Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
085 - Flitterwochen mit dem Tod

085 - Flitterwochen mit dem Tod

Titel: 085 - Flitterwochen mit dem Tod
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
holte Luft. Der Bann der Lähmung war gebrochen. Aber die Klaue legte sich in diesem Moment auf ihren Mund. Das Gesicht der Bestie verzog sich zu einem harten Lächeln.
    Frank sagte leise und grausam: „Ich liebe die Dunkelheit. Ich liebe dich - aber nur auf meine Weise. Du wirst meine Leidenschaft kennenlernen."
    Er nahm die Hand weg und biß sie ein zweites Mal. Sie wurde ohnmächtig. Die Stunde des Dämons war gekommen. Er machte sich mit einer an Wahnsinn grenzenden Begierde über sein Opfer her. Noch immer kam die romantische Musik aus den Lautsprechern. Das große Passagierschiff glitt über den Pazifik. Das Mondlicht bewegte sich langsam durch den Raum, streifte die ungeöffneten Champagnerflaschen und beschien schließlich den Spiegel.

    Sullivan warf Dorian einen langen, vielsagenden Blick zu, dann hob er die Schultern. Er würde ohnehin alles erfahren - oder fast alles.
    „Sind Sie sicher, daß Gunnarsson tatsächlich dort Kunde ist?" fragte der Dämonenkiller.
    „Absolut sicher. Das Ehevermittlungsinstitut mit diesem exklusiven Namen ist weltweit bekannt. Es ist alles andere als billig. Nur Leute von Stand und Adel, mit Geld, Macht und Ansehen stehen in der Kartei. Es ist kein Unternehmen für den Mittelstand oder gar für uns arme Mitglieder der arbeitenden Klasse."
    „Gunnarsson in der Kartei von Transamorosa", sagte Dorian. „Dieses Unternehmen hat Büros in allen interessanten Ländern der westlichen Welt. Oh, nicht nur in der westlichen - sehe ich gerade. Aber warum sucht ausgerechnet Magnus Gunnarsson eine Partnerin? Alle Frauen werfen sich ihm doch an den Hals, wie wir wissen. Er braucht nur zuzugreifen."
    Nach den letzten Erlebnissen, die mit ziemlicher Sicherheit eine hintergründige Auseinandersetzung zwischen Hekate und Hermes Trismegistos waren, befürchtete Dorian, daß die Abenteuer noch bestimmte Folgen haben würden. Der Kampf war noch lange nicht beendet. Hoffentlich wurden nicht Unschuldige in diesen Teufelskreis mit hineingezerrt. War nun Gunnarsson die bürgerliche Erscheinung des Hermes? Oder war er ein Diener des Dreimalgrößten?
    Coco Zamis ging auf Dorians letzte Bemerkung ein und sagte mit gewissem Trotz: „Das ist richtig. Er ist einer der aufregendsten Männer, die ich jemals kennengelernt habe. Natürlich wendet er sich an die beste Adresse - nämlich an Transamorosa."
    „Was ist sonst über das Eheinstitut zu sagen?" fragte Dorian.
    Sie waren im Moment allein. Jeff Parker suchte im Perigord nach Hinweisen, mit denen man vielleicht das Geheimnis um Cro Magnon lösen konnte. Dort befanden sich die Höhlen von Lascaux mit den uralten Gemälden aus den Anfängen der Menschheit. Und bei dem Ort gleichen Namens hatte man die Skelettreste des Cro Magnons gefunden.
    Der schwarzbärtige Riese befand sich noch immer im Castillo Basajaun.
    „Es gibt nichts Negatives zu sagen - von unserer Warte aus. Es ist ein teures, solides Unternehmen, das im Augenblick von einem Dr. Kern geleitet wird."
    „Welche Art von Doktor? Mediziner?"
    „Nein, Philologe."
    „Dann wird er also gut mit den Kunden sprechen können."
    „Meinrad Kern. Ich habe ihn längst in meiner Kartei, weil ich ihn im Verdacht hatte, irgendwelche dämonische Geschäfte zu betreiben. Aber es war nichts zu beweisen. Coco kann es bestätigen." Dorian runzelte die Stirn und sah Coco an.
    Sie lächelte unbehaglich und entgegnete: „Ja, ich kann es bestätigen. Ich stehe ebenfalls in Kerns Kartei."
    „Wann warst du in München?" fragte Dorian entgeistert.
    Coco war rot geworden, aber sie fing sich sofort, hob die Schultern und sagte: „Vielleicht erinnerst du dich an damals, als diese ersten merkwürdigen Comic strips auftauchten, mit dir als gezeichnetem Helden. Du riefst einige Tage lang hintereinander nicht hier an, und da bin ich einfach nach München geflogen. Bei dieser Gelegenheit traf ich Dr. Kern. Er ist ein netter Mann von etwa fünfundvierzig Jahren. Ich habe ihn natürlich überprüft, aber nichts Dämonisches an ihm bemerkt. Er besitzt keinerlei dämonische Ausstrahlung. Es war nichts Ungewöhnliches an ihm. Er ist ein netter tüchtiger, etwas fantasiearmer Mann, der das Institut mit allen seinen Zweigbüros vorzüglich zu leiten scheint."
    Dorian führte ihren Flug nach München, während er Mata geliebt und in Wirklichkeit gegen Hekate gekämpft hatte, auf eine Trotzreaktion zurück. Ihr Stolz war verletzt worden.
    Er überlegte kurz und fragte dann: „Du wirst dich doch nicht etwa in die Kartei von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher