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0853 - Die vier aus der Totenwelt

0853 - Die vier aus der Totenwelt

Titel: 0853 - Die vier aus der Totenwelt
Autoren: Jason Dark
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Frontera den Blasebalg. Das zusammengedrückte Boot lag bereits auf dem Boden.
    Ventil und Schlauch wurden verbunden, und Gil trat als erster auf das Brett des Blasebalgs. Nur langsam wurde das Schlauchboot größer. Gil ließ sich von Jimmy ablösen, und der pumpte es ganz auf. Er brachte auch den Blasebalg zurück in den Wagen, kehrte dafür mit vier Sitzbrettern zurück, die er in die Spalten an den Innenrändern der Wulste schob.
    »Schiff ahoi«, sagte er und klatschte in die Hände. »Es ist fertig, meine Damen.«
    »Was ist?« Helen stellte die Musik leiser, denn sie hatte Jimmy nicht verstanden.
    »Wir können lospaddeln.«
    »Aber nicht jetzt!« protestierte Helen.
    »Wann denn?«
    »Am Abend, wenn es dunkel geworden ist. Da ist es viel romantischer, sagt auch Nelly.«
    Jimmy hob die Schultern. »Wenn sie das auch sagt, dann kann man nichts machen.« Richtige Lust, schon jetzt in das Boot zu steigen, hatte er auch nicht, und sein Freund Gil sah es ebenso.
    »Ich hole noch zwei Dosen Futter.«
    »Gut.«
    Die Kühlkiste war gut bestückt worden. Als Gil die beiden schlanken Dosen hervorholte, kam Nelly zu ihm. Chic sah sie aus in ihrer blauen Jeans, der ebenfalls blauen Jeansbluse und der braunen Weste darüber. »Ihr solltet nicht soviel schlucken.«
    Gil Travers drückte den Deckel zu. »Das bißchen.«
    Sie tippte ihn an. »Heute nacht will ich noch was von dir haben, mein Junge.«
    Gil grinste breit. »Was denn?«
    »Das sage ich dir später.« Bevor der Junge nach ihr fassen konnte, hatte sie sich bereits zur Seite gedreht und war gegangen.
    »Aber erst nach der Fahrt«, murmelte Travers noch hinter ihr her.
    Er schlenderte dorthin, wo sein Freund hockte, und warf ihm eine Dose zu.
    Jimmy fing sie geschickt auf. »Und?« fragte er, als er die Lasche aufriß und schnell den herausströmenden Schaum schluckte.
    Travers ließ sich in die Hocke nieder. »Die beiden wollen in den Abend hineinrudern.« Er schaute dabei über den See, dessen Oberfläche wirklich nur von einem leichten Wind gekräuselt wurde und dementsprechend kleine Wellen warf.
    »Was stört dich daran?«
    »Alles.«
    »Warum?«
    »Ich wollte mich heute ausruhen.«
    Jimmy Wayne nahm einen Schluck und lachte laut. »Du bist gut, wirklich. Es ist nichts mit ausruhen. Nicht, wenn du mit meiner Schwester und ich mit deiner Schwester unterwegs sind. Die beiden sind Power-Frauen, das merkst du schon jetzt.«
    »Leider…« Travers hob die Schultern und trank. »Was meinst du, wie weit sollen wir rudern.«
    Jimmy schielte über das Wasser. Ein paar Sonnenstrahlen fielen jetzt über die Fläche, hatten sie aber kaum heller machen können.
    Das tiefe Grün schluckte alles. »Bis zum anderen Ufer ist es ziemlich weit«, sagte er vorsichtig.
    Gil hatte ihn trotzdem verstanden. Er zeigte ein breites Grinsen.
    »Genau das meine ich auch.«
    »Und was bedeutet es?«
    Travers lachte fast wie ein Kind. »Es bedeutet, daß wir beide zu schwach sind, um bis dorthin zu rudern.«
    »Richtig.«
    »Worauf einigen wir uns?«
    Jimmy schaute zu den Mädchen hin. Die waren damit beschäftigt, das saubere Geschirr in den Korb zu stellen. Dabei unterhielten sie sich und bekamen nicht mit, was die Jungen sagten. »Ich würde die Mitte vorschlagen.«
    »Und wenn sie weiterwollen?«
    »Kriegt einer von uns einen Muskelkrampf.«
    »Wer denn?«
    Jimmy reckte sich. »Ich.«
    »Und das nimmt man dir ab.«
    »Wenn nicht, dann sollen die beiden allein paddeln. Das werden sie nicht wollen. Demnach ist meine Idee optimal – oder?«
    Gil Travers reckte den Daumen der rechten Hand in die Höhe.
    »Abgemacht, totales Bingo.«
    Beide waren zufrieden, doch sie und die Mädchen ahnten nicht, daß das Grauen bereits die Hände nach ihnen ausgestreckt hatte…
    ***
    Der Tag ging, Johnny Walker kam nicht, dafür der Abend und mit ihm die Dämmerung. Sie zauberte ein Bild in die Landschaft, das selbst die wenig romantischen jungen Männer beeindruckte. Zusammen mit ihren Freundinnen standen sie am Ufer, lauschten dem leisen Klatschen der Wellen und schauten über das Wasser.
    Die Graue sah aus wie ein dunkles Licht. Sie klammerte sich an der Oberfläche des Gewässers fest und sorgte dafür, daß noch andere Farben entstanden, wobei die dunklen Töne beibehalten wurden.
    Das Grün des Wassers schluckte die Dunkelheit. Sie sorgte für eine noch tiefere Farbe, und es sah aus, als wären vom Boden her die Schatten in die Höhe gestiegen, um alles in ihren Bann zu ziehen.
    Es hatten sich auch
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