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0834 - Griff nach Armakath

0834 - Griff nach Armakath

Titel: 0834 - Griff nach Armakath
Autoren: Volker Krämer
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denn…
    Jetzt gab es kein Nachdenken, kein Zögern mehr. Van Zant lenkte seinen Lauf mitten in einen Pulk von dreibeinigen Kreaturen hinein, die ihn ungläubig anstarrten. Mit einem Irren, der geradezu um sein Ende bettelte, hatten sie hier wohl nicht gerechnet.
    Artimus verfluchte seine Voreiligkeit, denn mit dem Schild konnte er zwei, höchstens drei von ihnen erwischen, die anderen würden ganz einfach links und rechts an ihm vorbeistürmen - und dann hatte er keinerlei Rückendeckung.
    Doch es kam völlig anders.
    Der Schild dehnte sich horizontal aus! Und van Zant erwischte sie alle. Die kalte Flamme traf die Höllenwesen und beendete ihr Dasein. Eine nachfolgende Gruppe stoppte ihren Vorwärtsdrang abrupt, denn sie hatten gesehen, was da vor ihnen geschehen war. Selten zuvor hatte Artimus einen kopfloseren Rückzug gesehen. Die Kreaturen rannten sich gegenseitig über den Haufen, stolperten übereinander, rappelten sich wieder auf und hielten auch nicht an, als sie die weiße Mauer schon weit hinter sich hatten.
    Das nennt man wohl Fersengeld geben… Artimus blühte innerlich auf. Wenn der Schild sich eben um einige Meter verbreitert hatte, wie weit würde er das wohl im Ernstfall können?
    Der Südstaatler wollte es nicht bei der theoretischen Frage belassen. Ihm fehlte jegliche Information, wie er den Schild beeinflussen konnte. So gut es ihm gelingen wollte konzentrierte er sich auf die Vorstellung, der Schild würde gigantische Ausmaße annehmen. Doch wenn dies auch der Weg war, mit dem man die Kräfte eines Dhyarras in die richtigen Bahnen lenkte, dann funktionierte dies in diesem Fall jedenfalls nicht.
    Er hätte die Hilfe der Wächterin benötigt. Doch die war nun einmal nicht hier.
    Aber vielleicht brauchte van Zant sie ja auch überhaupt nicht? Vielleicht musste er sich ja nur auf das beschränken, was ein Krieger in der Schlacht tat. Handeln, ganz einfach handeln…
    Artimus van Zant sah die Horde der niederen Dämonen, die ihn nun als ihren Feind erkannt und geortet hatte. Mit wildem Geschrei stürzten sie sich auf den Physiker.
    »Ich kann euch nicht einmal zur Hölle wünschen, denn da seid ihr ja bereits. Aber ich werde euch zurück in die Löcher jagen, aus denen ihr gekrochen kamt. Macht, dass ihr verschwindet!«
    Und van Zant ging ihnen ruhig und selbstsicher entgegen.
    Dann breitete er die Arme aus…
    ***
    Dalius Laertes richtete sich aus der knienden Haltung langsam, seltsam schwerfällig wieder auf.
    Er war ein Vampir, ein Meister des Todes. Ihm musste niemand sagen, wo noch Leben existierte - und wo nicht mehr.
    Er blickte zu Nicole Duval, in deren Augen eine Veränderung abgelaufen war Als sie Zamorra fand, da war sie für lange Momente zum hilflosen Geschöpf geworden, zu der Frau, die ihren über alles geliebten Partner ermordet vor sich liegen sah.
    Einen Augenblick später jedoch stand die Französin auf. Und ihr Blick war nüchtern, berechnend, jede Möglichkeit abcheckend. Gefühle - sie mussten warten. Hier war dafür jetzt nicht der Ort, nicht die Zeit. Es ging einzig und alleine um Entscheidungen, wie schwer diese auch fallen mochten.
    »Laertes, wir müssen Zamorra zu Merlin bringen. Wenn es überhaupt noch eine Chance gibt, dann beim Zauberer. Ich kann nur hoffen, dass wir ihn auch antreffen.« Nicoles Stimme hatte Vortragscharakter. Eine Emotion suchte man dort vergebens.
    Doch Laertes wusste nur zu genau, was unter dem dicken Panzer lauerte, den die schöne Frau um sich und ihre Seele gelegt hatte. »Nicole… ich glaube nicht, dass… verflucht… die Verletzungen sind viel zu schwer. Es ist aus… ich weiß auch nicht, was…«
    Nicole hatte Laertes nie vorher derart stammelnde Worte von sich geben hören. Sie drängte die Möglichkeit weit von sich, dass der Vampir richtig lag. Mit Mühe unterdrückte sie das Zittern, das ihre Hände befallen wollte. »Dann verlieren wir durch unser Geschwätz nur noch mehr wertvolle Zeit. Hilfst du mir? Oder willst du Zamorra im Stich lassen?« Sie wusste genau, wie ungerecht diese Fragen und Vorwürfe gegen Laertes waren. Doch es musste nun etwas passieren. Musste es wirklich?
    Entsetzt fühlte sie, wie der dicke Panzer um sie herum dünne Stellen zu bekommen drohte. So oft schon… so oft hatte es den Anschein gehabt, dass einer aus dem Team endgültig verloren war. Und manchmal hatte alle Zauberkraft das Ende nicht verhindern können.
    Pater Aurelian… Asha Devi… Carlotta… Khira Stolt… die Liste war lang und gespickt mit
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