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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir
Autoren: Jason Dark
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dem Teppich. An der Tür erschien Glendas Gesicht, ich scheuchte sie wieder zurück, weil ich mich um Britt kümmern mußte.
    Ich wollte nicht schießen, sondern das Kreuz nehmen. Und sie spürte auch, welche Gefahr von mir ausging. Plötzlich konnte sie sich schnell bewegen, auch wenn das Ruckhafte noch blieb. Es war ihr gelungen, eines der Bücher zu packen, und das schleuderte sie mir zielsicher und kraftvoll entgegen.
    Es war trotzdem nicht schwer für mich, dem Wurfgeschoß auszuweichen. Aber ich verlor Zeit, und die wiederum nutzte Britt Owens aus. Sie hatte instinktiv erkannt, daß das Fenster ebenfalls eine Chance zur Flucht bot, und sie jagte in langen Sätzen darauf zu.
    Ich war schneller.
    Bevor sich die Untote abstemmen und durch die Scheibe stürzen konnte, war ich in ihren Rücken gehechtet und hatte beide Hände hineingeschlagen. Ich krallte mich an ihr fest, sie drehte sich dabei zur Seite, und ich drehte mich mit.
    Zugleich landeten wir auf dem Boden.
    Zum erstenmal hörte ich sie kreischen und fauchen zugleich. Diese Geräusche kamen der Vampirmentalität schon sehr nahe. Sie wollte mich durch ruckartige Bewegungen abschütteln, was ihr auch gelang, weil ich ihr dabei half.
    Dann schnellte sie hoch.
    Ich kam ebenfalls auf die Beine.
    Sofort schlug sie nach mir. Mit der linken Hand erwischte ich ihr Gelenk und drehte es herum. Ich trat ihr die Füße weg, und sie fiel zur Seite. Noch während des Falls berührte ich sie mit dem Kreuz.
    Es war ihr Ende!
    Sie wirkte so, als wäre etwas in ihr explodiert. Plötzlich schoß ein Licht durch ihren Körper, das mit dem meines Kreuzes nichts zu tun hatte. Elektrische Spannungsbögen hatten sich freie Bahn verschafft. In der Blutsaugerin funkte und blitzte es.
    War es vorbei?
    Es konnte nicht anders sein, denn sie sank zu Boden, und noch immer spielten sich in diesem starren Körper unerklärliche Vorgänge ab. Licht tanzte, Licht gab Energie ab, und das Licht war es wohl auch, das sie letztendlich von ihrem Dasein erlöste, denn mein Kreuz hatte es geschafft, diese Energie fortzuwischen.
    Regungslos lag sie vor meinen Füßen.
    Sie war tot, endgültig tot. Ich hatte das Böse aus ihrem Körper herausgetrieben. Vor mir lag eine Leiche, nur eben eine mit einer bösen Wunde am Hals.
    Ich hörte Glenda kommen und drehte mich um. Da ihr der Blick auf Britt Owens versperrt war, nickte ich ihr zu und erklärte ihr, was geschehen war.
    Auch Glenda schaute sie an. »Dann ist sie erlöst?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    »Und wie weit bist du gekommen?«
    »Es gibt natürlich zahlreiche Wesleys. Ich habe mit den meisten telefoniert, die Antworten kannst du dir vorstellen, die mir gesagt wurden. Es war negativ. Dann versuchte ich es anders. Ich ging über unsere Zentrale. Bei der Fahndung hat man sich die Mühe gegeben und versucht herauszufinden, ob ein Till Wesley registriert ist.«
    »Und? War er das?«
    »Nein.«
    »Scheiße.«
    Glenda warf mir einen bösen Blick zu. »Sei nicht so ungeduldig, John. Man hat mir einen gewissen Ralph Wesley genannt. Er war registriert, denn er gehört zu einer Reihe von unteren Geheimnisträgern. Es liegt an seinem Job. Er wird oft ins Ausland geschickt, um dort Baustellen zu leiten. Er hat auch schon Regierungsprojekte betreut, und deshalb ist er registriert worden. Aber auch seine Familie. Die Frau heißt Wilma und der Sohn Till.«
    »Was?«
    »Ja, John, das müssen sie sein.«
    »Du hast natürlich die Anschrift?«
    »Sicher.«
    »Super.« Ich umarmte sie spontan und küßte sie auch blitzschnell auf den Mund.
    »He, so stürmisch?«
    »War das eine Beschwerde?«
    Glenda lächelte. »Nicht unbedingt.«
    »Dann laß uns losfahren.«
    »Und die Leiche?« Ihr Mund verzog sich. »Es ist schließlich meine Wohnung, in der sie liegt.«
    »Das stimmt auch wieder. Aber wenn du es verkraften kannst, laß sie noch etwas liegen. Wir können von unterwegs Suko anrufen, damit er für den Abtransport der Leiche sorgt.«
    »Einverstanden.«
    Wenig später waren wir aus der Wohnung. Den Schlüssel ließen wir von außen stecken. Es sollte niemand die Tür aufbrechen, und die Nachbarn würden die Wohnung schon nicht betreten, da war sich Glenda sicher.
    ***
    Wilma Wesley reagierte sofort. Es war mehr ein Reflex, sie konnte sich nicht daran erinnern, daß der reine Wille sie gesteuert hatte. Sie hatte nur die kalte und böse Berührung an ihrem Hals gespürt, und war plötzlich nach vorn gehuscht. Zwei Schritte auf die Wanne zu. Genau zum richtigen
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