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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch
Autoren: Jason Dark
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Kreuz außen vor die Brust. Sollte er mit dem Teufel unter einer Decke stecken, dann würde er sich vor dem Kreuz fürchten und zurückzucken.
    Auch die Waffe lockerte ich. Geweihte Silberkugeln hatten mir schon oft gegen Schwarzblüter geholfen.
    Ich schob den Vierkanter behutsam in die dafür vorgesehene Öffnung. Kein fremder Laut umwehte mich. Der Dunst schluckte viele Geräusche. Deshalb vernahm ich auch das leiseste Kratzen, als der Vierkantschlüssel in die passende Öffnung glitt.
    Ich drehte ihn.
    Zweimal nach links. Dann hörte ich ein leises Schnacken, probierte es am Griff, der aber ließ sich nicht bewegen, also mußte ich den Schlüssel noch einmal bewegen.
    Nach links tat sich nichts mehr, aber zur anderen Seite hin klappte es.
    Wieder war das Schnacken zu hören. Ich zog den Schlüssel heraus, steckte ihn in die Seitentasche, probierte es noch einmal, und dann ließ sich der Griff drehen.
    Die Tür war offen!
    Nichts geschah. Kein Angriff, kein Hinausstürmen dieses Besessenen. Trotzdem ging ich davon aus, daß mich Natas gehört hatte. Sicherlich lauerte er auf eine Chance. Es war eine Situation, wie ich sie mir nicht herbeisehnte. Die Stille, der Nebel, auch die Stille aus dem Fahrzeug. Der Kandidat blieb ebenfalls ruhig.
    Schließlich war ich es leid und baute mich so auf, daß ich die gesamte Ladefläche überblicken konnte.
    Sie war leer.
    Mein Herz schlug schneller. Der Gedanke, daß Natas verschwunden sein könnte, kam mir automatisch. Trotzdem stand ich nicht dahinter, denn es gab noch eine andere Möglichkeit.
    Er konnte gut und gern in den beiden toten Winkeln neben der Tür lauern und darauf warten, daß ich eintrat.
    Den Gefallen tat ich ihm auch, nur war ich kein heuriger Nase und ging dementsprechend vorsichtig zu Werke. Ich mußte ein Bein anheben, um die Ladefläche zu erreichen. Oben blieb ich stehen, aber es tat sich nichts. Die Stille war wie eine Wand.
    Ewig konnte ich in dieser unbequemen Haltung nicht bleiben. Ich mußte weiter hinein, und das ging sehr schnell.
    Plötzlich spürte ich, daß er noch in der Nähe lauerte. Licht flimmerte über meinem Kreuz. Ich drehte mich auf der Stelle, der Blick flog in die Ecken der toten Winkel. Ich griff gleichzeitig zur Waffe und war doch nicht schnell genug.
    Von der Decke her raste etwas auf mich nieder!
    Dort hatte der andere gelauert. Mit einem wuchtigen Schlag wollte er mich ausschalten.
    Etwas wuchtete brutal gegen meinen Kopf. Eine Faust und ein Stück Metall. Das Metall wischte an meinem rechten Ohr entlang, dann platzte die Welt vor meinen Augen auseinander. Ein regelrechter Sternenwirbel überschwemmte mich, der sich in zahlreiche Blitze auflöste und dafür sorgte, daß mich die Schwärze fraß wie das Maul eines Raubtieres.
    Noch ein Gedanke huschte durch meinen Kopf.
    Du hast dich wirklich reinlegen lassen, wie ein blutiger Anfänger. Dieses Wissen nutzte mir nichts mehr…
    ***
    Der Mund des Gefangenen schnappte auf und zu. Er atmete nicht, er hechelte. Er war der große Sieger in dieser Zwei-Mann-Schlacht geblieben, und er sah die Gestalt seines Feindes verkrümmt auf der Seite liegen, unter sich die kalten Metallplatten.
    Blut sickerte aus den Haaren des Bewußtlosen und rann bis in den Nacken hinein. Trotz dieser Indizien blieb Natas vorsichtig, er traute dem Frieden erst, wenn er sich von allen Gegebenheiten restlos überzeugt hatte. Das war hier noch nicht der Fall, deshalb umging er in gebückter Haltung den Bewußtlosen.
    Es war von ihm keine Reaktion mehr zu erwarten. Auch als Guthry ihn mit dem Fuß anstieß, rührte sich der Mann nicht. Kein Stöhnen drang aus seinem Mund.
    Das gefiel dem Killer. Er richtete sich auf wie der große Sieger und bog dabei seinen Rücken durch.
    Wieder schob er seine graublaue Zunge auf dem Mund, umleckte die Lippen und dachte dabei nach, wie er diesen Mann am besten umbringen sollte.
    Es gab da verschiedene Möglichkeiten. Er konnte ihn mit den Füßen zertreten oder sein Gebiß zu Hilfe nehmen. Es gab aber noch andere Methoden, die nicht nur ihm, sondern auch dem Dämon gefielen, dessen Diener er war.
    Wie dem auch sei, er wollte ihn auf den Rücken drehen und in sein Gesicht schauen.
    Natas Augen leuchteten wieder in diesem eigenartigen Glanz. Blaß, doch voller böser Vorfreude, was sich auch in dem folgenden Tritt ausdrücken sollte. Das Bein hatte er schon angehoben, er wollte den Bewußtlosen gegen den Hals treten, um ihn herumzuschleudern. Im letzten Augenblick jedoch hielt er
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