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0862 - Eiswind der Zeit

Titel: 0862 - Eiswind der Zeit
Autoren: Unbekannt
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Kerle starben wie die Fliegen ..."
    Es summte.
    Doc Hamilton hielt jäh inne und starrte wütend auf seinen Telekom am Handgelenk.
    Das konnte nur Kommandant Benjam sein, denn sonst kannte niemand seine Privatfrequenz. Es waren ungefähr zwei Dutzend Männer, die seinen Tisch umlagerten.
    Neugierig be-trachteten sie jede seiner Reaktionen.
    „Muß sehr wichtig sein", log er, denn er war überzeugt, daß Benjams nur mal wieder ein Schlafmittel benötigte. „Verzeiht, aber ich muß mich in die Ecke dort zurückziehen.
    Viel-leicht eine Geheimsache."
    Ehrfürchtig machten sie ihm Platz, aber auch in der Ecke des Lokals war er nicht allein. Ein ungewöhnlich hübsches Mädchen in goldfarbener Kombination erwartete ihn dort.
    „Was Besonderes heute?" flüsterte sie ihm augenzwinkernd zu.
    Doc Hamilton schob sie sanft zur Seite.
    „Geh schon mal vor", forderte er sie auf.
    Doc Hamilton überzeugte sich davon, daß niemand in der Nähe war, dann erst gab er die Bestätigung durch. Er hielt das Gerät so dicht ans Ohr, daß niemand mithören konnte.
    „Doc?"
    „Ja, Kommandant, ich höre."
    „Ungestört?"
    „Natürlich! Ist es wichtig?"
    „Einsatzbefehl von höchster Stelle! Wann können Sie an Bord kommen?"
    Doc Hamilton sah in einiger Entfernung und halb in der Dunkelheit verborgen etwas Goldenes schimmern.
    „In zwei Stunden. Reicht das?"
    „Es reicht", kam es verständnisvoll zurück.
    Doc Hamilton schaltete den Telekom aus. Er winkte seinen bisherigen Zuhörern zu.
    „Bin gleich wieder da, Kameraden. Wichtiger Auftrag ..."
    Und schon war er verschwunden.
     
    *
     
    Konnte Harno über Tausende von Lichtjahren hinweg wissen, daß es die BASIS gab und daß dieses Monstrum dabei war, eine Reise ins Ungewisse anzutreten?
    Das war die Frage, die Tifflor unablässig beschäftigte.
    Bei Harno war nichts unmöglich, das wußte er aus Erfahrung. Das geheimnisvolle Wesen, mehr als nur einmal uneigennütziger Helfer der Menschheit in schwierigen Situationen, besaß ungeahnte Eigenschaften und Fähigkeiten. Und es wurde immer dann aktiv, wenn Hilfe benötigt wurde.
    Vielleicht wollte Harno die BASIS begleiten?
    Der Gedanke war so elektrisierend, daß sich Tifflors Pulsschlag merklich beschleunigte. Harno würde eine unschätzbare Hilfe bedeuten.
    Homer G. Adams war unterwegs zur BASIS. Wenn er zurückkehrte, würde er Adams-Toufry sein. Die beiden Bewußtseine im Körper des Finanzgenies würden gut miteinander kooperieren, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Julian Tifflors Zuversicht stieg beträchtlich. Kommandant Benjam hatte volle Startbereit-schaft gemeldet. Alle Leute waren an Bord, Proviant überprüft und vervollständigt worden.
    Die Luna-Verbindung meldete sich. Die „Transaktion" sei erfolgreich verlaufen. Adams sei auf dem Weg zur Erde. Ende.
    Tifflor atmete erleichtert auf. Er konnte sich wieder anderen Problemen zuwenden.
    Und es gab ein Problem. Es hieß: Kreta.
     
    2.
     
    Auch Roctin-Par hatte seine Sorgen und Probleme. Natürlich waren sie kaum mit jenen Schwierigkeiten zu vergleichen, die nun hinter ihm lagen.
    Das „Unternehmen Pilgervater" hatte den Großteil der Menschheit zur Erde zurückgeführt, wenige nur waren auf Gäa geblieben, dem dritten Planeten des Sterns PROV, einer der zweiundzwanzig Sterne der Provcon-Faust, eines „Nebels" mit fast fünf Lichtjahren Durchmesser.
    Während der Besatzungszeit durch das Konzil hatte es kein besseres Versteck geben können als diese Hölle aus tobenden 5-D-Energien, in der sich nur die Vincraner richtig auskannten, die sogenannten Vaku-Lotsen. Ohne sie wäre jedes Eindringen in das Zent-rum der Faust ein tödliches Unterfangen gewesen.
    Gäa selbst verödetete nach dem Abzug der Terraner immer mehr. Nur die Hauptstadt des Planeten - Sol-Town - verlor ihren Charakter nicht, weil viele der bis dahin einsam lebenden Siedler ihre Farmen und Dörfer verließen und in die Stadt zogen.
    Roctin-Par wohnte im Zentrum der Stadt, aber zweimal in der Woche flog er mit seinem Privatgleiter hinaus in das Gebiet der Vorberge, wo er ein Landhaus besaß. Es lag inmit-ten bewaldeter Hügel an der Sonnenseite und wurde durch einen Spezialreaktor mit der notwendigen Energie versorgt.
    Letzteres war wichtig, denn in einem besonders dafür eingerichteten Raum war Harno untergebracht worden, um in Ruhe und Einsamkeit die Zukunft abzuwarten.
    An diesem Tag des üblichen Besuches geschahen jedoch Dinge, die Roctin-Par äußerst beunruhigten. Gewöhnlich lag Harno als nur
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