Zamorra und Nicole warfen einander enttäuschte Blicke zu, denn sie hatten mit einer Wunderwaffe gerechnet, die ihr Problem lösen konnte.
    Doch das hier… das kannte man aus jeder ordentlichen Klinik.
    Doktor Artimus van Zant sah das anscheinend ganz anders. Er umkreiste das Gerät mit bewundernden Blicken. Tendyke folgte ihm
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