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0834 - Rebell gegen ES

Titel: 0834 - Rebell gegen ES
Autoren: Unbekannt
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über dem Boden. Vanne sprang im Laufen hoch, bekam das Ende der Rampe zu fassen und zog sich daran hinauf. Er wartete nicht erst, bis die Rampe ganz eingefahren war, sondern lief auf ihr zum Schott.
    Kaum war er hindurch, da schloß sich die Schleuse hinter ihm. Vanne wußte jetzt, warum die Verschwörer keinen Finger gerührt hatten, um ihn aufzuhalten. Sie wollten ihn ins Schiff locken, um ihn dann zusammen mit Hotrenor-Taak zu vernichten.
    Aber Vanne gab nicht auf. Er hatte immer noch den Strahler. Wenn er Hotrenor-Taak rechtzeitig fand, konnte er sich den Weg einfach freischießen.
    Vanne lief zuerst ins Zentrum des Schiffes, doch die Kommandozentrale war verwaist. Er kehrte wieder zu seiner Ausgangsposition zurück und wandte sich im Ringkorridor nach links.
    Bereits nach wenigen Schritten entdeckte er vor sich die reglose Gestalt im Lichtergewand am Boden hegen. Vanne zog dem Laren die Kapuze vom Kopf und blickte Hotrenor-Taak ins Gesicht.
    Auf seiner Stirn, zwischen den Augen, war eine Schwellung. Vanne konnte sich denken, woher die Beule rührte. Die Verschwörer hatten Hotrenor-Taak unter Drogen gesetzt und ihn dann brutal niedergeknüppelt, um ihm jegliche Chance zur Flucht zu nehmen.
    Vanne hob den bewußtlosen Laren auf und kehrte mit ihm zum Schott zurück. Er wollte ihn gerade absetzen, um eine Hand für den Strahler frei zu haben, als plötzlich die gesamte Schiffswand vor ihm aufglühte.
    Vanne prallte entsetzt zurück.
    Die Energieprojektoren liefen bereits und würden das Schiff innerhalb weniger Minuten verdampft haben. Vanne hob Hotrenor-Taak wieder auf und zog sich mit ihm ins Schiffszentrum zurück, wenngleich er wußte, daß er dadurch nur einen kurzen Aufschub erhielt. Er konnte ihr Ende nicht verhindern, nur hinauszögern.
    In diesem Augenblick dachte er unwillkürlich an ES. Nur diese Superintelligenz allein hätte die Macht, ihn aus dieser Gluthölle zu retten.
    Aber er würde lieber hier verglühen - als Mensch sterben, in dem Bewußtsein, Terraner zu sein -, als in die bedrückende Enge der Bewußtseinsballung zurückzukehren.
    Plötzlich vernahm er einen bekannten Impuls. Als hätte ES seine lästernden Gedanken gehört, traf ihn ein Schauer psimagnetischer Zugstrahlen.
    Instinktiv verstärkte Vanne seine Parawurzeln und klammerte sich verzweifelt im Hyperraumgefüge fest.
    Und er hielt auch Hotrenor-Taak noch immer in den Armen, als sei er das Symbol und einziger Bezugspunkt zu diesem Kontinuum. So stand er aufrecht da, umtobt von den Energiestrahlen der Projektoren und den mentalen Kräften von ES.
     
    *
     
    „Ist es nicht ein erhebender Anblick", sagte Jorkan-Thau schwärmerisch. „Unser Licht erstrahlt heller als alle Sonnen. Es müßte für jeden Laren eine Ehre sein, auf diese Weise den Tod zu finden."
    „Leider ist nur einer auserwählt", meinte Pontek-Gool spöttisch. In verändertem Tonfall, schmeichelnd, fügte er hinzu: „Aber noch erstrebenswerter erscheint es mir, es als Lebender zu etwas zu bringen. Sie haben es sogar geschafft, daß Ihr Stern heller als alle Supernovae strahlt, Jorkan-Thau."
    Die anderen Laren, die sich bei Jorkan-Thau in der Großloge eingefunden hatten, nickten beipflichtend.
    Nur Sessana-Taal, der nicht freiwillig hierher gekommen war, verhielt sich reserviert. Jorkan-Thau warf ihm einen seltsamen Blick zu und meinte: „Sie dürfen mich auch feiern, Herr Chefwissenschaftler. Ich weiß das nämlich durchaus zu schätzen, selbst wenn es sich nur um Schmeichelei handelt. Noch lieber sähe ich es natürlich, wenn Sie mir ehrliche Anerkennung zollten. Glauben Sie, daß Sie mich respektieren könnten? Oder ziehen Sie das Leben in einer Strafkolonie vor?"
    „Sie werden zu dreist, Jorkan-Thau", sagte Sessana-Taal.
    Er blickte sich unbehaglich um. „Ich weiß natürlich, in welch zwielichtiger Gesellschaft ich mich befinde. Trotzdem warne ich Sie, Jorkan-Thau. Nehmen Sie sich nicht zuviel heraus.
    Sie tun ja gerade so, als hätten Sie bereits Hotrenor-Taaks Stelle eingenommen. Aber da müßten Sie ihn erst einmal bezwingen."
    Gelächter erscholl.
    „Hören Sie es, Sessana-Taal", meinte Jorkan-Thau selbstgefällig. Wenn sie in dieser Tonart weiterreden, ist Ihnen unser aller Spott gewiß - und die Strafkolonie."
    Sessana-Taal sprang von seinem Platz hoch und schickte sich an, die Großloge zu verlassen. Doch drei Offiziere verstellten ihm den Weg. Sessana-Taal ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Immerhin genoß er noch soviel Respekt, daß die
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