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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt
Autoren: Unbekannt
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erstarrendem Plastikschaum hermetisch abgedichtet und gleichzeitig thermo-isoliert worden. Es gab in der zwei Zentimeter dicken und eisenharten Schicht keine Öffnung, durch die Childa gekrochen sein konnte - und die Handräder der Schleusenschotte waren zu schwer gängig, als daß ein Valley-Salamander sie drehen konnte.
    Keuchend ließ der Prospektor sich /auf eine eimergroße leere Rapsfettdose sinken. Er wunderte sich über seine plötzliche Schwäche, bis ihm seine Erfahrung verriet, daß sie von einem zu geringen Sauerstoffgehalt der Luft in der Höhle kam.
    Pyon Arzachena besaß keinen Detektor, mit dem er Dichte und Zusammensetzung der Luft messen konnte, obwohl ein solches Gerät auf atmosphärelosen Welten eigentlich lebenswichtig war. Aber er hatte seinen entsprechenden Detektor gegen zwei 10-Kilo-Dosen Rapsfett eingetauscht, denn bei Unternehmungen, die mit großen körperlichen Anstrengungen verbunden waren, stellte Fett immer noch den am schnellsten verwertbaren Energieträger dar-und es konnte außerdem notfalls als Brennstoff zur Heizung und Beleuchtung einer Unterkunft verwendet werden.
    Pyon atmete einige Male schnell und tief durch, dann fühlte er sich etwas besser. Er stand auf und ging zum Aufspalter. Es überraschte ihn nicht, als er feststellte, daß das Gerät nur mit halber Kraft arbeitete - und er konnte sich leicht ausrechnen, daß die Luft in seiner Eishöhle allmählich immer sauerstoffärmer wurde und daß der Luftdruck entsprechend nachließ.
    Glücklicherweise arbeiteten die Zusatzgeräte noch, die das ausgeatmete Kohlendioxid und eventuelle Anteile von Kohlenmonoxid ausfilterten. Dennoch war es dem Prospektor klar, daß er nicht länger als vierundzwanzig Stunden überleben würde, selbst wenn er allen Sauerstoff aus den Flaschen mitverbrauchte. Und er kannte sich mit Statistik gut genug aus, um zu wissen, daß die Wahrscheinlichkeit dafür, daß während dieser Frist ein Raumschiff auf Hertschos landen und daß die Besatzung ihn finden würde, gleich null war.
    Soweit mit seinen Überlegungen gekommen, suchte er weiter nach Childa. Er konnte sich nicht erklären, warum sich der Valley-Salamander nicht meldete - bis er ihn wenige Zentimeter über seinem Kopf an der Höhlendecke entdeckte.
    „Childa?" rief er leise.
    Der Valley-Salamander rührte sich nicht. Er „klebte" mit den Haftballen seiner vier Füße an der Decke, hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
    Doch als Pyon ihn berührte, fühlte er sich stocksteif an.
    „Childa!" rief der Alte verzweifelt, denn er fürchtete sich mit einemmal davor, die letzten Stunden seines Lebens mutterseelenallein verbringen zu müssen.
    Plötzlich schienen alle Gegenstände in der Höhle zu wackeln. Das Licht der „Ewigen Lampe" flackerte, dann normalisierte sich alles wieder.
    Pyon Arzachena hob lauschend den Kopf.
    Ein Beben?
    Nein! Auf dieser uralten erstarrten Eiswelt gab es schon seit Jahrhunderttausenden keine Beben mehr.
    Pyons Augen weiteten sich.
    „Ein Schiff!" brüllte er.
    Dann stieg er überhastet in seinen Schutzanzug, nahm eine Feststoff-Fackel in die Hand, kurbelte wie wild am Handrad des Innenschotts und zitterte vor Angst, das gelandete Raumschiff könnte wieder starten, bevor er die Höhle verlassen und sich bemerkbar gemacht hatte...
     
    2.
     
    EIN UNGLEICHES PAAR
     
    Hotrenor-Taak fuhr aus seinem Hindösen auf, als ein Kontrollelement in der Steuerzentrale der GORSELL Alarm gab.
    Er stellte fest, daß es das Element für die Kurskontrolle war, das Alarm gegeben hatte. Es zeigte eine Abweichung von drei Grad backbord rot an, die noch zunahm, während der Lare hinschaute.
    Der ehemalige Verkünder der He-tosonen verlor die Ruhe nicht Für ihn war der Weltraum das eigentliche Zuhause, und in seinem Zuhause kannte er sich aus wie in jedem SVE-Raumer. Es gab eine unzählbare Vielfalt unterschiedlicher Kräfte, die im All wirksam wurden, sobald ein Objekt in ihren Einflußbereich geriet. Tote kosmische Materie konnte sich solchen Einflüssen nicht entziehen. Mit intakten Raumschiffen war es anders.
    Der Lare stellte einige Messungen an. Sie brachten keine verwertbaren Ergebnisse. Lediglich in einem kleinen Frequenzbereich der hyperenergetischen Phänomene ließ sich eine Art Signal anmessen. Hotrenor-Taak gab die Daten über die Signalintervalle und die Daten über die Impulse, welche die Kursabweichung bewirkten, in den Bordrechner und ließ sie vergleichen.
    Der Bordrechner kam zu dem Ergebnis, daß die
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