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0901 - Die Zweidenker

Titel: 0901 - Die Zweidenker
Autoren: Unbekannt
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hatte, ließ er noch einmal das Band mit den letzten Meldungen ablaufen.
    Die Lage im Solsystem war unverändert.
    Die Kegelraumer der Loower hatten sich vom Mars zurückgezogen.
    Die dort errichtete Neunturmanlage schien fertiggestellt, obwohl die Aufklärer keinerlei Aktivitäten feststellen konnten.
    Aber das hatte nichts zu besagen, denn aus einem Bericht von Kershyll Vanne wußte man längst, daß die Anlagen der Loower auf sechsdimensionaler Basis arbeiteten, so daß sie mit terranischen Hypergeräten nicht angemessen werden konnten.
    Der 7-D-Mann Kershyll Vanne hatte schon während der Laren-Krise auf dem Planeten Houxel eine solche scheinbar in Trümmer gegangene Neunturmanlage der Loower entdeckt.
    Damals maß man dem jedoch keine Bedeutung bei, weil man nicht wissen konnte, daß man eines Tages auf so dramatische Weise mit diesen längst ausgestorben geglaubten Trümmerleuten konfrontiert werden würde.
    Von den Keloskern erfuhr Kershyll Vanne, daß die Trümmerleute so genannt wurden, weil sie ihre Stützpunkte in Trümmerbauweise errichteten.
    Und obwohl man sich von den Verfallserscheinungen der Anlage auf Houxel nicht täuschen ließ, mußte man annehmen, daß sie schon erbaut worden war, als es noch keine Menschen gab.
    Nun, welchen Zweck die Neunturmanlage auf Houxel einst auch immer erfüllt hatte und wie lange sie auch schon verlassen sein mochte, die Errichtung einer gleichartigen Anlage auf dem Mars zeigte nur allzu deutlich, daß die Loower noch immer aktiv waren. Oder daß sie wieder aktiv geworden waren, nachdem sie durch sechsdimensionale Impulse des Auges ins Solsystem gelockt wurden.
    Zweifellos sendete diese Neunturmanlage auf sechsdimensionaler Basis Funkimpulse, die den über das gesamte Universum verstreuten Loowern die Nachricht vom Fund des Auges verkündeten.
    Tifflors Alptraum war es, daß alle Loower, die die Nachricht empfingen, dem Ruf folgen und sich im Solsystem einfinden könnten. Es war für ihn schwer zu glauben, daß sie sich dann immer noch so zurückhaltend verhalten und geduldig auf die freiwillige. Herausgabe des Auges warten würden.
    Hergo-Zovran hatte bereits angekündigt, daß er Maßnahmen gegen die Terraner ergreifen würde, und er konnte seine Drohung jeden Tag wahr machen. Die Neunturmanlage auf dem Mars, die in Rekordzeit erbaut worden war, zeigte jedenfalls, daß es den Loowern ernst damit war, ihren Willen unter allen Umständen durchzusetzen.
    Die Situation spitzte sich von Tag zu Tag zu, je länger den Loowern das Auge vorenthalten wurde. Ihre Friedfertigkeit war jedenfalls keine Garantie dafür, daß es nicht zu militärischen Maßnahmen kommen würde. Loowerisches oder menschliches Versagen konnte zu einer Kurzschlußhandlung führen, und wenn sich erst die angestauten Emotionen entluden, wäre eine Katastrophe nicht mehr abzuwenden gewesen.
    Tifflor wollte verhindern, daß es zu militärischen Aktionen kam, nicht nur, weil die Terraner den Loowern kriegstechnisch haushoch überlegen waren, sondern vor allem deshalb, weil beide Seiten prinzipiell an einer friedlichen Lösung interessiert waren.
    Der Wille war da, es mußte nur noch ein Weg gefunden werden.
    Es durfte nichts unversucht gelassen werden, auch wenn die Chance auf einen Erfolg noch so gering war.
    Und deshalb wich seine anfängliche Skepsis gegenüber den Bemühungen der Wissenschaftler neuer Hoffnung.
    Wie trügerisch die Ruhe der Loower auch sein mochte, Tifflor wäre froh gewesen, wenn sich die Menschheit ebenso verhalten hätte. Aber die Unmutsäußerungen im Volk wurden immer lauter, der Druck von unten gegen die LFT-Regierung immer stärker. Die Terraner, meist Rückwanderer aus der Provcon,-Faust, wohin sie vor den Laren geflüchtet waren, sahen in den Loowern Invasoren, die die Nachfolge des Konzils der Sieben antreten wollten.
    Tifflor konnte die Ängste dieser verwirrten Menschen verstehen, die die Sicherheit von Gäa gegen ein Leben auf einer anscheinend neuerlich bedrohten Erde eingetauscht hatten.
    Die Erinnerung an die Unterdrükkung durch die Laren war noch zu lebendig, und das erschwerte die Aufklärungsarbeit besonders. In allen Teilen der Welt, und besonders in den Ballungszentren, fanden Demonstrationen statt. Bürgerinitiativen bildeten sich, die lautstark Maßnahmen zum Schutz der Menschen gegen die sich zusammenbrauende Gefahr forderten.
    Solche Meldungen überflog Tifflor nur noch, sie waren einander zu ähnlich.
    Für gefährlicher als die inneren Schwierigkeiten
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