Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0846 - Die Flucht des Laren

Titel: 0846 - Die Flucht des Laren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Raumflotte, Offizierspatent. AIs Hangaroffizier zur ALHAMBRA abgestellt.
    Dienstbeschreibung: Gewissenhaft. Verläßlich. Introvertiert. Kontaktarm. Einzelgänger. Befehlsempfänger.
    Dieser letzte Vermerk war nicht abwertend gemeint, denn die NEI-Flotte brauchte nicht nur Draufgänger, sondern auch gehorsame Soldaten.
    Da in seiner Personalakte zwar zu lesen war, daß er „kontaktarm" sei, daß aber darin nicht auch stand, daß er verbittert war, zeigte, wie wenig ihn selbst seine Vorgesetzten kannten.
    Und Kaarlberk war durch und durch verbittert. Die wenigen Eingeweihten wußten, wieso: „Er hat damals, zweiundachtzig, beim Delenblook-Aufstand seine Eltern verloren. Darüber kommt er nicht hinweg. Aber er läßt es sich nicht anmerken.
    Er frißt das in sich hinein.
    Mann, was für ein Klumpen muß sich bereits in ihm angesammelt haben!"
    Dies hätte Thornton Kreep sagen können, Kaarlberks Stellvertreter und der einzige an Bord, der ihm privat etwas nahestand. Ihm teilte sich Kaarlberk manchmal mit, das heißt, es rutschte ihm hie und da etwas heraus.
    Bewußt sprach Kaarlberk nie über seine Probleme.
    Dabei war er nicht immer so gewesen.
    Die Freunde, die Kaarlberk auf seinem Heimatplaneten gehabt hatte, hätten über einen Burschen berichten können, der sorglos in den Tag hineinlebte. Laren? Überschwere?
    Sie beeinflußten sein Leben nicht.
    Politik war für ihn ein Fremdwort. Leben und leben lassen, war seine Devise, und wenn man Überschweren und Laren nicht in die Quere kam, ließ es sich ganz gut leben.
    Nach 120 Jahren Fremdherrschaft hatte sich das Leben normalisiert, und was wußte man schon darüber, wie es vor dem Auftauchen der Laren gewesen war?
    Für Kaarlberk war jedenfalls alles im Lot, und nur die ewig Unzufriedenen sprachen von Unterdrückung und von der kommenden Freiheit.
    Und solch einem Spinner ging eines Tages ausgerechnet Kaarlberk ins Netz. Er ließ sich von ihm beschwatzen und sich das Versprechen abringen, sich an dem „Aufstand, der Deelenblook die Freiheit zurückbringen" würde, zu beteiligen.
    Das war so leicht hingesagt, mehr im Scherz, man wußte ja, was man von solchen Typen zu halten hatte.
    Aber dann wurde Ernst aus der Sache. Auf einmal war der Aufstand da, und ehe sich's Kaarlberk versah, wurde er in den Strudel der Ereignisse gerissen. Seine Eltern wurden erschossen, ohne zu wissen, warum - ohne die leiseste Ahnung, worauf sich ihr Sohn in eineni Anfall von Leichtsinn eingelassen hatte.
    Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Kaarlberk deportiert - und das andere war aus seiner Personalakte herauszulesen. Bis auf zwei Punkte: 1. Kaarlberk machte nicht die Revolution für den Tod seiner Eltern verantwortlich, sondern sich und die Laren.
    2. Daraus resultierte der Schwur, sich nie mehr besonders hervorzutun, um sich nicht die Finger zu verbrennen, und sich selbst im Kampf gegen die verhaßten Laren nicht zu Unbesonnenheiten hinreißen zu lassen.
    Das Problem mit den Laren war gelöst. Kaarlberk tat weiterhin seine Pflicht. Nicht mehr und nicht weniger. Er wirkte ruhig und bescheiden und ausgeglichen.
    Selbst das Gerücht, daß es wahrscheinlich überall in der Galaxis Splittergruppen der Laren gab, regte ihn nicht auf.
    Und zu der Möglichkeit, daß sie vielleicht auf Olymp auf Laren stießen, äußerte er sich ebenfalls nicht.
    An seiner harten Schale prallte alles ab. Nichts drang in den weichen Kern vor.
    Vor der letzten Linearetappe wurde für Kaarlberks Hangarmannschaft Bereitschaftsalarm gegeben.
    Kaarlberk war als erster zur Stelle.
    „Was ist passiert?" fragte ihn einer seiner Männer.
    „Wir werden es noch rechtzeitig erfahren", antwortete er ruhig. „Hauptsache, wir sind auf dem Posten."
    Thornton Kreep erschien als einer der letzten.
    „Unser Flug nach Olymp verzögert sich", berichtete er. „Coden Gonz hat Funksignale einer GAVÖK-Patrouille aufgefangen.
    Da scheint jemand durchgedreht zu haben. Blues und Arkoniden ballern wie verrückt aufeinander los.
    Coden Gonz will einen Schlichtungsversuch unternehmen. Deshalb die Kursänderung."
    „Blues und Arkoniden schlagen sich gegenseitig bereits die Schädel ein", stellte Ronald Tekener fest.
    „Der Grund ist nebensächlich.
    Es wird sich immer ein Grund finden. Und bald finden Springer und Aras und Akonen einen Grund, sich einzumischen.
    Die Auseinandersetzung wird immer größere Kreise ziehen, bis ein galaxisweiter Konflikt daraus geworden ist - und vorbei ist es mit der GAVÖK."
    „Sie bauschen den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher