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0851 - Kosmischer Alptraum

Titel: 0851 - Kosmischer Alptraum
Autoren: Unbekannt
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Befehle nur heillose Verwirrung unter den Tieren hervor.
    Bardioc erkannte, daß nur intelligente Wesen dazu fähig gewesen wären, die hypnosug-gestiven Telepathieimpulse zu verstehen und entsprechend zu reagieren.
    Aber auf dem gesamten Planeten gab es kein einziges intelligentes Wesen, sonst hätte das Gehirn dessen Ausstrahlungen längst empfangen.
    Es war nicht vorauszusehen, wann die Evolution auf dieser Welt endlich Intelligenz her-vorbringen würde - falls es überhaupt jemals dazu kommen sollte!
    Und auf die Hilfe eines zufällig vorbeiziehenden Schwarmes zu hoffen, war so absurd, daß Bardioc nicht einmal in seinem Traum einen Gedanken daran verschwendete.
    Inzwischen hatte Bardioc sich weiter ausgedehnt und bedeckte eine Fläche von mehre-ren hundert Quadratmetern. Bisher waren die Zellverbände nur wild gewuchert, um mög-lichst viele Pflanzen zu erreichen. Nun stellte sich heraus, daß die Versorgung dieser ein-zelnen Stränge mit Impulsen von der Zentrale immer problematischer wurde.
    Es bestand die Gefahr, daß das Netz von Gehirnwindungen in seiner Peripherie außer Kontrolle geriet.
    Der Schläfer war ratlos, zumal er die Zusammenhänge in seinem Zustand nur unbewußt erfaßte.
    Wahrscheinlich wäre dieses Stadium in der Entwicklung Bardiocs das Ende gewesen, wenn nicht eine natürliche Entwicklung regulierend eingegriffen hätte.
    Dort, wo sich die Gehirnwindungen überlappten, Seitenarme bildeten und ausdehnten, entstanden zunächst Verdickungen. Man konnte sie als organische Relais bezeichnen, die eine Reihe von Aufgaben erfüllten.
    Zunächst einmal sorgten sie dafür, daß für das derzeitige Randgebiet des Gehirns idea-le Lebensbedingungen geschaffen wurden und die Versorgung niemals abriß.
    Außerdem gaben sie Informationen an das Zentralgehirn und nahmen Impulse aller Art von dort ent-gegen.
    Das Entstehen dieser Außenschaltstellen war ein entscheidender Schritt in der Entwick-lung Bardiocs hin zu einer Superintelligenz.
    Das Gehirn wuchs Weiter, ließ seine ersten Relais hinter sich und bildete in einem Radi-us von mehreren hundert Metern weitere Relais. So entstand im Verlauf der Zeit ein Sys-tem von verschieden großen Organklumpen, die alle die Funktion hatten, dem zentralen Gehirn die Kontrolle und Steuerung seines immer größer werdenden „Körpers" zu ermög-lichen.
    An den Nahtstellen, die sich zuerst entwickelt hatten, wuchsen im Verlauf der Zeit kleine knollenartige Gebilde, regelrechte Pseudogehirne mit zunächst noch sehr schwachen ei-genen Fähigkeiten.
    Diese Auswüchse konnten abgestoßen werden, ohne dabei abzusterben. Sie fielen in das Gras, wo sie weiterwuchsen und sich wieder in das Gesamtnetz integrierten. So ent-stand ein immer größer werdendes Gehirn.
    Eines Tages fügte es der Zufall, daß einer der Gehirnklumpen auf ein großes Nagetier fiel und an dessen Fell haften blieb.
    Der Zufall hatte Bardioc geholfen, Tiere mit in seine Symbiose einzubeziehen, denn nun war ihm die Methode klar, wie er sie unter Kontrolle bringen konnte.
    So groß dieser Erfolg auch war, befriedigen konnte er Bardioc auf die Dauer nicht.
    Der Schläfer besaß nun Wesen, die sich bewegen konnten, aber das war auch alles.
    Was hatte es für einen Sinn, diese Tiere herumlaufen zu lassen? Sie waren einfach nicht in der Lage, mehr für Bardioc zu tun, als es ihrem primitiven Instinkt entsprach.
    Ganz ohne Sinn jedoch war Bardiocs neue Eroberung nicht. Er lernte, Gehirnklumpen von den Tieren in die entlegensten Gebiete transportieren zu lassen, wo sie sich mit den Pflanzen vereinigten und dem eigentlichen Riesenorganismus regelrecht entgegenwuch-sen.
    Auf diese Weise erfuhr der Wachstumsprozeß Bardiocs eine dramatische Beschleunigung.
    In relativ kurzer Zeit „eroberte" das Gehirn nun den gesamten Kontinent und schickte sich an, seine Ausdehnung über ihn hinaus fortzusetzen.
    Ungefähr in diesem Augenblick erinnerte sich der Schläfer seiner Herkunft, es fiel ihm ein, daß dort draußen im Weltraum jene Wesen existierten, die er so verzweifelt benötigte, um seine Pläne zu realisieren.
    Auch in der Galaxis, in die man ihn verbannt hatte, mußte es raumfahrende Völker geben.
    Bardioc fühlte sich groß und stark genug, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
    Wieder rief er nach denen da draußen, aber diesmal war sein Ruf an Wesen gerichtet, die im Weltraum lebten.
    Bardioc konzentrierte all seine Kraft und seine Fähigkeiten, um mit ihnen Verbindung aufzunehmen ...
     
    *
     
    Jeder Triumph,
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