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0877 - UFO-Gespenster

0877 - UFO-Gespenster

Titel: 0877 - UFO-Gespenster
Autoren: Jason Dark
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blitzten, der dünne Finger einer Antenne wippte im Wind, und auf die breite Kühlerhaube hatte ein Künstler das Gesicht eines Hopi-Indianers gemalt, ihnen hatte dieses Land schließlich einmal gehört, und Stockwell war ein Mensch, der dies auch akzeptierte. Er hatte sich sogar in der Indianerbewegung engagiert. Er hatte auch unter den Hopis Freunde gewonnen und wurde zu ihren Festen und Feiern eingeladen.
    An all diese Dinge dachte er nicht mehr. Ihm kam es darauf an, so rasch wie möglich vom Ort des unheimlichen Geschehens zu verschwinden. Auch wenn es mitten in der Nacht war, er wollte und würde einen Freund besuchen, der ihm sicherlich weiterhelfen konnte.
    Phil zitterte.
    Es war nicht allein die Erinnerung an die Blicke in die Gräber, er machte sich auch Sorgen über das gewaltige Licht. Es war einfach da gewesen, er hatte die Quelle nie gesehen. Das grelle Licht war aus der Schwärze des Himmels gekommen und hatte plötzlich über einem Teil des Friedhofs gestanden.
    Wieso? Warum?
    Er konnte keine Antwort geben. Er beschäftigte sich mit Ahnungen, über die allerdings wollte er nicht nachdenken. Die waren ihm einfach zu fremd, so irrational, zu weit her geholt, und sie waren für ihn auch nicht erklärbar.
    Auf der breiten Straße kam er gut voran. Sein Freund wohnte außerhalb, in der Nähe eines kleinen Stausees, der die Umgebung mit Wasser versorgte. Dort hatten sich einige der wohlhabenden Bürger ihre Landhäuser gebaut und sich von der Bauweise her stilmäßig den Pueblos der Ureinwohner angepaßt. Der See und seine Umgebung wirkten wie eine Oase. Mit dem Ort Los Alamos war er durch eine Straße verbunden. Über die huschte der Zwölfzylinder hinweg und schob den bleichen Scheinwerferteppich vor sich her.
    Phil war nervös, obwohl er sich verkrampft hatte. Er hielt das Lenkrad hart umklammert, den Oberkörper hatte er leicht vorgebeugt, seine Zunge umleckte die Lippen. Immer wieder flüsterte er etwas vor sich, was er nicht selbst verstand. Seine Gedanken bewegten sich im Nirgendwo. Er holte hörbar Luft, manchmal keuchte er sogar, und während der Fahrt bewegte sich auch der Kopf. Er schaute nicht nur nach vorn durch die breite Frontscheibe, sondern auch durch die Seitenfenster, um den Himmel zu beobachten.
    Dort tat sich nichts.
    In seiner majestätischen Schönheit erinnerte er Phil an einen in die Höhe getragenen Stausee ohne Grenzen.
    Das Licht und die Gräber!
    Phil schüttelte sich. Er hatte in den Boden hineinschauen können und die schrecklichen Gestalten gesehen. Manche verwest, andere nur aus Knochen bestehend, wieder andere waren noch relativ frisch. Bilder, die auch einen Totengräber erschreckten und so leicht nicht loslassen würden.
    Auf seinem Gesicht lag der Schweiß. Die Tropfen hatten sich in den Hautfurchen gesammelt, und seine dichten Augenbrauen glänzten, als hätte er sie mit Speichel beschmiert.
    Zwischen Los Alamos und der Siedlung lagen nur einige Meilen. Eine kurze Strecke, kaum der Rede wert. Phil kam sie lang vor. Er wollte nicht mehr allein sein. Dieses Gefühl, mit niemandem reden zu können, brachte ihn fast um den Verstand.
    An der linken Seite schimmerte der See. Seine Ufer waren abgesperrt, es durfte niemand in dem Reservoir baden, und auch das Bootfahren war untersagt.
    Wasser zum Abkühlen gab es in den Pools, die zu den Häusern gehörten. Sam Bookman wohnte in einem der letzten Häuser der Siedlung. Dort endete die Stichstraße in einem Wendehammer, hinter dem eine Grünfläche lag, die irgendwann zu einem Golfplatz ausgebaut werden sollte.
    Sam Bookman war ein Eigenbrötler. Jemand, der sich in seine Arbeit verkroch. Er nannte sich Wissenschaftler und Ufologe, und was er sagte, sprach er nicht einfach in den leeren Raum hinein, denn er wußte genau, wovon er redete.
    Bookman hatte einige Bücher veröffentlicht. Er schrieb viel für Fachzeitschriften, er hielt Vorträge, und er hatte seinen Wohnsitz nicht grundlos nach New Mexico verlegt.
    Darüber hatte Stockwell oft gelacht, er hatte im Gegensatz zu Sam nicht an diese Erscheinungen geglaubt, seit einer halben Stunde jedoch dachte er anders darüber.
    An der linken Seite erschienen die Häuser. Flache Bauten, die meisten von der Dunkelheit bedeckt, nur hinter wenigen Fenstern brannte noch Licht. Auch die Gärten lagen im Dunkeln, und Stockwell war mit der Geschwindigkeit heruntergegangen.
    Der Schweiß rann ihm nicht mehr so stark über das Gesicht. Sein Herzschlag hatte sich normalisiert, und er hatte auch
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