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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady
Autoren: W.K. Giesa
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engagiert.
    Die beiden ersten Kinder, die von no tears betreut und versorgt wurden, waren die aus der Kasba von Algier stammenden Kinder Julo, dem beide Beine fehlten, und seine zwei Jahre jüngere Schwester Appia. Das Mädchen hatten van Zant und Bannier erst vor kurzem aus Algier hierher geholt. [1]
    »Willst du sie wirklich sehen?«, fragte der Physiker.
    Zamorra nickte. »Sicher. Ich will sehen, ob du außer deinen Kampfaktionen in Armakath und dem Erforschen des Meegh-Spiders auch noch was anderes zustande bringst.«
    »Nicht nur Erforschen, sondern auch Verbessern«, sagte van Zant und biss wieder einen Streifen von der Lammkeule ab, die mittlerweile fast nur noch aus dem Knochen bestand. »Und genau so eine Verbesserung wollte ich dir zeigen, wo du schon mal hier bist. Ich halte es übrigens nicht für gut, dass du die beiden Kinder stören willst. Appia ist gerade dabei, sich mit Manjas Hilfe einzuleben.«
    Unwillkürlich sah Zamorra sich nach Tendyke um, der ihnen stumm folgte. Jetzt nickte er bestätigend.
    Zamorra gab nach. »Dann zeig mir mal deine neueste Erfindung, Herr Doktor«, sagte er.
    »Wir arbeiten noch dran, machen aber gute Fortschritte, weil wir das Antriebssystem der Meegh-Spider verwerten können«, sagte van Zant. Er warf den abgenagten Knochen einfach über die Schulter hinter sich. Dabei verfehlte er Tendyke nur knapp. Der versetzte ihm prompt einen Tritt in den Allerwertesten, der van Zant vorwärts taumeln ließ.
    »Was zum Teufel soll das, Chef?«, knurrte er.
    »Sie sollten doch das zwölfte Gebot kennen: Du sollst deinen Boss nicht mit abgenagten Knochen bewerfen.«
    »Ich kenne nur das elfte Gebot: Du sollst dich nicht erwischen lassen. - He, wollten Sie etwa ein Häppchen Fleisch abhaben? Warum haben Sie das nicht rechtzeitig gesagt?« Er wischte die fettigen Finger an seinem Arbeitskittel ab.
    »Irgendwann«, murmelte Tendyke. »Irgendwann lasse ich diesen Fresssack köpfen und aufhängen!«
    »Bitte in exakt dieser Reihenfolge. Bedenken Sie aber, Boss, welches Genie mit mir zugrunde gehen wird.«
    »Das hat Kaiser Nero auch gesagt. Genutzt hat's ihm nicht«, grinste Zamorra.
    »Ach, den kanntest du noch persönlich?« Van Zant hob die Brauen.
    »Ja«, erwiderte der Dämonenjäger trocken. »Also, was ist deine Neuentwicklung für ein Ding?«
    »Ich sagte doch schon, es ist noch nicht fertig.« Van Zant schritt weiter aus. Dann betrat er einen Raum, der etwa ein Dutzend Meter vor der großen Halle lag, in der sich einst drei Meegh-Spider befunden hatten, von denen nur einer übrig geblieben war. Die Spider waren Raumschiffe von geradezu irrwitziger Konstruktion und übersät mit Röhren und Verstrebungen in einer Art, die jedem Menschen den Verstand raubten, der sie sah. Normalerweise wurden die Spider von einem Kraftfeld umhüllt, das das verhinderte und den Spidern das Aussehen riesiger Schatten gab. Der Haken daran war, dass dann niemand einen so getarnten Spider betreten konnte…
    Van Zant hatte eine mit Vorsicht zu genießende Abhilfe geschaffen…
    Jetzt betrat er den Raum davor, der in seiner Ausdehnung auch nicht gerade klein war. Er musste an die Spider-Halle grenzen, und Zamorra glaubte ein halbwegs getarntes Portal zu erkennen, das wohl direkt in die Halle führte.
    In der Mitte des Raumes befand sich eine seltsam verworren wirkende Konstruktion.
    »Die Idee zu dieser Entwicklung kam unserem gefräßigen Doktor, als dein Freund Ted Ewigk von seinem erfolgreichen Versuch berichtete, eine Station der Riesen zu vernichten…« [2]
    »Stopp!«, entfuhr es Zamorra. Wieder einmal fiel ihm auf, wie abfällig Tendyke über Ewigk zu sprechen pflegte. Zwischen den beiden Männern gab es eine starke Abneigung. Worauf die zurückzuführen war, darüber redete keiner von beiden.
    »Davon hat Ted mir berichtet, und ich habe es dann euch erzählt«, erinnerte Zamorra.
    »Spielt das eine Rolle?«, brummte van Zant. »Für mich nicht. Ewigk hat mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Er hat ein unbemanntes Kleinraumschiff ferngesteuert durch den Hyperspace in die Station gesteuert und da explodieren lassen. Auf Dauer ein ziemlich teures Vergnügen. Hier, Zamorra, siehst du den fast fertigen Prototypen eines Hyperraumtorpedos.«
    »Hyperraumtorpedo?«, echote Zamorra. »Was ist denn das für ein Tier? Kann man das essen?«
    »Zu van Zants Leidwesen nicht. Andererseits - dann hätte er es längst verschlungen«, spöttelte Tendyke.
    »Ihr seid elende Barbaren!«, ächzte der Physiker. »Mir
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