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0858 - Die Basis

Titel: 0858 - Die Basis
Autoren: Unbekannt
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Mes-sungen bewiesen. Nachdem man wußte, was es mit der BASIS auf sich hatte, zweifelte niemand mehr daran, daß NATHAN im Sektor Germyr an der Bestückung der mächtigen Konstruktion arbeitete.
    Payne Hamiller hatte ein paar überschlägige Berechnungen angestellt. Wenn man davon ausging, daß NATHAN nicht wesentlich vor dem Zeitpunkt, da man zum erstenmal seltsame Vorgänge in Germyr angemessen hatte, aktiv geworden war, dann errechnete sich die Gesamtzeit, die NATHAN für die Entwicklung der BASIS gebraucht hatte, zu we-niger als vier Wochen. Innerhalb von vier Wochen konnte jedoch selbst eine so mächtige Maschine wie NATHAN kein Gebilde vom Umfang und der Komplexität der BASIS herstel-len. Das aber bedeutete, daß ein großer Teil der Einzelteilfertigung bereits früher stattge-funden haben mußte - zu einer Zeit, als sich die Erde noch im Mahlstrom befand.
    Wodurch der Erkenntnis Nachdruck verliehen wurde, daß es sich bei der BASIS um das Produkt eines spätaphilischen Programms handelte. Es waren in Wirklichkeit die Macht-haber der Aphilie gewesen, die NATHAN den Bauplan der BASIS eingegeben hatten.
    Das aber verwirrte nicht nur Payne Hamiller, der die Aphilie nie aus eigener Erfahrung kennen gelernt hatte, sondern in noch viel stärkerem Maße diejenigen, die auf der Erde gelebt hatten, als die Aphilie ihr Unwesen trieb.
    Was auch immer die BASIS darstellen mochte - sie war offenbar ein Raumfahrzeug, und niemand zweifelte daran, daß sie für die Überwindung großer, womöglich intergalaktischer Distanzen gedacht war. Gerade solche Fahrzeuge aber hatten den aphilischen Machtha-bern ein Grausen eingejagt, weil sie aus gutem Grund befürchteten, daß das, was sie die reine Vernunft nannten, außerhalb des Bannbereichs der Sonne Medaillon nicht annä-hernd so mächtig war wie innerhalb. Die Aphiliker wußten, daß für jeden, der Medaillons Einflußbereich verließ, die Gefahr bestand, daß er zum Abtrünnigen wurde.
    Nicht zuletzt deswegen hatten sich die Mächtigen jener Zeit so bereitwillig von der SOL getrennt, dem mächtigsten Fernraumschiff, das terranische und lunare Werften jemals hergestellt hatten.
    Und dann sollten es ausgerechnet diese Aphiliker gewesen sein, die den Bauplan für die BASIS entwickelten? Raphael hatte in einem der seltenen Anfälle von Mitteilsamkeit zu verstehen gegeben, daß der ursprüngliche aphilische Plan auf den Bau einer Evakuie-rungsflotte abzielte. Das Programm, sagte er, sei von NATHAN modifiziert worden. Aber wie intensiv konnte die Modifikation sein, wenn die Hyperinpotronik ohne weiteres in der Lage gewesen war, sämtliche bereits vorhandenen Einzelteile für den Bau der BASIS zu verwenden?
    Je länger Payne Hamiller über diese Zusammenhänge nachdachte, desto verwirrter wurde er.
     
    4.
     
    Die Liga Freier Terraner betrachtete sich als Republik. Einer der wichtigsten Grundsätze der Republik, der schließlich auch in der Verfassung festgehalten wurde, war, daß die Regierung und ihre ausführenden Organe sich sowenig wie möglich in das Privatleben der Bürger einmischen würden.
    Es lag in der Natur der Sache und wurde dennoch von Zynikern als Ironie des Schicksals betrachtet, daß in keiner Epoche der Geschichte der Liga Freier Terraner so oft gegen das Nichteinmischungsprinzip verstoßen wurde wie ausgerechnet während der ersten Jahre der Republik.
    Die Menschheit hatte auf Gäa alles zurücklassen müssen, was nicht transportabel war: Grundstücke, Häuser, Firmen, Fabriken, Straßen, Weidegründe, Fischereirechte - und dergleichen mehr. Im ganzen gesehen, entstand natürlich kein Verlust. Denn Terra hatte, nachdem die Aufräumarbeiten beendet waren, ein Vielfaches dessen zu bieten, was auf Gäa zurückgelassen worden war.
    Der Teufel stak im Detail. Wer sollte was erhalten? Wie sollten die Güter der Erde verteilt werden? Was für Vorsichtsmaßnahmen waren zu treffen, damit einerseits die frühen Rücksiedler bekamen, was sie benötigten, und andererseits spätere Rückkehrer nicht aus Mangel an Masse leer ausgingen?
    Die Aufgabe der Verteilung fiel logischerweise der neuen Administration zu, und wie hät-te sich eine Regierung dieses Auftrags entledigen können, ohne in das Privatleben der Bürger der Republik Eingriff zu nehmen?
    „Die Verteilung funktionierte im großen und ganzen nach dem Prinzip: Jeder bekommt auf der Erde, was er auf Gäa hatte. Das hörte sich einfach genug an, aber was sich dahin-ter verbarg, war eine Mammutaufgabe. Besitznachweise
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