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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler
Autoren: Volker Krämer
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viel.
    Eine Ausnahme machte die wohl erst kürzlich hier angebrachte Platte, auf der allerdings keine Schrift zu finden war. Auf ihr war ein Gegenstand befestigt worden… eine Hand!
    Zamorra ging in die Hocke, um den kurz über dem Boden liegenden Quader genauer betrachten zu können. Es war keine menschliche Hand, konserviert für die Ewigkeit. Sie war künstlich nachgebildet. Ein kleines Meisterwerk, unbestreitbar.
    Zamorra wusste nur zu genau, wo es entstanden war. In den Labors von Tendyke Industries , dem Konzern Robert Tendykes, der in dieser Welt Tendyke worldwide hieß.
    Es war die Hand von Asmodis, der seit dem Tag, an dem Nicole Duval ihm die Hand mit dem Schwert abgeschlagen hatte, so eine Prothese trug - dem Schwarzblütler, der in Zamorras Welt die Fronten gewechselt, und zu Zamorras Team gestoßen war. Zumindest schien es so zu sein. Hier mochte das ganz anders abgelaufen sein, doch für den Parapsychologen war dieses Grab der sicherste Beweis, dass der ExTeufel dem Sammler zum Opfer gefallen war.
    »Zamorra, komm heraus! Bringen wir es zu Ende!«
    Die Stimme riss den Professor aus seinen Gedankengängen. Der Sammler hatte die Sperre also überwunden.
    Zamorra richtete sich auf. Gut, genau so hatte er es gewollt.
    Langsam trat der Meister des Übersinnlichen ins Freie.
    ***
    Der Sammler stand breitbeinig mitten auf dem Vorplatz der Ruine, dicht bei dem eingefallenen Brunnen, durch den sich Khira und Artimus in die Katakomben gerettet hatten.
    Einen Gedanken lang erinnerte Zamorra sich… dieser Brunnen war einmal auch für ihn zur Rettung geworden. Doch das war in keiner Spiegelwelt, sondern in einer fremden Dimension geschehen. Damals hatte der Spiegelwelt-Zamorra ein Abbild von Château Montagne erschaffen, das fast zum Grab des Parapsychologen geworden wäre. [3] Aber das war lange her. Nur das Jetzt und Hier zählte, sonst nichts.
    »Du hast also Asmodis' Grabstelle gefunden, nicht wahr?« Im Blick des Sammlers lag unübersehbarer Triumph.
    »Und die von Nicole Duval. Du hast sie getötet.« Zamorra sondierte intensiv das Gelände. Der Kampf würde hart werden, unvermeidbar und sicher alles andere als fair geführt. Jedes Detail konnte entscheiden.
    »Sie wurde lästig, weißt du? Sie wollte mehr, immer mehr. Sie hatte keinerlei Skrupel, sich auch mit Schwarzblütlern einzulassen, wenn sie sich davon einen Vorteil versprach. Gut, ich habe mir auch stets genommen, was mir gefiel. Nicole hat es am Ende übertrieben. Es war nicht schwer, sie zu töten. Bei Asmodis hatte ich schon mehr Probleme.«
    Zamorra machte einige langsame Schritte auf den Sammler zu, der sofort seinen Dreizack leicht anhob.
    Der Professor hielt inne. »Asmodis war es also, der dich auf die Idee mit den Sternen gebracht hat. Mir war klar, dass du nicht das Potenzial besitzt, um eine so große Magie in Gang zu bringen.«
    Der Sammler lächelte abfällig. »Mein Potential wird unermesslich sein, wenn es vollbracht ist, wenn sich die sieben Sterne vereint haben. Asmodis wollte die Macht für sich. Er war dumm genug zu glauben, ich würde ihn nicht durchschauen. Er wollte nur die Großen Drei ablösen, aber ich will mehr, Zamorra. Doch das soll dir egal sein, denn du wirst es nicht erleben.«
    Er griff so übergangslos an, dass Zamorra nur um Haaresbreite den mörderischen Klingen ausweichen konnte. Seine Gegenattacke wehrte der Sammler beinahe spielerisch leicht ab. Zamorra wusste in dieser Sekunde, dass er einem überlegenen Kämpfer gegenüberstand. Sein Pendant war über viele Jahre hin mit dieser Waffenart geübt.
    Die nächsten zwei Minuten überlebte Zamorra mit viel Geschick - und vor allem mit Glück. Er blutete aus mehreren nichtigen Wunden, als der Sammler diesen ersten Waffengang beendete, in dem er elegant mit einem Sprung nach hinten Distanz zwischen ihm und seinen Gegner brachte.
    »Das war Runde eins, Zamorra. Ich dürfte wohl eindeutig der Punktsieger sein, wenn ich die Schnittwunden betrachte, aus denen du blutest.«
    Zamorra antwortete nicht, versuchte seine Kraft besser zu verwenden; er musste seinen Puls auf Normalmaß bringen, musste seine Lungen ausreichend mit Luft versorgen, sonst war er verloren.
    Der Sammler genoss die Situation. »Runde zwei wird dir zeigen, wie es ist, in einer fremden Welt zu sterben. Ach ja, zu deiner Information. Vielleicht hast du es ja schon selbst gespürt, aber der gesamte Außenbereich der Burg ist magisch gedämmt. Deine Tricks werden hier sicher nicht funktionieren, solltest du
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