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0864 - Friedhof der Vampire

0864 - Friedhof der Vampire

Titel: 0864 - Friedhof der Vampire
Autoren: W.K. Giesa
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Goldhaarige.
    Stygia nickte. »Das ist gut.«
    Drüben ließen die Skelette Duval frei. Jetzt, da sie mit dem Keim infiziert war, bestand kein Grund mehr, sie festzuhalten. Es würde zwar eine oder zwei Minuten dauern, aber der Keim breitete sich in ihr aus. Danach war sie keine Feindin mehr.
    Stygia war zufrieden wie schon lange nicht mehr. Auch Duval eine Vampirin, auch für sie der tödliche Pflock.
    Danach brauchte niemand den Friedhof der Vampire mehr.
    Und die Fürstin der Finsternis hatte zwei Feinde weniger. Das würde ihr Ansehen in der Schwarzen Familie beträchtlich steigern. Denn niemand sonst hatte bisher das geschafft, was ihr jetzt gelang.
    Allein Zamorras Tod war schon ein besonderer Triumph. Und den konnte ihr keiner mehr nehmen.
    ***
    Die Sache war zu ernst zum Lachen. Aber der Biss des Skelettvampirs konnte Nicole nicht schaden. Sie war gegen den Blutsaugerkeim immun, seid sie erstmals infiziert worden war und die brasilianische Waldhexe Silvana sie davon befreit hatte. Daher war auch dieser Biss nur schmerzhaft, aber nicht gefährlich.
    Dumm gelaufen, Stygia!
    Aber sie spielte erst mal mit, tat so, als breite der Keim sich in ihr aus. Sie durfte den anderen ab jetzt nur nicht die Zähne zeigen.
    Aber ein paar Minuten würde es ohnehin dauern.
    Die Skelette ließen von ihr ab. Nicole rollte sich zur Seite, stützte sich ab und kam langsam auf die Beine. Leicht schwankend stand sie da. Das war nicht gespielt; sie musste sich von dem Kampf erholen.
    Da packten die Knochenmänner schon wieder zu und zerrten sie auf das Friedhofstor zu.
    Wo war Zamorra?
    Sie konnte ihn nicht entdecken, aber sie sah Blut auf dem Boden, und sie sah Blutspritzer an dem Skelettvampir, der einen Hammer in der Hand hielt. Neben ihm stand das Teri Rheken-Double.
    »Was soll das?«, fuhr Nicole sie an. »Weshalb wollt ihr Zamorra umbringen? Und wo hält Stygia sich versteckt?«
    War die Dämonenfürstin überhaupt hier in der Gegend? Oder hockte sie in der Hölle auf ihrem Knochenthron und ließ sich Bericht erstatten?
    Die Teri-Kopie blieb stumm. Aber irgendwoher hatte sie plötzlich einen Holzpflock, den sie dem Skelett neben ihr lächelnd in die Hand drückte.
    Da sah Nicole weit hinten auf dem Friedhof Zamorra! Leblos hing er in den Klauen zweier Skelette.
    Das Blut… hatten sie ihn bereits ermordet?
    Dasselbe Schicksal stand jetzt ihr bevor!
    Sie wurde zu Boden gerissen. So wie vorhin vor dem Biss hielten die Skelette sie auch jetzt wieder fest. Der Knochenmann mit dem Pflock beugte sich über sie und wollte diesen in ihrer Herzhöhe ansetzen.
    »Zu dumm, dass ich kein Vampir bin!«, keuchte Nicole.
    Der Pfähler verharrte überrascht in der Bewegung. Der Druck, mit dem die anderen. Nicole auf den Boden pressten, ließ nach. Die Teri-Kopie lächelte nicht mehr.
    »Warum nicht?«, fragte sie.
    »Weil ich immun bin. Dein Original hätte es gewusst!«
    Die Kopie schüttelte langsam den Kopf. »Es kann nicht sein. Niemand ist gegen den Keim immun. Kein Mensch, kein Dämon.«
    »Diskussion ist die beste Möglichkeit, andere in ihren Irrtümern zu festigen, um mal Hanns Kneifel zu zitieren«, sagte Nicole. Sie wollte die anderen damit in Sicherheit wiegen, und das gelang ihr. Sie explodierte förmlich, als sie sich emporschnellte und mit ein paar schnellen Schlägen Knochen zerschmetterte. Dem Pfähler entriss sie Pflock und Hammer und sprang die Teri-Kopie an. Sie wusste nicht, ob die auch etwas Vampirisches in sich hatte, aber ein ins Herz gestoßener spitzer Pflock tötete nicht nur Vampire.
    Aber ehe sie zuschlagen konnte, verschwand die Kopie einfach.
    ***
    Und tauchte unmittelbar neben Stygia wieder auf.
    »Die Frau ist keine Vampirin«, sagte sie. »Der Keim hat bei ihr nicht gewirkt.«
    »Wie ist das möglich?«, stieß die Fürstin überrascht hervor. »Es kann doch nicht sein!«
    Sie spähte zum Tor hinüber. Dort stand Duval, sah sich suchend um. Dann setzte Zamorras Gefährtin sich in Bewegung, betrat den Friedhof.
    Zeit für Stygia, zu gehen. An einer direkten Auseinandersetzung mit Duval war sie nicht interessiert.
    Sie fror einige Szenen der letzten Minuten ein, speziell die mit Zamorra. Diese Szenen verkapselte sie und schmolz sie zu einer Präsentation zusammen, die sie als Beweis für seinen Tod mitnahm.
    Dann entfernte sie sich grußlos und auf die für Dämonen typische Art. Schwefelgestank blieb zurück in einer Dimension, die nun niemand mehr brauchte.
    ***
    Nicole wagte sich auf das Friedhofsgelände.
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