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0832 - Die Brut ist los

0832 - Die Brut ist los

Titel: 0832 - Die Brut ist los
Autoren: Jason Dark
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einer Pension unterbringen, die unter unserem Schutz steht. Sie können aber auch mit einer Untersuchungszelle im Yard vorliebnehmen. Die Wahl überlasse ich Ihnen.«
    Carol zog die Nase kraus. »In einer Zelle, sagen Sie?«
    »Ja, warum nicht?«
    Sie räusperte sich. »Klar, warum eigentlich nicht? Das wäre sogar originell.«
    »Fast jeder Wunsch wird Ihnen dort erfüllt. Sie sind auch nicht eingesperrt. Ihre Tür bleibt offen.«
    »Das ist gut.«
    »Aber weiter. Wir waren bei den Leichen. Sie wurden gestohlen, sie wurden weggeschafft, denke ich.«
    »So ist es.«
    »Wohin? Das ist unser Problem, und ich gehe einmal davon aus, daß Sammy es gewußt hat.«
    Sie runzelte die Stirn. »Hat er auch. Aber es war sein großes Geheimnis. Er wollte es nur den richtigen Leuten preisgeben, dazu zählte er Sie wahrscheinlich, nur konnte er es nicht mehr. Die verfluchte Bombe war einfach schneller.«
    »Überlegen Sie bitte. Hat er Andeutungen gemacht?«
    »Keine.«
    »Wirklich nicht?«
    »Ich kenne den Ort nicht.«
    »Es genügt vielleicht schon ein Hinweis. Hat er davon gesprochen, daß die Toten in London bleiben oder woanders hingeschafft wurden?«
    »Weiß ich nicht genau.«
    »Bitte!« drängte ich.
    Sie hob die Tasse wieder mit beiden Händen an und trank den Kakao in kleinen Schlucken. Dabei legte sie die Stirn in Falten. »Wissen Sie, es ist alles so schwer für mich, und auch Sammy hatte eine irrsinnige Angst zum Schluß. Jedenfalls sind die Leichen abtransportiert worden. Ob sie in London blieben oder nach außerhalb geschafft wurden, weiß ich nicht. Sie können das doch herausfinden. Sie brauchen sich nur mit der Konzernleitung in Verbindung zu setzen.«
    »Meinen Sie, daß dort geredet wird?«
    »Das denke ich schon.«
    »Ich aber nicht. Die Japaner halten sich bedeckt. Es kommt ihnen darauf an, so wenig wie möglich preiszugeben, und ich glaube nicht, daß ich etwas erfahre.«
    »Dann weiß ich auch nicht weiter.«
    Ich war nicht so pessimistisch wie sie. Ich wußte schon weiter, hoffte ich jedenfalls, denn sie hatte mir mit ihren letzten Worten einen interessanten Hinweis gegeben. Jede Firma, die sich im Ausland etabliert, braucht Büros, sie braucht Produktionshallen. Ich hatte von diesem Konzern so gut wie nichts gehört, ging allerdings davon aus, daß er sich irgendwo in London etabliert hatte.
    Und genau den Platz wollte ich herausfinden.
    »Sie entschuldigen mich für einen Moment«, sagte ich.
    Carol erschrak. »Wollen Sie mich allein lassen?«
    »Ja, aber nicht richtig. Ich muß nur kurz meinen Chef anrufen, dann komme ich zurück.«
    Sir James lachte, als ich ihm mein Begehr vortrug. »Das habe ich bereits für Sie erledigt, John.«
    »Erfolgreich?«
    Er brummelte etwas und sagte dann: »Wie man's nimmt. Jedenfalls können sich auch Japaner nicht unsichtbar machen, wenn sie in anderen Ländern investieren wollen. Der Konzern hat hier in London entsprechende Räume angemietet.«
    »Mehr nicht?«
    »Doch.« Sir James machte es spannend, denn er holte zunächst tief Luft. »Es gibt da so etwas wie ein Außenlager in einem Industriekomplex am Rand der Stadt.«
    Plötzlich spürte ich glühende Kohlen unter meinen Füßen. »Wo genau ist das, Sir?«
    Er gab mir die Adresse durch. »Es hat uns Nerven und Geduld gekostet, dies herauszufinden, aber verstecken können sich die Japaner nicht. Der Konzern will Fuß fassen in Europa und darf nicht mit gezinkten Karten spielen.«
    »Was ist das denn für ein Lager oder eine Anlage, Sir?«
    »Forschung.«
    »Können Sie konkreter werden?«
    »Leider nein, es ist eben ein weiter Begriff.«
    Ich lachte bitter. »Sie forschen mit Leichen, oder liege ich da falsch?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, John, was sie dort treiben. Es wäre natürlich möglich.«
    »Und das sehe ich mir auch an.«
    »Gut. Noch eine Frage. Ist Suko schon bei Ihnen eingetroffen?«
    »Nein, wir sind noch zu zweit.«
    »Er wird mit einem anderen Wagen kommen. Geben Sie acht, daß man Ihnen nicht wieder eine Bombe hineinschmuggelt.«
    »Wir können ihn leider nicht Tag und Nacht bewachen, Sir.«
    »Sie wissen alles?« Anhand der Frage merkte ich, daß Sir James das Gespräch beenden wollte.
    »Es sollte mir reichen«, erwiderte ich. »Da ist aber noch ein kleines Problem. Ich beantrage hiermit Schutzhaft für Carol Wood, die Partnerin des toten Sammy Soonie. Das Mädchen hat furchtbare Angst, daß ihm etwas geschehen könnte.«
    »Kein Problem.«
    »Machen wir es dann so, Sir. Wenn Suko
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